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| elfriede
Alter: 59 Sexualität: Sexuell
| Anmeldungsdatum: 12.09.2024 | Beiträge: 16 | |
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Verfasst am: Do Sep 12, 2024 12:45 Titel: Ich bin eine Mama eines wahrscheinlich asexuellen Sohnes |
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Hallo zusammen,
Ich habe einen Sohn, der mit Mitte 20 noch keine Beziehung oder sexuellen Kontakt hatte. Er wirkt darüber nicht unzufrieden oder unglücklich. Auf die Frage, welche sexuelle Orientierung er denn hat, sagte er nach einigem Überlegen, dass er wohl eher zu Frauen tendieren würde. Aber die Antwort kam nicht spontan und irgendwie hatte ich den Eindruck, dass er seine Orientierung selbst gar nicht so genau kennt. Nach einiger Recherche habe ich die Vermutung, dass das daran liegen könnte, dass er zum A-Spektrum gehört. Hier in diesem Forum erhoffe ich mir Hilfe, wie ich als Mutter damit umgehen kann. Mich belastet es sehr, da ich mir ausmale, dass er möglicherweise sehr leidet. Immer wieder wird er von Verwandten angesprochen, wann er denn endlich mal ein nettes Mädchen mitbringt. Auch ich hab das gemacht, muss ich zugeben. Aber das verkneife ich mir jetzt und hoffe, dass ich ihn damit entlaste. Was kann ich noch tun um meinen Sohn zu entlasten und wie könnte ich ein Gespräch darüber mit ihm anfangen? Wäre das überhaupt angebracht oder ginge das schon zu weit, wenn ich ihn darauf anspreche? Vielen Dank für Eure Hilfe! |
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| Lucy Lu
Sexualität: keine Angabe
| Anmeldungsdatum: 13.12.2019 | Beiträge: 326 | Wohnort: Zürich |
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Verfasst am: Do Sep 12, 2024 21:41 Titel: |
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Hallo elfriede, und Willkommen.
Hat dein Sohn auch ein Vater? Wie du schreibst ist dein Sohn schon Mitte 20 Jahre. Ein Gespräch von Mann zu Mann, könnte für dein "Erwachsenen" Sohn vielleicht hilfreich sein. _________________ "Je grösser die Menge, desto unbedeutender wird der Einzelne." (Carl Custav Jung) |
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| Nesco

Sexualität: Asexuell
| Anmeldungsdatum: 16.02.2012 | Beiträge: 292 | Wohnort: Solingen |
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Verfasst am: Do Sep 12, 2024 23:16 Titel: |
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Es hängt sehr davon ab, wie die Beziehung ist.
Einfach sagen, dass du deinen Sohn liebst wie er ist und nur möchtest, dass er glücklich ist.
Wie viel Gesprächsbedarf ist kann sehr unterschiedlich sein, von gar nicht, bis sehr groß. Eventuell nicht überrascht sein, dass auch aromantik oder nicht-binärität eine Rollen spielen könnten.
Aber ja die meisten finden, die Fragen unangenehme. Ich gehe davon auch aus, dass eventuell ONS oder ähnliches nicht für family-Talk geeignet sind.
Gerade das klassische Männerbild wird ja oft um Sex drumherum definiert. _________________ Stammtisch immer am 2.ten Samstag des Monat,
Absprache unter Kontakte->Stamtisch->Stammtisch im Raum Dinslaken, Oberhausen, Duisburg, Essen??
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| Paul65
Sexualität: Graubereich
| Anmeldungsdatum: 26.09.2010 | Beiträge: 707 | Wohnort: Nähe Zürich |
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Verfasst am: Fr Sep 13, 2024 6:44 Titel: |
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Lass das mal aus der Sicht von jemand erläutern, der als Sohn vor 40 Jahren in der gleichen Situation war.
Mich hat das Thema damals genau wie heute nicht wirklich interessiert, und jedes Gespräch darüber hätte mich genervt.
Gewünscht hätte ich mir im Nachinein, dass meine Mutter mich mehr unterstützt hätte, also mit Worten wie, solang du selbst zufrieden bist und nicht leidest und niemanden anderen schadest, ist es immer OK so zu sein wie man ist“. Und dieses Position auch gegenüber Verwandten, Nachbarn und Freunden vertritt.
Ich hatte aber das Glück dass einerseits meine älterem Geschwister schon für Enkel gesorgt haben und dass andererseits mein Bruder immer für einen gewissen Familienstress in dieser Hinsicht sorgte, so dass meine Eltern auch recht froh waren, dass ich ihm nicht nacheifern wollte.
Mit meinem Vater hätte ich darüber auch nicht reden wollen und können, der war die typische Kriegsgeneration, der alle Gefühle usw. wegerzogen wurden. _________________ Ich mag keinem Club angehören, der Leute wie mich als Mitglied aufnimmt - Groucho Marx |
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| elfriede
Alter: 59 Sexualität: Sexuell
| Anmeldungsdatum: 12.09.2024 | Beiträge: 16 | |
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Verfasst am: Fr Sep 13, 2024 7:39 Titel: Danke |
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Vielen Dank für eure Antworten. Mir ist wirklich zu allererst wichtig, dass mein Sohn sich glücklich und angenommen fühlt, so wie er ist. Leider hab ich aber selbst viel zu oft nachgefragt, wann denn nun endlich eine Freundin mitbringt. Das bereue ich sehr, denn ich glaube ihm damit sehr viel Druck gemacht zu haben. Ich hätte ihm schon eine Frau und Familie gewünscht, denn es tut mir weh, dass er wohl sein Leben lang allein bleiben wird. Trotzdem ist es mir am wichtigsten, dass er mit seinem Lebensentwurf glücklich ist. Er hat zum Glück viele Freunde und ist beruflich zufrieden. Jetzt will ich meine Fehler gut machen und ich denke, das geht nur über Gespräche. Sein Vater ist mir dabei leider keine Hilfe. Ihm sind solche Gespräche unangenehm und er sieht auch mein Problem irgendwie nicht. Für ihn ist alles bestens und er ist der Meinung, unser Sohn sei einfach nur schüchtern und ein Spätzünder, so wie er selbst als junger Mann war. Aber ich sehe bei unserem Sohn tiefliegendere Probleme. Er hat sich z.b. auch nie mit erotischen Filmen oder Bildern befasst und ich habe nie Ejakulatspuren in seiner Bettwäsche gefunden. Ich hoffe, ich verletze euch nicht aber ich mache mir einfach schon lange darüber große Sorgen. |
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| Sandkastenzorro Prinzessin Kill-den-Tee

Alter: 44 Sexualität: keine Angabe
| Anmeldungsdatum: 03.04.2011 | Beiträge: 3982 | Wohnort: Fairvale |
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Verfasst am: Fr Sep 13, 2024 10:11 Titel: |
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Du projizierst.
Nur weil DU das für dich als tieferliegendes Problem klassifizierst, heisst das noch lange nicht, dass das für deinen Sohn auch so ist. Asexuelle sind zufrieden, wenn sie eben mit dem gesamten Thema in Ruhe gelassen werden. Vielleicht hat er auch einfach nur keine Lust, sein Sexualleben mit seiner Mutter zu teilen und verdächtige Flecken müssen nicht auf der Bettwäsche entstehen, wenn dein Sohn... was weiss ich.... Rückenschläfer ist oder Schlafanzug trägt, oder generell ne weitere Hose über der Unterhose, oder, oder, oder. Es gibt tausend Möglichkeiten.
Wenn du ihm jetzt DEIN Problem mit seinem Verhalten überstülpen willst, dann ist nicht ER derjenige, der ein "tieferliegendes Problem" hat, sondern DU.
Lass ihn doch einfach in Ruhe damit. Du kannst ihm klar machen, dass du für ihn da bist, wenn er mal reden will, aber ansonsten lass ihn einfach. _________________ "Didn't your mother never teach you no manners?"
- I ain't never had no mother! We was too poor! |
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| Maz ADMod Team

Alter: 47 Sexualität: keine Angabe
| Anmeldungsdatum: 12.02.2005 | Beiträge: 15135 | |
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Verfasst am: Fr Sep 13, 2024 10:22 Titel: |
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Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass Eltern in egal welchem Alter (und insbesondere nicht für Söhne) geeignete Ansprechpartner für diese Themen sind. Mit Mitte 20 ist dieser "Zug" dann aber definitiv abgefahren. Solltest du das Gefühl haben ihn früher zu sehr unter Druck gesetzt zu haben wäre vielleicht irgendeine Art von "Entschuldigung" möglich und natürlich generell die Information, dass er keine Geheimnisse zu haben braucht. Aber ansonsten würde ich da nichts mehr machen zumindest falls nicht der Verdacht besteht, dass etwas anderes als Asexualität bzw. fehlendes Interesse an (sexuellen) Beziehungen dahinter stecken könnte. _________________ Bei Problemen mit den Forenfunktionen: Forumsfeature-Guide
Ein Forum lebt davon, dass Menschen bereit sind sich selbständig einzubringen. |
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| Paul65
Sexualität: Graubereich
| Anmeldungsdatum: 26.09.2010 | Beiträge: 707 | Wohnort: Nähe Zürich |
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Verfasst am: Fr Sep 13, 2024 11:34 Titel: |
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Ich schliesse mich MAZ und Zorro an.
Wegen der fehlenden „Flecken“, du glaubst nicht wie phantasievoll Jungs beim Vertuschen und Verheimlichen sein können, insbesondere wenn es nicht unwillkürlich im Schlaf passiert . Es gibt Taschentücher, Küchenrollen und beim Duschen soll auch schon einiges abgegangen sein.
Im heutigen Zeitalter von Smartphone und Tablets muss man auch nicht mehr „Magazine“ oder Dessouskataloge horten, sondern kann sich unauffällig mit dem Smartphone aufs Klo verziehen
Mein Tipp , lass in mit dem Thema in Ruhe und wenn es von Dritten angesprochen wird, unterstütze ihn beiläufig aber bestimmt.
Und ach ja, asexuell heißt ja nicht dass man partnerlos oder gar einsam sein muss. Nicht alle Menschen sehen im Gründen einer Familie ihr Lebensziel. _________________ Ich mag keinem Club angehören, der Leute wie mich als Mitglied aufnimmt - Groucho Marx |
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| elfriede
Alter: 59 Sexualität: Sexuell
| Anmeldungsdatum: 12.09.2024 | Beiträge: 16 | |
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Verfasst am: Fr Sep 13, 2024 13:16 Titel: Okay |
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Gut, also ich werde auf euch hören, mich für mein früheres aufdringliches Nachfragen entschuldigen und ihn ansonsten in Ruhe lassen. Kann schon sein, dass ich da projiziere und eigentlich ich selbst das Problem habe. Es gab da nämlich in seiner frühesten Kindheit einige Umstände, die ich bis heute nicht verarbeiten konnte, für die ich mir Vorwürfe mache und die bei ihm durchaus zu einem schweren Trauma geführt haben könnten. Das ist meine eigentliche Sorge. Ansonsten ist er perfekt, wie er ist und der beste Sohn, den eine Mutter sich wünschen kann. Ganz egal, welche sexuelle Orientierung er nun hat oder nicht hat. Vielleicht ist alles gut, so wie es ist. Nur ich muss lernen, die Vergangenheit ruhen zu lassen. |
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| GefühlsChaos
Sexualität: Sexuell
| Anmeldungsdatum: 05.07.2020 | Beiträge: 59 | |
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Verfasst am: So Sep 15, 2024 13:10 Titel: Re: Okay |
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elfriede hat folgendes geschrieben: |
... und ihn ansonsten in Ruhe lassen. Kann schon sein, dass ich da projiziere und eigentlich ich selbst das Problem habe. Es gab da nämlich in seiner frühesten Kindheit einige Umstände, die ich bis heute nicht verarbeiten konnte, für die ich mir Vorwürfe mache und die bei ihm durchaus zu einem schweren Trauma geführt haben könnten. Das ist meine eigentliche Sorge.
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Zunächst möchte ich denen zustimmen, die sagten, lass`ihn in Ruhe damit.
Sehr schade finde ich (immer), wenn erst einige User antworten, und dann so etwas wie: "Früher gab es da Umstände ..." auftauchen, denn jeder macht sich mit seiner Antwort Gedanken, und dann ist vielleicht doch plötzlich alles ganz anders.
Das ist nicht böse gemeint und wahrscheinlich auch nur mein persönliches Empfinden.
Hast Du denn früher schon mit ihm darüber geredet? Wie er es sieht, ob er etwas sieht oder für sich / an sich komisch findet ...? Kommt ja ganz auf das Alter an.
Ich selbst hatte ein Erlebnis mit ca. 1 1/2 Jahren, von dem ich natürlich nichts wusste. Aber ich habe bestimmte Verhaltensweisen / Denkweisen, die ich mir nie erklären konnte und die mich in vielen Situationen unglücklich sein ließen. Ich fragte mich immer, was denn mit mir nicht stimme. Bis ich eines Tages, schon erwachsen und selbst Mutter, herausfand, was die Ursache sein könnte (genau wird man es wohl nicht festlegen können in den meisten Fällen), und als ich dann noch von dem Erlebnis erfuhr bzw darüber nachdachte, war für mich alles klar.
Aber: Zwei Menschen können etwas völlig gleiches erleben, und einer ist traumatisiert, der andere nicht.
Es gab dazu auch schon Studien.
Wenn er nichts davon weiß, würde ich es ihm erzählen. Einfach nur darüber reden, nach dem Motto: Ich wollte mit Dir mal etwas besprechen, nur, damit Du es weißt, denn es ist Dein Leben ... Naja, sowas in der Art. Und keine persönliche Meinung abgeben, sondern ihn selbst seine Überlegungen draus ziehen lassen, und abwarten, ob er irgendwann damit auf Dich zukommt. Bzw auf Fragen antworten.
Wenn er es weiß, dann vielleicht mal feinfühlig ansprechen, ob es für ihn inzwischen in Ordnung ist.
Wenn er es bewusst erlebt hat und ihr bis dato noch nicht darüber gesprochen habt, das fände ich dann schlimm. Und dann würde ich sagen, jetzt ist es reichlich spät dafür ...
Du und ich und unsere Söhne sind etwa gleich alt. Ich habe ihn natürlich auch immer mal gefragt, ob er ein Mädchen aus seiner Klasse toll findet usw, und ja, fand er ... Eines Tages kam er völlig ohne Bezug zu irgend einem Gespräch der letzten Tage auf mich zu und sagte: "Mit mir / meiner Sexualität verhält es sich so und so." Punkt.
Bis heute ist auch er Single, aber heute finde ich es noch viel schwerer als zu unserer Zeit mit Disko usw, jemand zu treffen, der passen könnte.
Und so wenig Beschäftigungen außer Haus, im digitalen Zeitalter ... So schade. Wenn man dann noch bissel introvertiert ist ...
Aber alleine für immer muss er nicht bleiben. Andererseits gefällt es ihm vielleicht sogar, seine Ruhe zu haben. Und keinen Liebeskummer.
Ich dachte für mich auch, ich bleibe nicht allein, aber nun bin ich es, trotz vergangener Beziehungen, und werde es, vom heutigen Standpunkt aus gesehen, wohl auch bleiben. Es gibt so viele Umstände, die einen Menschen (ungewollt) alleine zurück lassen ...
Mein Freund meiner letzten Beziehung war auch so ein "bitte nicht anfassen"-Mann, alles, was er mit Frauen erlebt hat, hat er geduldet, aber wohl nicht gewollt. Mit mir hat er nichts geduldet, und ich habe ihn auch zu nichts genötigt. Es war nur unendlich schlimm für mich, dass er nie geredet hat ... Naja, deswegen bin ich in dieses Forum gekommen.
Vielleicht lernt er auch eines Tages jemand kennen und sagt: Das ist`s.
Ich verstehe Dich, denn auch ich mache mir bestimmte Sorgen, aber drängen kannst Du ihn ohnehin zu nichts, und einen passenden Partner für ihn finden auch nicht. _________________ Liebe Grüße. |
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| elfriede
Alter: 59 Sexualität: Sexuell
| Anmeldungsdatum: 12.09.2024 | Beiträge: 16 | |
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Verfasst am: So Sep 15, 2024 19:18 Titel: |
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Danke nochmal und entschuldigt, dass ich nicht alle Informationen hier detailliert hinein schreibe. Immerhin handelt es sich um sehr sensible Dinge, die nur meinen Sohn betreffen. Ich möchte nicht, dass er hier vielleicht irgendwann seine Lebensgeschichte findet. Aber ja, wir haben über alles gesprochen und ich habe mehrfach nachgefragt, wie es ihm damit geht. Vielleicht zu oft, denn er wollte irgendwann nichts mehr darüber hören. Er blockt alles, was in Richtung Intimsphäre geht rigoros ab. Vielleicht verständlich. |
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