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Was soll ich tun? Und was denkt ihr über meine Geschichte
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Callas of the Wind




Alter: 43
Sexualität: Graubereich
Anmeldungsdatum: 13.08.2019
Beiträge: 681
Wohnort: Oberfranken
BeitragVerfasst am: Fr Okt 15, 2021 19:25    Titel: Antworten mit Zitat

Fichte hat folgendes geschrieben:
Oder vielleicht ist sie momentan so sehr in ihre Freundin vernarrt, dass sie die Zeit, die die Fahrt zu dir dauern würde, lieber im Bett mit ihrer Freundin verbringt? Hört man ja öfters, dass Verliebte kaum die Finger voneinander lassen können und daher Freundschaften während dieser Zeit etwas vernachlässigen.
Ich habe ja schon sehr viel Zeit beim zocken verbracht aber wenn ich das mir vorstelle, empfinde ich es als Zeitverschwendung und das ich lieber was anderes machen möchte als die ganze Zeit im Bett mit jemandem zu sein. Mr. Green

Aber ja vielleicht hat sie Angst dir vor den Kopf zu stoßen, wenn sie dir sagt das sie nicht wie du empfindest.

Fichte hat folgendes geschrieben:
Aber mit der Zeit wird sich dann sicherlich zeigen, wie weit du in Milas Leben integriert werden kannst oder nicht.
Genau und wer weiß. Es gibt ja auch Liebe auf den zweiten Blick. Sei ihr jetzt einfach eine Freundin, wenn das für dich möglich ist.
_________________
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Kim-Luna




Alter: 57
Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 13.07.2007
Beiträge: 28
Wohnort: in den Weiten des Münsterlandes
BeitragVerfasst am: Do Nov 03, 2022 17:39    Titel: Antworten mit Zitat

Nachdem nun mehr als ein Jahr vergangen ist, möchte ich heute mal ein Update geben für alle, die es interessiert:

Also zunächst habe ich den Rat von Fichte und Callas of the Wind beherzigt und versucht, Mila eine Freundin zu sein, ohne ihr gegenüber meine damaligen Gefühle zu erwähnen. Das wäre wirklich ein riesiger Fehler gewesen, wie ich heute weiß.

Im letzten Winter kam dann unerwartet von ihr die Frage, ob ich Lust habe, sie auf eine berufliche Reise zu begleiten. Ohne zu zögern sagte ich zu, fragte mich aber gleich darauf, ob dies wirklich eine gute Idee ist.

Besagte Reise fand dann im Mai statt. Inzwischen hatte ich soweit an mir gearbeitet, dass meine Gefühle nicht mehr Purzelbäume schlugen, als wir uns wieder sahen. Wir verbrachten etwas mehr als zwei Wochen miteinander und ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass es keine schöne Zeit war. Rückblickend muss ich aber auch sagen, dass mir diese Reise nicht ausschließlich gut getan hat, aber ich musste sie machen, um für mich über verschiedene Dinge Klarheit zu bekommen.

Die bekam ich auf dieser Reise, indem ich eine Sache erfuhr und indem mir eine anders Sache klar wurde. Das, was ich erfuhr war, dass Mila zu dem Zeitpunkt, in dem sie mir von ihrer Freundin erzählt hat, bereits deutlich mehr als zwei Jahre mit ihr liiert war. Fast 2 einhalb Jahre. Ich war fassungslos, wie sie mir in unseren langen, langen Telefonaten nahezu alle zwei Wochen das Gefühl vermitteln konnte, offen und wahrhaftig mit mir umzugehen und mir trotzdem so einen wesentlichen Teil ihres Lebens verschweigen konnte. Ich stellte fest, dass sie mir nicht vertraute. Das sollte eine Freundschaft sein?

Und damit komme ich zu der Sache, die mir dann endlich nach und nach klar wurde: Was, wenn ich für sie nicht mehr als lediglich eine gute Bekannte war? Ich war so von meiner Nähe zu ihr überzeugt, dass mir nicht annähernd der Gedanke gekommen ist, dass sie das nicht so empfinden könnte. Ich dachte die ganze Zeit, sie sei eine meiner besten Freundinnen. Nun aber stellte ich fest, wie intensiv sie mit den Menschen kommunizierte, die sie wirklich zu ihren Freunden zählte (und ich rede hier nicht von ihrer Lebensgefährtin!).

Zu erkennen, dass das zwischen uns von ihrer Seite nicht einmal Freundschaft war (zumindest, wie ich Freundschaft definiere), tat auch noch einmal weh. Deswegen werde ich es nun auch nicht mehr "Freundschaft" nennen.

Was war ich für sie? Ich weiß es nicht genau, vielleicht ein netter Kontakt, ein Zeitvertreib, der für sie auf der beruflichen Ebene auch noch nützlich war. Und nun war ich an dem Punkt, an dem ich endlich die "radikale Akzeptanz" praktizieren konnte, die mir Frozenstrawberry bereits ganz zu Anfang geraten hatte.

Ich erlegte mir selbst eine Kontaktsperre auf, rief sie nicht mehr an, schickte ihr keine Nachrichten mehr und ich beschäftigte mich einfach mit anderen Dingen, was nun auch endlich wirklich ging. Lediglich, wenn sie mir eine Nachricht schickte, bekam sie eine kurze Antwort. Telefoniert haben wir aufgrund der Tatsache, dass wir beide abwechselnd auf verschiedenen privaten und beruflichen Reisen unterwegs waren, über mehrere Monate gar nicht. Inzwischen telefonieren wir gelegentlich, das sind von meiner Seite aber keine tiefgründigen und vertrauensvollen Gespräche mehr. Und bei allem, was sie mir erzählt, frage ich mich, wieviel Wesentliches sie mir wieder nicht erzählt. Mein Vertrauen zu ihr ist nachhaltig erschüttert.

Ich habe und hatte zwischenzeitlich andere Begegnungen und Erlebnisse und freue mich, dass mein Kopf und mein Herz endlich wieder frei genug sind, um auch andere Menschen wieder wahrzunehmen und mein Innerstes zu berühren zu lassen. Der Kontakt zu Mila ist nun auch von meiner Seite nur noch der einer entfernten Bekanntschaft. Damit geht es mir ganz gut, auch wenn es noch kleine Phasen von Rückfällen gibt. Sehr, sehr kleine und sehr, sehr seltene. Sie interessiert mich nicht mehr so sehr und ich vermute, dass der Kontakt zu ihr auslaufen wird.

Wer weiß, vielleicht habe ich ja eines Tages noch einmal Lust zu einem Update. Und ich muss mir nicht länger vorwerfen, es nicht wenigstens versucht zu haben, denn ich war ja schließlich nie mehr für sie als eine entfernte Bekannte. Gut zu wissen.

Einen lieben Gruß in die Community
Kim-Luna
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Fiammetta





Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 02.02.2007
Beiträge: 1068
Wohnort: Hamburg; Jahrgang 1985
BeitragVerfasst am: Do Nov 03, 2022 19:09    Titel: Antworten mit Zitat

Guten Abend Kim-Luna,
glaub's oder nicht, ich habe mich gerade in den letzten Tagen gefragt, was wohl aus dir und Mila geworden ist. Insofern freue ich mich sehr über das Update, auch wenn es kein Happy End gab.
Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie unterschiedlich zwei Menschen ihren Kontakt zueinander empfinden können und wie schlecht man andere im Grunde einschätzen kann.
_________________
"Pour moi l’hétérosexualité n’est pas la norme, ce n'est qu'une majorité statistique."
(Peggy Sastre)
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Callas of the Wind




Alter: 43
Sexualität: Graubereich
Anmeldungsdatum: 13.08.2019
Beiträge: 681
Wohnort: Oberfranken
BeitragVerfasst am: Do Nov 03, 2022 19:30    Titel: Antworten mit Zitat

Da hast du recht Fiammetta. Sehr oft liegt man einfach falsch mit der Einschätzung.

Ich finde es gut das du nun aber Klarheit für dich gefunden hast und wieder frei bist.

Ich habe auch schon solche Gefühlschaose durch und habe daraufhin beschlossen darauf mehr zu achten und es lieber dann sein zu lassen. Ich möchte mich so nicht fühlen. Es sollte sich gut und schön anfühlen und keine schlechten Gefühle bewirken. Gerade wenn man sowas schnell merkt und es dann unterbindet oder verhindert geht es mir zumindest schnell wieder besser. Als wenn ich in dem Sumpf ewig rumdümpel.
_________________
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Fichte
Admin auf Aven-Partner.de




Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 27.06.2012
Beiträge: 589
BeitragVerfasst am: So Nov 06, 2022 12:28    Titel: Antworten mit Zitat

Kim-Luna hat folgendes geschrieben:
Und bei allem, was sie mir erzählt, frage ich mich, wieviel Wesentliches sie mir wieder nicht erzählt. Mein Vertrauen zu ihr ist nachhaltig erschüttert.
Weißt du denn, wie lange sie ihre anderen Freunde schon kennt bzw. was sie mit ihnen schon erlebt hat, um Vertrauen aufzubauen? Denn es gibt ja Menschen, die eher "vorsichtig" sind und extrem lange brauchen, bis sie bestimmte Aspekte von sich offenbaren. Denen man also gewissermaßen erst "beweisen" muss, dass man vertrauenswürdig ist. Wobei manche ja sogar so extrem sind, dass man es ihnen sogar mehrfach beweisen muss, und sie selbst dann immer noch misstrauisch sind. Vielleicht ist sie auch von dieser Sorte?

Hat sie denn eigentlich bemerkt, dass du seither auf Distanz gegangen bist? Wobei ich gerade überlege: Mir fällt es zwar natürlich auf, wenn jemand mir gegenüber auf Distanz geht, aber meistens frage ich trotzdem nicht nach, oder allenfalls einmal im Sinne von "Alles in Ordnung bei dir? Du bist auf einmal so schweigsam geworden", weil ich die Leute ja auch nicht mit Nachfragen/Nachbohren belästigen will. Entsprechend würde ich bei fehlendem Bemerken bzw. fehlendem Ansprechen gar nichts daraus schlussfolgern können.
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Kim-Luna




Alter: 57
Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 13.07.2007
Beiträge: 28
Wohnort: in den Weiten des Münsterlandes
BeitragVerfasst am: Mo Nov 07, 2022 3:28    Titel: Antworten mit Zitat

Nein, liebe Fichte, ich weiß nicht, wie lange sie ihre Freundinnen schon kennt, mit denen sie so viel vertrauter umzugehen scheint. Das ist ja alles auch ein subjektiver Eindruck von mir. Aber ich kenne sie jetzt etwas mehr als 4 Jahre. In all der Zeit habe ich ja versucht, für sie "nur" eine Freundin zu sein. Zunächst, weil ich dachte, dass sie hetero ist und dann, nachdem ich wusste, dass sie eine Partnerin hat, weil ich sie in meinem Leben behalten wollte. Vertrauen verschenkt man, man kann es nicht einfordern. Sie verschenkt es an mich allenfalls in kleinen Dosen, nicht aber in dem, was ich (halt subjektiv) für wesentlich halte. Vielleicht sehe ich das ja alles auch ganz falsch, aber ich mag ihr Verhalten nicht mehr hinterfragen. Das hat mich viel zu lange sehr viel Kraft gekostet und mich auch gehemmt, gefühlsmäßig wieder frei zu werden.

Ob sie gemerkt hat, dass ich auf Distanz gegangen bin, weiß ich ebenfalls nicht. Gesagt hat sie nichts. Aber wir haben seither auch noch nicht ausführlich miteinander gesprochen. Ich denke, wie werden erst in den nächsten Tagen dazu kommen, dann schauen wir mal.

Hat mich gefreut, euch wieder zu lesen.
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Fichte
Admin auf Aven-Partner.de




Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 27.06.2012
Beiträge: 589
BeitragVerfasst am: Mi Nov 09, 2022 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

Kim-Luna hat folgendes geschrieben:
aber ich mag ihr Verhalten nicht mehr hinterfragen
Kann ich verstehen. Zumal man ja im Fall, dass sie zur übervorsichtigen Sorte gehört, trotzdem nicht voraussagen könnte, ob sie jemals so viel Vertrauen und Nähe zu dir entwickeln wird wie zu den anderen, oder ob aufgrund charakterlicher Unterschiede (oder sonstiger Gründe) immer mehr Distanz als dir lieb wäre zwischen euch bleiben wird.

Aber interessieren würde mich an deiner Stelle, wie sie euren Kontakt derzeit sieht - ob sie die derzeit "mehr Distanz" stört oder aber ob sie es vielleicht sogar besser findet so. Oder ob es ihr egal ist.
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