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Leidensdruck nur verschoben?

 
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babbel124




Alter: 25
Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 01.11.2015
Beiträge: 12
Wohnort: Baden-Würtemberg
BeitragVerfasst am: Do Apr 25, 2019 13:20    Titel: Leidensdruck nur verschoben? Antworten mit Zitat

Ich bin momentan in meiner ersten Beziehung und hatte schon bevor eine Beziehung Thema war klar gestellt, dass ich Asexuell bin und eine gewisse Aversion gegen Sexualität habe. Als es sich dann zur Beziehung entwickelte wurden Kompromisse und ausprobieren immer mehr Thema. Ich nahm mich so lange zurück bis ich vor ihm zusammen brach. Nachdem er ziemlich geschockt war kam es zu einem Streit. Ich fühlte mich unverstanden und er warf mir vor ich würde mich Kompromissen nicht öffnen. Mir ging alles zu schnell und ich hatte das Gefühl er nahm keine Rücksicht auf die Bedingungen die ich von Anfang an stellte. Durch viel reden kamen wir zu dem Schluss, dass ich mehr bestimmen muss und nicht mehr bis zu einer Grenzerfahrung ausprobiert werden kann. Nun bin ich mit dem Resultat zufrieden habe aber Angst das sich der Leidensdruck von mir auf ihn verschoben hat. Ihm liegt sehr viel daran mich zu schützen und ich habe Sorge, dass er deshalb das Leid lieber auf sich nimmt, als mir zu sagen ob wir weiter daran arbeiten müssen.
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auris





Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 28.10.2016
Beiträge: 553
BeitragVerfasst am: Do Apr 25, 2019 14:13    Titel: Antworten mit Zitat

Ja. Aber ganz ehrlich, der wusste auf was (und wen) er sich einlässt. Du hast von Anfang an gesagt, was Sache ist. Wenn er das nicht ernst nimmt, ist er irgendwo auch selbst schuld. Was hat er denn erwartet?
Er ist alt genug, um selbst zu entscheiden, was er ertragen will und was nicht. Das musst du nicht für ihn tun.

Wenn du dich ständig an deine Grenzen bringst (oder sogar darüber), wird das auf Dauer folgen für deine psyche haben. Was du dann im Grunde tust ist dich laufend selbst zu misshandeln. Kein Mensch der Welt ist so etwas wert.

Er weiß, dass Sex für dich belastend ist, wirft dir dennoch fehlende Kompromissbereitschaft vor und will dich schützen? Wusste er, wie schwierig das für dich ist, oder hast du gute Miene zum bösen Spiel gemacht?
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babbel124




Alter: 25
Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 01.11.2015
Beiträge: 12
Wohnort: Baden-Würtemberg
BeitragVerfasst am: Do Apr 25, 2019 14:29    Titel: Antworten mit Zitat

Da es meine erste Beziehung ist bin ich damit einverstanden zu probieren wie weit das Gefühl des Unwohlseins gehen und was möglich ist, dass es zu viel wurde war von ihm nicht beabsichtigt. Ich wollte ihm möglichst viel entgegenkommen und habe mich da einfach etwas ignoriert. Er wusste das manches schwer ist und wollte vor jedem weiteren Schritt meine eindeutige Zustimmung die ich manchmal eben gab weil ich ihm geben wollte was er versuchen wollte. Ist jetzt aber eigentlich gut geklärt.
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auris





Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 28.10.2016
Beiträge: 553
BeitragVerfasst am: Fr Apr 26, 2019 5:48    Titel: Antworten mit Zitat

babbel124 hat folgendes geschrieben:
Ich wollte ihm möglichst viel entgegenkommen und habe mich da einfach etwas ignoriert. Er wusste das manches schwer ist und wollte vor jedem weiteren Schritt meine eindeutige Zustimmung die ich manchmal eben gab weil ich ihm geben wollte was er versuchen wollte.


Pass da bitte auf okay? Du hast in dem Moment seine Wünsche über dein eigenes seelisches wohl gestellt. Das ist nicht gut. Du wirst auch wieder in Situationen kommen, in denen du deinem Partner irgendwas ermöglichen willst, deine eigenen Grenzen das aber eigentlich nicht zulassen. Das Nein zu sagen kann schwer sein, ich weiß. Es muss aber sein. Auch dann, wenn es das fünfte mal in drei Tagen ist, dass du irgendwas ablehnst.


Zuletzt bearbeitet von auris am Fr Apr 26, 2019 13:32, insgesamt einmal bearbeitet
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Lady Parrot




Alter: 30
Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 12.09.2013
Beiträge: 1260
BeitragVerfasst am: Fr Apr 26, 2019 10:38    Titel: Antworten mit Zitat

Hör mal, du kannst nicht seinen Anteil an dem Problem auch noch übernehmen.
Du hast kommuniziert, dass du asexuell bist, damit hast du deine Schuldigkeit getan. Was heißt da, du hast Angst dass er dadurch jetzt belastet ist? Du willst, dass er dir sagt, dass ihr daran arbeiten müsst? Du kannst deine Asexualität doch nicht wegtrainieren, das wird nie funktionieren. Es gibt kein "Wir arbeiten da dran, und irgendwan haben wir ein ganz normales sexuelles Leben", das muss dir doch klar sein und ihm sollte das auch klar werden. Ihr könnt Kompromisse finden, die für euch beide in Ordnung sind, aber du wirst dich nicht ändern können, das muss er einsehen, wenn er mit dir zusammenbleiben will. Das heißt, er muss sich auch nicht unerheblich einschränken, du bist bereits so weit über deine Grenzen gegangen, dass du zusammengebrochen bist. So ist das nunmal in einer asexuell-sexuellen Beziehung, du kannst deinem Partner nicht ein voll erfülltes sexuelles Leben auf Kosten deiner eigenen psychischen Gesundheit machen. Bitte pass auf dich auf, keine Beziehung in der ganzen Welt ist es Wert, dass du dich selbst dafür ruinierst und aufgibst!
_________________
Chi ha paura muore ogni giorno, chi non ha paura muore una volta sola. (Paolo Borsellino)
Wer Angst hat stirbt jeden Tag, wer keine Angst hat stirbt nur einmal.
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babbel124




Alter: 25
Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 01.11.2015
Beiträge: 12
Wohnort: Baden-Würtemberg
BeitragVerfasst am: Mo Apr 29, 2019 8:25    Titel: Antworten mit Zitat

Wir müssen zusammen noch viel probieren, da es meine erste Beziehung ist weiß ich noch nicht genau wo meine Grenzen und Vorlieben sind. Da waren wir beim probieren zu schnell und am Anfang hatte ich ihn auch gebeten das zu initiieren. Da wir jetzt gemerkt haben, dass es mich überfordert ist er mehrere Schritte zurück gegangen und macht nun wirklich gar nichts mehr ohne dass er sicher ist, dass es mich nicht überfordert.
Mir ist klar das ein "normales Sexleben" nicht möglich sein wird und er realisiert das momentan auch im vollen Ausmaß, da wird noch viel Kommunikation nötig sein und ich habe Angst das er sich nun bis zum Zusammenbruch zurück nimmt in dem Versuch mich zu schützen.
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