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Carl_72





Sexualität: Sexuell
Anmeldungsdatum: 24.06.2022
Beiträge: 28
BeitragVerfasst am: Di Jul 23, 2024 12:47    Titel: Antworten mit Zitat

Aleana hat folgendes geschrieben:
Hallo Carl_72.

Wenn ich dich richtig verstehe, sagst du mir: Mein Mann konnte sich nur neu verlieben, weil er mich nicht mehr liebt.
Würde er mich noch lieben, wäre der fehlende Sex kein Grund für eine neue Beziehung zu einer anderen Frau.

Ja, Carl, es tut zwar weh, dass einzugestehen, aber sehr wahrscheinlich hast du recht.


Kennst du das Buch "Fünf Sprachen der Liebe"? Zärtlichkeit bzw. Körperlichkeit ist für sexuelle Menschen regelmäßig eine Sprache der Liebe. Wenn die nicht mehr gesprochen wird, fühlt man sich irgendwann ungeliebt, auch wenn die Beziehung zu einem asexuellen Partner ansonsten nicht lieblos ist. Aber man kommt im Laufe der Zeit fast zwangsläufig zu der vermeintlichen Erkenntnis, dass einen der asexuelle Partner nicht mehr liebt, weil er einen körperlich nicht begehrt. Bleibt das Problem - wie in eurem und in vielen anderen Fällen - unausgesprochen und damit ungelöst bestehen, schwinden im Laufe der Zeit die Hemmungen, sich auf einen anderen Menschen einzulassen. Und wenn dann jemand auftaucht, der entsprechende Gefühle entfacht bzw. erwidert, geht es nicht nur um Sex. Ich fürchte, genau das ist deinem Mann passiert.

Hättet ihr das Thema Asexualität losgelöst von dem weiteren Problem einer Affäre zwischen euch besprochen, hätte dein Mann erkennen können, dass deine fehlende Lust eben kein Ausdruck fehlender Liebe deinerseits ist, sondern dass du einfach diese Sprache der Liebe nicht (mehr) sprechen kannst. Dann hat ein Öffnen der Beziehung langfristig deutlich mehr Chancen auf Erfolg, weil man nur dann auch mit potentiellen Dritten wirklich offen sein kann.


Aleana hat folgendes geschrieben:

Vielleicht bin ich verblendet, weil unsere Beziehung für mich aktuell so gut läuft wie noch nie zuvor. Er gibt mir die Nähe die ich brauche.
Aber für ihn ist es vielleicht nur Ärger vermeiden, sich gut stellen, damit ich ihm keine Steine in den Weg lege und ihm seine Freiheit lasse, damit er sich seiner neuen Liebe widmen kann ohne die Belastung von Kindern, Scheidung und Umzug.
Für ihn ist meine Art der Nähe und Liebe ohne Sex nicht genug.
Vor allem weil er bereits eine andere Beziehung hat mit Sex, Liebe und durch die Körperlichkeit begründete emotionale Verbindung, wie du es nennst.

Ich muss also akzeptieren, dass ich nur noch Nr. 2 bin und auf lange Sicht ausgetauscht werde, egal wie ich unsere Beziehung empfinde.

Nun muss ich für mich entscheiden ob es mir reicht die Freundin/Haushälterin zu sein, in dem Wissen, dass ich ihm nicht genüge. Gewogen und für zu leicht befunden.

Ja, ich glaube, genau mit diesen Gedanken muss ich mich jetzt beschäftigen und der Realität ins Auge sehen. Kann ich damit leben?

Carl, ich danke dir ganz herzlich für diese, zwar schmerzhafte, aber zutreffende und notwendige Analyse!
Du hast mir den Blickwinkel meines Mannes verdeutlicht und mir die rosarote Brille, entstanden durch die neue Nähe, von der Nase gerissen.
Beim Schreiben habe ich gerade Rotz und Wasser geheult und trotzdem hat es mich weiter gebracht. Sich selbst belügen bringt nichts.
Bedingt durch meine Asexualität hab ich nicht sehen können (oder wollen) dass diese neue Nähe nur mir ausreicht und sie meinem Mann deutlich weniger wert ist.

Danke dir für diese neue Erkenntnis!

Liebe Grüße
Aleana


Ich glaube nicht, dass dein Mann "nur Ärger vermeiden will". Er wird einerseits sehr erleichtert sein, dass der Grund für deine fehlende Lust nicht deine fehlende Liebe ist, sondern deine Orientierung. Dass ihr euch momentan besser denn je versteht, wundert mich nicht, denn er versteht dich jetzt wahrscheinlich seit Jahren zum ersten Mal richtig. Andererseits ist da die "andere Frau", die er unter völlig falschen Vorzeichen kennen und lieben gelernt hat. Er möchte aktuell weder dich noch sie verlieren aber er wird eine von euch verlieren, denn entweder entscheidet er sich für dich oder die andere Frau oder du bzw. die andere Frau entscheidet sich gegen ihn. Aber wenn ihr zusammen bleibt habt ihr in meinen Augen auf jeden Fall die Chance, eure Beziehung unter neuen, besseren Vorzeichen fortzusetzen. Eiin Versuch ist es auf jeden Fall wert und ich drücke die Daumen, dass es euch gelingt!
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gucki19





Sexualität: Sexuell
Anmeldungsdatum: 22.10.2019
Beiträge: 160
Wohnort: Nordbayern
BeitragVerfasst am: Di Jul 23, 2024 13:56    Titel: Antworten mit Zitat

Der Alltag ist der größte Feind jeder Affäre......die "verliebte Leidenschaft" lässt einen im siebten Himmel schweben..... Liebe macht blind.... ich denke, diese leidenschaftliche und sexuell eingefärbte Verliebtheit kann auf alle Fälle blind machen. Ob daraus eine beständige partnerschaftliche Liebe wachsen kann ist noch längst nicht ausgemacht....

Was aber ja erwiesen ist, dass Aleanas Mann mit Aleana eine dauerhafte partnerschaftliche und freundschaftliche Liebe leben kann.....über 2 1/2 Jahrzehnte erwiesen. Sogar unter den Bedingungen einer nicht sehr ausgeprägten leidenschaftlichen Liebe. Vielleicht wird ihm das klar wenn sich "der Nebel der Verliebtheit" wieder etwas gelichtet hat. Natürlich hat für ihn als Sexuellen wohl bisher etwas wesentliches gefehlt.
Ob er jemand ist, der dieses leidenschaftliche Element auch außerhalb der Lebenspartnerschaft befriedigen kann und will, und ob die "aktuell Andere" dazu bereit wäre oder andere Ansprüche an ihn stellt wird die Zukunft zeigen.....
_________________
Viele Grüße vom
Gucki
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Carl_72





Sexualität: Sexuell
Anmeldungsdatum: 24.06.2022
Beiträge: 28
BeitragVerfasst am: Di Jul 23, 2024 14:40    Titel: Antworten mit Zitat

gucki19 hat folgendes geschrieben:
Der Alltag ist der größte Feind jeder Affäre......die "verliebte Leidenschaft" lässt einen im siebten Himmel schweben..... Liebe macht blind.... ich denke, diese leidenschaftliche und sexuell eingefärbte Verliebtheit kann auf alle Fälle blind machen. Ob daraus eine beständige partnerschaftliche Liebe wachsen kann ist noch längst nicht ausgemacht....

Was aber ja erwiesen ist, dass Aleanas Mann mit Aleana eine dauerhafte partnerschaftliche und freundschaftliche Liebe leben kann.....über 2 1/2 Jahrzehnte erwiesen. Sogar unter den Bedingungen einer nicht sehr ausgeprägten leidenschaftlichen Liebe. Vielleicht wird ihm das klar wenn sich "der Nebel der Verliebtheit" wieder etwas gelichtet hat. Natürlich hat für ihn als Sexuellen wohl bisher etwas wesentliches gefehlt.
Ob er jemand ist, der dieses leidenschaftliche Element auch außerhalb der Lebenspartnerschaft befriedigen kann und will, und ob die "aktuell Andere" dazu bereit wäre oder andere Ansprüche an ihn stellt wird die Zukunft zeigen.....


Weise Worte! Jede langjährige Beziehung ist im Grunde eine Aneinanderkettung von mehr oder weniger großen Kompromissen und in der Summe wird man wahrscheinlich niemals 100% erreichen. Manche trennen sich, weil ihnen 80% in der Summe zu wenig sind und erkennen dann nach gescheiterten 60% und 70% Beziehungen, dass die 80% mehr waren als sie vermutlich jemals haben werden, obwohl ein Teilaspekt vielleicht sogar mit 0% in die Rechnung eingeflossen ist...

Das meinte ich auch damit, dass allein der fehlende Sex in einer über 20-jährigen Beziehung vermutlich kein Trennungsgrund wäre, wenn der Grund dafür in der Asexualität eines Partners erkannt würde. Sex kann in solchen Beziehungen mE noch nie die Basis der Beziehung gewesen sein und wer es trotz dieses wahrlich nicht kleinen Problems so lange miteinander aushält, hat offensichtlich im Übrigen eine sehr stabile Basis. Wenn solche Beziehungen nach Jahr und Tag dennoch in die Brüche gehen, dann deshalb, weil man nicht offen und zugewandt über dieses Thema gesprochen und keine Bereitschaft für Lösungen der jeweiligen Bedürfnisse gezeigt hat.
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gucki19





Sexualität: Sexuell
Anmeldungsdatum: 22.10.2019
Beiträge: 160
Wohnort: Nordbayern
BeitragVerfasst am: Di Jul 23, 2024 15:14    Titel: Antworten mit Zitat

Carl_72 hat folgendes geschrieben:

Das meinte ich auch damit, dass allein der fehlende Sex in einer über 20-jährigen Beziehung vermutlich kein Trennungsgrund wäre, wenn der Grund dafür in der Asexualität eines Partners erkannt würde. Sex kann in solchen Beziehungen mE noch nie die Basis der Beziehung gewesen sein und wer es trotz dieses wahrlich nicht kleinen Problems so lange miteinander aushält, hat offensichtlich im Übrigen eine sehr stabile Basis. Wenn solche Beziehungen nach Jahr und Tag dennoch in die Brüche gehen, dann deshalb, weil man nicht offen und zugewandt über dieses Thema gesprochen und keine Bereitschaft für Lösungen der jeweiligen Bedürfnisse gezeigt hat.


Oder weil die Partner allzu sehr das AMEFI-Prinzip (Alles Mit Einem/r Für Immer) verinnerlicht haben. Hier haben ja auch schon sexuelle Partner geschrieben, die bereit wären, ihre jahr(zehnte) langen Beziehungen komplett über Bord zu werfen, aber erstmal ein Ausgleich außerhalb war vollkommen jenseits ihrer moralischen oder sonstigen Vorstellungskraft.....

Das AMEFI-Prinzip wird in unserer sonst ach so säkularen Gesellschaft überall gepredigt, zusammen mit einem Partnerschaftsideal, das die allermeisten Paare überfordert. "Treue" wird einzig und allein mit sexueller Exklusivität übersetzt. Anders Denkende werden als "abartig" abgestempelt.

Ich habe ja schon oft genug geschrieben, dass ich zu den anders Denkenden gehöre.
Ich wünsche Aleana jedenfalls alles erdenklich gute, egal wie sich ihr Mann entscheiden wird.....
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Aleana




Alter: 44
Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 13.07.2024
Beiträge: 20
Wohnort: Niederrhein
BeitragVerfasst am: Sa Jul 27, 2024 23:16    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo gucki,

Zitat:
Ich habe jetzt ein paar Tage überlegt, ob ich nochmal was schreiben soll. Dein Austausch mit Gefühlschaos hat bei euch ja zu einer recht übereinstimmenden "Sicht der Dinge" geführt... dass die Liebe erloschen ist, sogar wann......und was dein Mann möchte.
Ich kann und will dem ja nicht widersprechen, dass es so sein könnte, ich glaube aber auch an andere Möglichkeiten.

Du hast doch im ersten Beitrag geschrieben "mein Mann hat noch Gefühle für mich"....
Wie soll er das nach 2 1/2 Jahrzehnten gemeinsamer Geschichte auch nicht haben. Liebe "als Gefühl" ist doch in Beziehungen nicht konstant.... und Liebe ist doch AUCH eine Willensentscheidung????

Ich habe natürlich keine Ahnung, für was und wen sich dein Mann dauerhaft entscheiden wird. Und ich weiß schon gar nicht, welche Ansprüche "die andere Frau" an ihn stellt. Scheinbar ist sie ja nicht so frei, dass die beiden einfach zusammen ziehen und alles hinter sich abbrechen....???

Für mich ist sehr viel davon abhängig, wie sich dein Mann längerfristig entscheiden wird. Und das ist aus meiner Sicht noch nicht festgelegt.


Tatsächlich hat mein Mann die Tage wörtlich zu mir gesagt: "Ich liebe dich, aber anders"
Auch ich überlege weiterhin, was Liebe ist.
Unsere Gefühle füreinander haben sich sicher in den letzten Jahren verändert, weil keine Kommunikation stattgefunden hat und die Distanz gewachsen ist.
Was ist Liebe?
Respekt, Zuneigung, gleiche Werte, Wertschätzung, Vertrauen und der Wunsch, dass der Partner glücklich ist. Das alles empfinden wir beide für einander.
Aber aktuell besteht von seiner Seite nicht der Wunsch eine gemeinsame Zukunft mit mir auszubauen, sondern sie höchstens als Freund zu begleiten.
Gemeinsame Unternehmungen möchte er auch nur mit seiner Freundin erleben. Mir gibt er aktuell nur das, was ich an Nähe (laut meiner eigenen Auskunft) brauche, also kuscheln und offene Gespräche.
Basiert seine Liebe zu mir dann auf gemeinsamen Erinnerungen und Freundschaft?
Und ist es von meiner Seite dann noch Liebe, wenn ich versuche meinem Leben einen Sinn ganz ohne ihn zu geben?
Ich kann ihn ja nicht zwingen, Zeit mit mir verbringen zu wollen und ich weigere mich einfach nur zu Hause zu sitzen und mich nach mehr Zuwendung und gemeinsamer Zeit zu sehnen.

Emotional ist seine Freundin durchaus verfügbar und sie können ihre Liebe frei leben. Nur zusammen ziehen geht tatsächlich frühestens erst in 2 Jahren. (Warum, ist ihre Geschichte, es steht mir nicht zu, sie zu erzählen)
Beide scheinen tatsächlich auch "froh" darüber zu sein, dass es aktuell noch nicht möglich ist und sie "gezwungen" sind, es langsam angehen zu lassen.

Zitat:
Was er mit der anderen Frau aktuell erlebt ist ein Schwall übereinstimmender Leidenschaft. Das erzeugt ein heftiges Gefühl von Verliebtheit. Vielleicht auch noch dadurch forciert, dass er diese Leidenschaft mit dir wegen deiner Asexualität nie in diesem Ausmaß erleben konnte. Ob beide genügend Übereinstimmung für partnerschaftliche gemeinsame Projekte finden und sich auch eine wohlwollende Freundschaft zwischen ihnen entwickelt ist aus meiner Sicht noch nicht ansatzweise klar.... kann sein, kann aber auch nicht sein. Nachdem was du beschreibst sind sie aktuell wohl eher in der Phase, wo sie für sowas "blind" sind....


Das hast du schon sehr richtig erkannt.
Die Leidenschaft steht aktuell sehr im Vordergrund und auch jede Menge Sex.
Gespräche über eine Zukunft zwischen den Beiden oder gegenseitige Wünsche, finden wenig statt, dafür ist es wahrscheinlich zu frisch und mein Mann möchte sie nicht verschrecken.

Zitat:
Was aber ja erwiesen ist, dass Aleanas Mann mit Aleana eine dauerhafte partnerschaftliche und freundschaftliche Liebe leben kann.....über 2 1/2 Jahrzehnte erwiesen. Sogar unter den Bedingungen einer nicht sehr ausgeprägten leidenschaftlichen Liebe. Vielleicht wird ihm das klar wenn sich "der Nebel der Verliebtheit" wieder etwas gelichtet hat. Natürlich hat für ihn als Sexuellen wohl bisher etwas wesentliches gefehlt.
Ob er jemand ist, der dieses leidenschaftliche Element auch außerhalb der Lebenspartnerschaft befriedigen kann und will, und ob die "aktuell Andere" dazu bereit wäre oder andere Ansprüche an ihn stellt wird die Zukunft zeigen.....


Aktuell stehe ich an der Seite, verfolge die neue Beziehung aus der Sicht meines Mannes und frage mich, wohin das alles führen wird und ob ich das so weitertragen kann.
Kann und will ich darauf warten, dass "diese leidenschaftliche und sexuell eingefärbte Verliebtheit" irgendwann weniger wird und mein Mann erkennt, dass auch dort der Alltag einzieht und die Gefühle weniger leidenschaftlich werden?
Denn ich merke bei mir, dass ich zu ihm eine Distanz aufbauen muss, jedes Mal wenn er zu ihr fährt, damit ich mich nicht wertlos, ungeliebt und abgelegt fühle. Seine deutliche Entscheidung für sie und "gegen mich" triggert extrem meinen Selbstwert. Ich arbeite dran, aber aktuell hat es zur Folge, dass ich mich abgrenzen muss und das tut der Nähe zwischen uns nicht so gut.
Mit jeder Woche scheine ich damit besser klar zu kommen und bin auch bereit, die Situation, so wie sie aktuell ist, weiterzutragen und es zu versuchen.
Aber wohin das alles sich entwickelt, weiß keiner von uns Dreien.
Also abwarten und Tee trinken und das beste aus jedem Tag machen.

Zitat:
Ich wünsche Aleana jedenfalls alles erdenklich gute, egal wie sich ihr Mann entscheiden wird.....


Ich danke dir ganz herzlich, gucki, für deine Wünsche und aufbauenden Kommentare.


@Carl_72


Zitat:
Er möchte aktuell weder dich noch sie verlieren aber er wird eine von euch verlieren, denn entweder entscheidet er sich für dich oder die andere Frau oder du bzw. die andere Frau entscheidet sich gegen ihn. Aber wenn ihr zusammen bleibt habt ihr in meinen Augen auf jeden Fall die Chance, eure Beziehung unter neuen, besseren Vorzeichen fortzusetzen. Eiin Versuch ist es auf jeden Fall wert und ich drücke die Daumen, dass es euch gelingt!


Ich denke auch, dass es einen Versuch wert ist.
So kann ich mir immer sagen, ich habe gekämpft und es versucht, mir, meinem Mann und unseren Kindern zuliebe.
Ob und wann es eine endgültige Entscheidung geben wird, von wem sie letztendlich ausgeht und wie sie dann aussieht, steht in den Sternen.
Mein Ziel ist, dass jeder von uns seine Gefühle leben darf und wir möglichst eine Lösung finden, die keinen zu sehr verletzt.

Danke dir, Carl, fürs Daumen drücken!


Liebe Grüße
Aleana
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gucki19





Sexualität: Sexuell
Anmeldungsdatum: 22.10.2019
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BeitragVerfasst am: Mo Jul 29, 2024 11:59    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Mir gibt er aktuell nur das, was ich an Nähe (laut meiner eigenen Auskunft) brauche, also kuscheln und offene Gespräche.
Basiert seine Liebe zu mir dann auf gemeinsamen Erinnerungen und Freundschaft?
Und ist es von meiner Seite dann noch Liebe, wenn ich versuche meinem Leben einen Sinn ganz ohne ihn zu geben?
Ich kann ihn ja nicht zwingen, Zeit mit mir verbringen zu wollen und ich weigere mich einfach nur zu Hause zu sitzen und mich nach mehr Zuwendung und gemeinsamer Zeit zu sehnen.


Auf der einen Seite erstaunt mich, dass "die andere Frau" Nähe und das kuscheln mit dir (noch) zulässt....
Andererseits erlebe ich ja genau das gleiche......ABER meine Sex-Freundin will definitiv keine Lebenspartnerschaft oder etwas wie zusammen ziehen mit mir. Leidenschaft und Sex ja, auch ein paar gemeinsame Unternehmungen, aber kein zusammen alt werden oder so was.....

Liebe ist äußerst vielschichtig.....da habe ich ja schon Beispiele beschrieben. Von daher kann natürlich Liebe auch bestehen bleiben, wenn man versucht, seinem Leben einen Sinn ohne ihn zu geben.!!! In der Gewaltfreien Kommunikation (nach Marshal Rosenberg) habe ich gelernt, dass man für sein Wohlbefinden SELBST verantwortlich ist. Natürlich kann es einem der andere SCHENKEN. Aber verpflichtet ist er dazu nicht....und vielleicht kann er es auch nicht..... Geschenk und Verpflichtung schließen sich aus.
Also, wenn dein Mann dir aktuell oder dauerhaft nicht das Umfeld für dein Wohlbefinden Schaft, dann ist es sogar deine Verantwortung, dir in passendes Umfeld ohnehin aufzubauen.....mit deiner Liebe zu ihm hat das zunächst nichts zu tun....

Als sich meine Frau mir gegenüber vor über 7 Jahren geoutet hat, (den Begriff Asexualität kannten wir beide damals noch nicht) hatte sie einen "Plan B" fertig überlegt für den Fall, dass ich nicht mehr ohne Sex mit ihr zusammen bleiben wollte....
Und bei mir hat es ein dreiviertel Jahr gedauert bis ich wieder einigermaßen Boden unter den Füßen hatte und mich zumindest mal für ein halbes Jahr zusammen bleiben und zusammen in Urlaub fahren festlegen konnte.....

Ich wiege inzwischen keine Form der Liebe gegeneinander auf. Liebe zu jemandem KANN eine sexuelle Komponente haben und eine (Lebens-)Partnerschaft vertiefen. Sex kann mit Liebe gekoppelt sein. Sexuelle Exklusivität kann Wertschätzung und Liebe ausdrücken und eine Beziehung/Lebenspartnerschaft vertiefen. Heute würde ich aber genauso sagen und unterschreiben, "Sex außerhalb" kann eine Beziehung auch entlasten. Ich bin irgendwann mal meiner Frau nicht mehr mit meinen sexuellen Bedürfnissen "auf den Keks gegangen". Und komischerweise wurde Beziehungsstress weniger und unsere Beziehung tiefer.. hätte ich vorher auch selber nicht geglaubt.

Also liebe Aleana .... baue dir auf alle Fälle eine positive Zukunft ohne ihn. Die Option dass er wieder zu dir zurück kommt ist zwar grundsätzlich möglich aber nicht steuerbar
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Viele Grüße vom
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Arpad4




Alter: 45
Sexualität: Asexuell
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Beiträge: 2125
BeitragVerfasst am: Mo Jul 29, 2024 12:50    Titel: Antworten mit Zitat

Die Frage ist bei mir: Was ist besser?

1. 23 Jahre Singel gewesen zu sein weil ich assexuell bin?

2. Oder 20 Jahre jemand zu haben, der/die das Herz erwärmt, und schützt, und immer zärtlich ist?

Jemad zu haben der zu einem steht ist wichtig. Für jeden. Dass ein Partner nicht alles geben kann was macht sich wünscht, gibt es auch bei der Beziehung "Heterosexuelle-Hetersosexuellen" (Paar).

Es gibt viele Menschen, die nicht lange alleine leben können. Ich bin lange allein gewesen, aber mir macht das weniger aus wie andere Männer und Frauen (oder Divers).

Für sich selber muss man sowieso immer entscheiden was man im Leben machen und erleben will. Dafür ist der Partner nicht verantwortlich. Er ist auch ein "freier" Mensch.
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Das Leben kann schön sein. Wenn man es will, und sich der Schönheit selber öffnet.
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gucki19





Sexualität: Sexuell
Anmeldungsdatum: 22.10.2019
Beiträge: 160
Wohnort: Nordbayern
BeitragVerfasst am: Mo Jul 29, 2024 17:38    Titel: Antworten mit Zitat

Arpad4 hat folgendes geschrieben:
. Dass ein Partner nicht alles geben kann was macht sich wünscht, gibt es auch bei der Beziehung "Heterosexuelle-Hetersosexuellen" (Paar).
.......


Ich würde eher sagen, das ist der Normalfall in jeder Form von Beziehung und Partnerschaft...!!!! Sollte es das tatsächlich geben, dass ein Partner alles geben kann was man sich wünscht wäre das für mich die absolute Ausnahme....
Vor allem auch wenn ich bedenke, dass sich beide Partner ja ändern im Laufe der Jahre......auch nach Änderungen und Entwicklungen immer noch voll synchron..??
Kann ich mir kaum vorstellen.

ABER...ich kann den Wünschen und Bedürfnissen des Partners mit Wohlwollen entgegen kommen und ihm/ihr die Freiheit und Eigenständigkeit zugestehen um glücklich zu werden.
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Aleana




Alter: 44
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BeitragVerfasst am: Di Jul 30, 2024 21:02    Titel: Antworten mit Zitat

@gucki

Zitat:
Auf der einen Seite erstaunt mich, dass "die andere Frau" Nähe und das kuscheln mit dir (noch) zulässt....


Ich habe meinen Mann schon vor Wochen gefragt, ob das für ihn und sie okay ist. Er meinte, für ihn schon und sie würde auch ständig Leute umarmen.
Ich glaube einfach, dass er ihr das nicht auf die Nase bindet.
Da sie auf mich anscheinend ziemlich eifersüchtig ist, bin ich möglichst selten Thema.


Zitat:
ABER meine Sex-Freundin will definitiv keine Lebenspartnerschaft oder etwas wie zusammen ziehen mit mir. Leidenschaft und Sex ja, auch ein paar gemeinsame Unternehmungen, aber kein zusammen alt werden oder so was.....


Und wenn sie auf einmal doch wollen würde? Wärst du dann in Versuchung? Könntest du dir vorstellen, mit ihr zusammen zu ziehen?

Zitat:
Also, wenn dein Mann dir aktuell oder dauerhaft nicht das Umfeld für dein Wohlbefinden Schaft, dann ist es sogar deine Verantwortung, dir in passendes Umfeld ohnehin aufzubauen.....mit deiner Liebe zu ihm hat das zunächst nichts zu tun....


Genauso sehe ich das auch. Ausschließlich ich bin dafür verantwortlich, für mein eigenes Glück zu sorgen. Sowas darf niemand anderem aufgebürdet werden.


Zitat:
hatte sie einen "Plan B" fertig überlegt für den Fall, dass ich nicht mehr ohne Sex mit ihr zusammen bleiben wollte....


Darf ich so neugierig sein und fragen, wie dieser "Plan B" aussah?

Zitat:
Also liebe Aleana .... baue dir auf alle Fälle eine positive Zukunft ohne ihn. Die Option dass er wieder zu dir zurück kommt ist zwar grundsätzlich möglich aber nicht steuerbar


Danke dir, gucki!
Ich arbeite daran!



@Arpad4

Zitat:
Die Frage ist bei mir: Was ist besser?

1. 23 Jahre Singel gewesen zu sein weil ich assexuell bin?

2. Oder 20 Jahre jemand zu haben, der/die das Herz erwärmt, und schützt, und immer zärtlich ist?


Ja, was ist besser?

Es zu wissen und sein Leben deshalb nach seinen Bedürfnissen ausgerichtet zu haben, ohne vielleicht zu merken, dass es anders auch schön ist?

Oder ein Leben zu leben, wo ein Teil sich falsch anfühlt, es aber in anderen Bereichen eine große Fülle gab.
Wenn es dann wegfällt, vermisst man es stärker, als wenn man es nie kennengelernt hätte?

Vielleicht kann ich die Frage für mich in einigen Jahren beantworten.
Aber grundsätzlich denke ich nicht über "was wäre wenn" nach.
Das Leben ist passiert, wie es passiert ist.
Darum immer nach vorne schauen und aus jedem Tag das Beste machen.

Liebe Grüße
Aleana
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Arpad4




Alter: 45
Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 17.11.2016
Beiträge: 2125
BeitragVerfasst am: Di Jul 30, 2024 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann diese Frage auch nicht beantworten. Viel leicht kannst du aber diese Ehejahren als Erfolg sehen. Weil zumindest die Kinder jetzt bald erwachsen sind, und die Ehe ihr Hauptaufgabe erfüllt hat als Familie. Für die Kinder war es viel leicht gut.

Aber es ist auch Zeit für dich das Beste zu suchen oder zu finden. Das ist natürlich auch wichtig. Ich glaube, dass du ein Weg findest!

Wink
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dewayne




Alter: 36
Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 29.04.2020
Beiträge: 278
BeitragVerfasst am: Mi Jul 31, 2024 8:39    Titel: Antworten mit Zitat

Carl_72 hat folgendes geschrieben:





Das AMEFI-Prinzip wird in unserer sonst ach so säkularen Gesellschaft überall gepredigt, zusammen mit einem Partnerschaftsideal, das die allermeisten Paare überfordert. "Treue" wird einzig und allein mit sexueller Exklusivität übersetzt. Anders Denkende werden als "abartig" abgestempelt.

.


Es ist bei mir nicht nur sexuelle Exklusivität. Mich würde es auch stören wenn meine Partnerin jemanden anderen küssen würde Rolling Eyes Außerdem ist die Gefahr auch groß, dass sie sich in eine andere Person verliebt weil das sexuelle in Beziehungen eine so große Rolle spielt und was hält einen dann noch in einer Beziehung wenn man Sex will aber keinen Sex bekommt?
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gucki19





Sexualität: Sexuell
Anmeldungsdatum: 22.10.2019
Beiträge: 160
Wohnort: Nordbayern
BeitragVerfasst am: Do Aug 01, 2024 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

dewayne hat folgendes geschrieben:
Carl_72 hat folgendes geschrieben:


Das AMEFI-Prinzip wird.....

.


Es ist bei mir nicht nur sexuelle Exklusivität. Mich würde es auch stören wenn meine Partnerin jemanden anderen küssen würde Rolling Eyes Außerdem ist die Gefahr auch groß, dass sie sich in eine andere Person verliebt weil das sexuelle in Beziehungen eine so große Rolle spielt und was hält einen dann noch in einer Beziehung wenn man Sex will aber keinen Sex bekommt?


Hallo dewayne

Beim zitieren bist Du irgendwie zu Carl_72 gekommen .... wobei die zitierten Zeilen von mir stammen..... deshalb noch eine kurze Stellungnahme.....

Küsse können frei von sexuellem Antrieb und Bedürfnissen sein. Eltern küssen Kinder, vertraute Verwandte und Freunde geben sich Küsschen bei Begrüßen und/oder Abschied.... wie eng und intensiv solche nicht sexuell eingefärbten Küsse sind ist sehr stark von der Kultur abhängig.....immense Unterschiede herrschen da bereits zwischen Deutschland und Frankreich.

Und natürlich gibt es bei Küssen eine sexuelle Einfärbung bis hin zu, ich würde es ausdrücken als "rein sexuell initiierten Küssen".... Das was man allgemein als Zungenkuss bezeichnet wird ust da aus meiner Sicht kulturunabhängig eindeutig auf dieser Seite.

Von daher beinhaltet "sexuelle Exklusivität" auch für mich solche Küsse. Für einen Außenstehenden mag die Grenze da fließend sein. In Italien, einem Land mit eigentlich "kussfreudiger Kultur" hat es da im Bereich Frauenfußball ja erst vor nicht länger Zeit eine vielbeachtete Szene gegeben, bei dem die Grenze zur sexuelle Komponente wohl eindeutig überschritten war. Küsse auf den Mund zwischen heterosexuellen Menschen unterschiedlichen Geschlechts sind für mich schon eine sexuelle Interaktion. Von daher stimme ich dir zu, dass diese bei sexueller Exklusivität nicht mehr im Rahmen wären.

Das "Fremd-Verlieben" als erleben eines "leidenschaftlichen emotionalen Rauschzustands" - oder wie man das auch immer beschreiben will - halte ich in einer eigentlich gut laufenden Lebenspartnerschaft für eher gefährlicher, je mehr man einem Welt- und Moralbild anhängt, das alle Formen von Liebe nur "unter einem Dach" zulässt.... erlebt man den Rausch dann außerhalb, auch wenn vielleicht noch gar keine sexuelle Interaktion stattgefunden hat, dann steht die bisherige Lebenspartnerschaft in ihren Grundfesten in Frage. Lässt das Welt- und Moralbild einen solchen Rausch zu, dann könnte oder kann man am emotionalen Wert der bewährten Partnerschaft festhalten und gelassen auf das Ende des flüchtigen Verliebtheitsrausch warten....
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Gucki
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dewayne




Alter: 36
Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 29.04.2020
Beiträge: 278
BeitragVerfasst am: Do Aug 01, 2024 20:12    Titel: Antworten mit Zitat

@gucki19

Das ist mir schon bewusst,dass man auch sein Kind küsst oder ein Haustier streichelt oder knuddelt usw.
Trotzdem ist das für mich in der Partnerschaft etwas anderes. Das Verhältnis zueinander hat keinen romantischen Aspekt.

Das sich mal einen Kuss geben, das Händchen halten, im Kino oder zu Hause vor der Couch sich an die Partnerin kuscheln.

In einer Beziehung zwischen sexuellen Menschen wäre es ja auch für die meisten nicht ok. Wenn z.B. eine Frau, die in einer Beziehung ist mit einem anderen Mann kuschelnd und küssend eng aneinander was mit einem anderen Mann macht.

In einer Beziehung in der eine Person asexuell ist und die andere nicht fehlt es ja nicht an Zärtlichkeit oder Körperberührung an sich sondern der sexuelle Akt fehlt halt weil die asexuelle Person kein Verlangen danach hat und das würde für mich nicht funktionieren wenn die Partnerin nur für den Sex jemand anderes sucht.
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elfriede




Alter: 59
Sexualität: Sexuell
Anmeldungsdatum: 12.09.2024
Beiträge: 16
BeitragVerfasst am: Mo Sep 16, 2024 5:55    Titel: Hallo Antworten mit Zitat

Hallo Aleana,

ich habe jetzt deinen Thread quer gelesen, werde ihn später noch genauer studieren. Zu mir, ich bin 58 Jahre, seit 30 Jahren verheiratet aber schon fast 40 Jahre mit meinem Mann zusammen. Wir waren einander die ersten Sexualpartner und haben zusammen unsere Körperlichkeit entdeckt. Aber wie in allen langjährigen Ehen gab es immer Höhen und Tiefen. Unsere Anfangszeit war natürlich sehr aufregend, wir waren verliebt und genossen unsere Sexualität. Aber bald schon flaute das ab. Ich liebe meinen Mann bis heute, wenn unsere Ehe auch inzwischen sexlos ist. Auch davor gab es immer Phasen in denen mal ich und mal er weniger Lust auf Sex hatte. Ausschlaggebend für unsere Abstinenz jetzt ist aber mein Mann. Mir fehlt der Sex inzwischen sehr aber ich will ihn nicht drängen und akzeptiere die Situation, wie sie eben jetzt ist.

Zwischendurch hatte ich auch längere Phasen, in denen ich überhaupt keine Lust hatte und hätte ich den Begriff Asexualität damals schon gekannt, so hätte ich mir diesen Schuh sicher angezogen. Inzwischen weiß ich aber, dass das nicht zutreffend wäre. Ich hatte nämlich vor einigen Jahren eine kurze, für mich aber sehr intensive Außenbeziehung. In diesen anderen Mann war ich sehr verliebt und entwickelte mit ihm eine Leidenschaft, die ich so nie für möglich gehalten hätte. Bis heute gehören unsere erotischen Treffen zu den schönsten Erinnerungen, die ich habe. Ein Leben mit ihm wäre aber sicher schief gegangen, da wir sehr unterschiedliche Lebensauffassungen hatten. So bin ich dann bei meinem Mann geblieben, der von dieser Geschichte übrigens weiß.

Mit meinem Mann erlebe ich die Stabilität und innige Vertrautheit, die ich mit dem anderen nie hätte haben können. Ich denke, das kann man schon auch Liebe nennen. Dieses Ideal, dass man mit einem Menschen alle Aspekte der Liebe ausleben kann, also Vertrautheit, gleiche Lebenspläne und Erotik, halte ich für weltfremd. Es ist eben nur ein Ideal, das man anstreben kann aber in der Realität dürfte das den wenigsten Paaren bis an ihr Lebensende gelingen. Also das, was du mit deinem Mann erlebst ist gar nicht so selten. Und der Begriff der Asexualität mag dich momentan entlasten aber ich denke, dass auch das nur eine Frage des Partners und der jeweiligen Lebenssituation ist. Alles ist doch immer irgendwie im Fluss und nichts im Leben ist so zuverlässig, wie die Veränderung.

Darum möchte ich dir Mut machen, deinen Blick nicht nur von der Angst um deinen Mann und eure Ehe leiten zu lassen. Schau auf dich und sorge gut für dich. Du bist eine starke Frau und würdest sicher auch ohne deinen Mann gut zurecht kommen. Irgendwie wirkst du auf mich gerade, wie das Kaninchen vor der Schlange. Du schaust voller Angst auf eure drohende Trennung und tust alles, nur um deinen Mann zu halten. Dabei verlierst du dich selbst leider völlig aus den Augen und erniedrigst dich. Das hast du doch gar nicht nötig!

Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute und dass du zu deiner Stärke zurück findest.

Liebe Grüße
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Aleana




Alter: 44
Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 13.07.2024
Beiträge: 20
Wohnort: Niederrhein
BeitragVerfasst am: Di Sep 17, 2024 18:40    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo elfriede!

Danke dir für deine netten Worte und guten Wünsche!

Ja, die Höhen und Tiefen in einer langen Beziehung kenne natürlich auch ich.

Was ich allerdings nicht kenne, ist sexuelle Anziehung und diese Lust auf Sex.
Ich hatte Sex wenn es sich nicht vermeiden ließ, weil es erwartet wurde, dazugehörte und ich meinen Mann nicht verlieren wollte.
Dabei habe ich reichlich wenig empfunden, nämlich nur den Wunsch, dass es endlich zu Ende geht.

Wie du, glaube auch ich, dass es sehr vermessen ist, von einem Partner zu erwarten, das er all unsere Bedürfnisse erfüllen kann.
Das ist zuallererst unsere eigene Aufgabe und wenn man dann das Glück hat, einen Partner zu finden, der dazu beiträgt, kann man sich wirklich glücklich schätzen.

Weiterhin arbeite ich daran, gut für mich einzustehen und zu sorgen. Und das werde ich beibehalten.

Danke dir, elfriede!

LG Aleana
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Nicht alle Stürme kommen, um dein Leben zu erschüttern.
Manche kommen, um dir den Weg freizumachen.
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