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Ein paarmal hätte ich mich fast geoutet...
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Lili76




Alter: 49
Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 12.01.2017
Beiträge: 6
BeitragVerfasst am: Do Feb 22, 2018 21:33    Titel: Ein paarmal hätte ich mich fast geoutet... Antworten mit Zitat

...aber dann habe ich doch immer wieder einen Rückzieher gemacht.

Seit über fünfzehn Jahren lebe ich in einer festen Beziehung. Mein Mann ist definitiv mein Traummann - wir passen in jeder Hinsicht bestens zusammen, und ich will auf jeden Fall mit ihm zusammenbleiben. Leider ist da aber die Sache mit dem Sex.

Dummerweise habe ich den Fehler gemacht, am Anfang der Beziehung nicht klar und deutlich zu sagen, dass ich asexuell bin (ich kannte den Begriff auch gar nicht). Ich war sexuell wenig erfahren und dachte, Sex müsse halt sein, und der Appetit käme sozusagen beim Essen. Damals hätte ich mich vielleicht noch leichter trennen können. Tja, leider waren wir plötzlich mittendrin in einer sexuellen Beziehung.

Meinem Mann ist Sex sehr wichtig für eine funktionierende Beziehung, es ist die Art, auf die er Liebe und Nähe ausdrückt - um die Triebabfuhr geht es erst in zweiter Linie. Bei allem Verständnis seinerseits wäre meine Asexualität eine Belastung für unsere Ehe.

In all den Jahren habe ich immer wieder mal vorsichtige Andeutungen gemacht, dass mir Sex nicht so wichtig sei, und vorgefühlt, wie mein Mann darauf reagiert. Lange Rede, kurzer Sinn: Er war alarmiert, hat es nicht verstanden, dachte, es läge an ihm usw., usw. Wir hatten anstrengende und langwierige Diskussionen, die mich mehr gestresst haben als der eigentliche GV. Mein Mann würde sich einfach nicht damit abfinden, dass ich nie wieder Sex will, er würde eine Lösung finden wollen, ewig herumdoktern und reden, reden, reden. Nein, danke, ich hätte keine Lust, mich seinen ewigen Fragen zu stellen - dann lieber Sex!

Ich habe also zurückgerudert und meine Aussagen abgeschwächt, um unsere Ehe nicht zu gefährden. Wir haben nun weiterhin häufig Sex, ich lasse es über mich ergehen und spiele einen schnellen Orgasmus vor, damit die Sache nach kurzer Zeit erledigt ist (und er nicht auf die abscheuliche Idee kommt, mich gar oral befriedigen zu wollen), und wir fernsehen oder schlafen können. Kuscheln und Umarmen hingegen sind mir sehr wichtig.

Sex ist für mich wie staubsaugen oder abwaschen - es muss halt sein. Körperlich fühlt es sich für mich neutral an - ich empfinde weder Schmerz noch Ekel noch Scham noch Lust noch angenehmes Kitzeln. Ausnahme sind Zungenküsse und alles „Feuchte“ oder „Schlabbergeräusche“ - davor ekel ich mich und versuche derlei Aktivitäten weitestgehend zu vermeiden. Ich freu mich und bin stolz darauf, dass der GV mit mir für meinen Mann befriedigend ist, und ich weiß, er möchte mir etwas Gutes tun. Er macht seine Sache gut, und jede sexuelle Frau wäre zufrieden mit ihm und begeistert von seiner Zärtlichkeit.

Ja, ich weiß, man sollte sich nicht zu etwas zwingen, wozu man keine Lust hat. Habe ich hier im Forum oft genug gelesen. Bestimmt verachten mich einige von Euch. Leider ist es nicht so einfach. Ich bin nicht aromantisch, ich brauche Liebe, Zuwendung und Geborgenheit. Wie wahrscheinlich ist es wohl, meinen Traummann zu treffen, der dann zufällig auch noch asexuell ist?!

Schade nur, dass ich mit niemandem in meinem Bekanntenkreis über das Thema reden kann, denn ich möchte nicht hinter dem Rücken meines Mannes über unser/mein Problem reden. Das käme mir wie Verrat vor. Außerdem wäre da das Risiko, dass sich mal jemand verplappert. Darum browse ich hier im Forum und freue mich, die Erfahrungsberichte Gleichgesinnter zu lesen. Ich hasse es, mit meinem Geheimnis leben zu müssen, aber ich will meine Beziehung auf keinen Fall aufs Spiel setzen. Blödes Dilemma!

Ich freue mich auf den Austausch mit Euch!
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DasTenna




Alter: 42
Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 24.10.2016
Beiträge: 1015
Wohnort: Saarland
BeitragVerfasst am: Fr Feb 23, 2018 11:54    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo, Lili76,

Mir ist bewusst, dass meine nachfolgenden Worte hart und kaltschnäuzig klingen werden. Beim Lesen hatte ich mehrfach das Bedürfnis, dich an den Schultern zu packen und kräftig durchzuschütteln. Aus deinen Worten geht nämlich meines Erachtens nach recht deutlich hervor, dass du eigentlich schon längst weißt bzw. fühlst, was du dir noch nicht einzugestehen bereit bist.

Denn im Endeffekt hast du die Beziehung schon dadurch beschädigt, indem du deinem Partner etwas vorspielst. Würde ich als Zeichen mangelnden Vertrauens verstehen.
Sicher gibt es Leute, die eine Lüge als gerechtfertigt betrachten, wenn diese dazu dient, einen geliebten Menschen zu "schonen" - eine Lüge aus Liebe sozusagen. Aber du schreibst nirgendwo, dass du das um seinetwillen tust, sondern, dass du mit deinem Schauspiel letzten Endes in erster Linie dich selbst schonen willst, um nicht das mögliche Risiko einer Auseinandersetzung oder eines Beziehungsendes einzugehen. Statt deinem Partner zu vertrauen, "betrügst" du ihn.
Und welche Grundlage hat eine Beziehung, die nur noch um ihrer selbst willen und aus Angst vor dem Verlassenwerden/Alleinsein aufrechterhalten wird und die weder auf Vertrauen noch auf Ehrlichkeit aufbaut?
Dass du ihm anfangs nichts gesagt hast, ist verständlich, weil du selbst die Worte nicht hattest und dir nur die Deutungsmöglichkeiten der allosexuellen Mehrheit zur Verfügung standen. Dass du es jetzt nicht tust, empfinde ich ihm gegenüber als ungerecht - wobei es dir gegenüber selbstverständlich ebenfalls unfair wäre, sollte er die von dir gemutmaßte Einstellung tatsächlich an den Tag legen.
Kommunikation und gegenseitige Achtung sind die besten Mittel, eine Beziehung zu erhalten, nicht Schweigen, Vorurteile und Spekulationen. Du weißt nicht, wie er wirklich reagieren würde, du vermutest es nur. Seine wirklichen Gedanken und Gefühle dazu wirst du erst kennen, wenn du endlich reinen Wein einschenkst.

Du kannst aber auch weiterhin eine Lüge leben und emotionalen Raubbau an dir betreiben. Liegt an dir.

Ich schreibe das nicht, weil ich dich "verachten" würde - im Gegenteil. Ich mache mir Sorgen um dein Wohlergehen. Denn das, was du tust, klingt nicht gesund - und erst recht nicht glücklich.

Beste Grüße,
Carmen
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Sandkastenzorro
Prinzessin Kill-den-Tee



Alter: 44
Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 03.04.2011
Beiträge: 3997
Wohnort: Fairvale
BeitragVerfasst am: Fr Feb 23, 2018 12:28    Titel: Antworten mit Zitat

Mal abgesehen von dem Lug und Betrug ist das für mich hier nur ein weiterer verquietscht idealisierter Post, der im Grunde nur die Abhängigkeit vom "Traummann" zur Schau stellt. Es SOLL ein "Seht, was ich aus Liebe alles tu" darstellen, aber ein "Ich verbiege mich um nicht verlassen zu werden" kommt beim Leser an. Das ist eben der Unterschied zwischen rosaroter-Brille-Wahrnehmung und Boden-der-Tatsachen-Wahrnehmung.

Naja, jedem wie's beliebt.
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Lotti




Alter: 50
Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 30.09.2010
Beiträge: 79
Wohnort: MG
BeitragVerfasst am: Fr Feb 23, 2018 12:57    Titel: Antworten mit Zitat

Nun seid mal nicht so streng. Sie schreibt ja, dass ihr der Sex zwar extrem lästig ist, aber nicht eine Abscheu erregt, wie vermutlich vielen hier.
Eine Sex/Asex Beziehung ist in den meisten Fällen zum Scheitern verurteilt, in erster Linie von Seiten des Sexuellen, der sich ungeliebt fühlt. Wenn sie den Sex dauerhaft durchhhalten kann, ohne sich dabei mies zu fühlen, kann ich das verstehen. Aber:
@Lili: kannst Du das die nächsten zwanzig Jahre so weiter machen? Er wird immer und immer und immer wieder an Dich rantreten und wollen. Hast Du evtl schon an Dir fest gestellt, dass es zunehmend lästig wird?
Meine Beziehung hat damit geendet, dass ich JEDE noch so harmlose Annäherung seinerseits als Belästigung empfand und sauer wurde

Wie oben schon erwähnt, Du musst mit ihm reden und zwar Klartext. Nicht um den heiss n Brei herum reden. Kleide es nicht in verharmlosende Worte, denn er als Sexueller kapiert nicht, dass es sowas wie Asexualität geben kann. Sag ihm ganz deutlich, dass Dir der Sex als solcher (nicht nur der Sex mit ihm)rein gar nichts gibt.
Ab da kann man Kompromisse suchen, zu denen Du offensichtlich bereit bist
Aber Du musst es ihm sagen. Der Sex ist für Sexuelle so wichtig, da solltet Ihr keine Lüge leben
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auris





Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 28.10.2016
Beiträge: 553
BeitragVerfasst am: Fr Feb 23, 2018 15:02    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde es schwierig. Auf der einen Seite, dem Partner zuliebe irgendwas mitmachen, was man von sich aus niemals tun würde, das tun die meisten mal. Solange es einen selbst nichts kostet und es nicht überhand nimmt, sehe ich das auch nicht als problematisch an.

Auf der anderen Seite scheint da ein großer Wunsch zu: sein, dass es aufhört. Mehrfache Versuche, lediglich die Angst vor Konflikten ist größer. Und es geht um "ich bin asexuell, hör auf damit" und nicht um "ich bin asexuell, nur damit du bescheid weisst, ändern wird sich nichts".

Das steht für mich im Widerspruch. Wenn es nur etwas lästig ist, sollte der Wunsch nach "nie wieder" nicht so groß sein.
Ich weiss noch nicht so genau, was ich mit der Geschichte anfangen soll. Naja abgesehen davon, dass ich kein Fan von großen Geheimnissen in der Beziehung bin. Entweder die ganze Beziehung ist auf eine lüge gebaut oder es ist eigentlich überflüssig, es zu wahren.
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Greywolf




Alter: 55
Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 26.01.2014
Beiträge: 430
Wohnort: Münsterland
BeitragVerfasst am: Sa Feb 24, 2018 17:35    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Lili76,

Ich verachte dich auf keinen Fall. Ich kann dein Verhalten auch nachvollziehen. Es sind bei dir sicherlich die Verlustängste, die dich zum Sex bewegen. Letztendlich kannst nur du entscheiden, ob du dies weiter mitgehen willst. Ich glaube, dass man dauerhaft unzufrieden und unglücklich wird, wenn man etwas macht, was man eigentlich nicht will. Du entscheidest, wie es weiter geht. Wie bisher oder du sagst ihm was du empfindest und fühlst. Vielleicht gibt es für euch andere Kompromisse. Das Zusammensein von Asexuellen und Sexuellen ist nicht einfach. Wichtig ist, dass du mit deinem Leben glücklich bist!
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Greywolf
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Lili76




Alter: 49
Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 12.01.2017
Beiträge: 6
BeitragVerfasst am: Sa Feb 24, 2018 20:15    Titel: Antworten mit Zitat

Nett, dass Ihr Euch die Mühe gemacht habt, Eure Meinung zu meinem Beitrag zu schreiben, und ganz interessant zu lesen, wie Ihr darüber denkt.

Das Leben besteht zu einem großen Teil aus Kompromissen. Ich gehe ja auch ein Leben lang zur Arbeit, obwohl ich eigentlich nicht will, und habe nicht vor, das zu ändern. Na, vielleicht hinkt der Vergleich ein bisschen...
Bestimmt werde ich nie 100% glücklich damit werden, dass ich niemandem sagen kann, was ich wirklich über Sex denke (weder meinem Mann noch im Bekanntenkreis noch in der Familie). Aber ich weiß auch, dass ich definitiv unglücklich damit wäre, bis zum meinem Lebensende einsam (inmitten von Menschen) zu sein. Natürlich wähle ich da das kleinere Übel. Das finde ich legitim, und es hat für mich nichts mit Betrug zu tun. Ja, und es ist nicht aufopfernde Liebe, die mich dazu bringt, so zu handeln, sondern meine Weigerung, auf das Gute in unserer Beziehung zu verzichten und letztendlich auch die Angst davor, verlassen zu werden. Hab ich was Anderes behauptet?

Dass unsere Beziehung auf einer Lüge aufgebaut sei, finde ich etwas dramatisch ausgedrückt und auch überhaupt nicht zutreffend. Das Fundament unserer Beziehung ist Freundschaft, Gemeinsamkeiten und die gleiche Einstellung zu den meisten wichtigen Fragen des Lebens (bis auf eine eben). Für mich ist Sex gewiß nicht die Grundlage unserer Beziehung, sondern eher so ein Pillepalle nebendran, ohne den es halt anscheinend nicht geht. Wenn ich die Zeit nochmal um ein paar Jahrzehnte zurückdrehen könnte, würde ich anders handeln, aber nun ist es eben wie es ist.

Meine bisherigen Gesprächsversuche über mein Desinteresse an Sex waren schon mehr als Andeutungen (und der Begriff Asexualität ist auch oft gefallen). Um es meinem Mann noch deutlicher zu sagen, müsste ich schon grob und verletzend werden, und das krieg ich nicht hin. Unsere Diskussionen haben uns nicht weitergebracht, sondern nur zu Streit und Tränen geführt, und nun bin ich halt zu dem Schluss gekommen, dass der für mich und meinen Mann stressärmere Weg ist, wenn ich so weitermache wie bisher und das Thema von mir aus nicht mehr erwähne. Trotzdem fehlt mir wenigstens irgendeine Form von Austausch, und sei es mit Euch hier im Forum. Es ist einfach sehr schade und bedauernswert, dass es ein Gebiet gibt, auf dem mein Mann und ich uns nicht „ohne Worte verstehen“, wo wir doch in allem anderen so gut harmonieren. Blöd, aber nicht unaushaltbar.

Glücklicherweise übrigens scheint mein Körper biologisch ganz gut zu funktionieren und so zu reagieren wie er soll. (Ist ja anscheinend bei den asexuellen Männern, die hin und wieder GV haben, auch so, denn sonst ginge es ja nicht). Nur habe ich halt kein Glücksempfinden oder ein „Schatz, das müssen wir unbedingt nochmal machen“-Gefühl. Das habe ich meinem Mann versucht klarzumachen, aber er kapiert es nicht und findet es widersprüchlich, wo mein Körper doch anscheinend so gut auf seinen reagiert (mein Mann scheint da was zu merken, was mir entgeht). Ich glaube schon, dass ich auch noch zwanzig Jahre wie bisher weitermachen kann, und ich finde nicht, dass ich meinen Mann betrüge. Wie gesagt ekel ich mich nicht vor Intimitäten bzw. mache ich nur das mit, was ich vertretbar für mich finde. Würde mein Mann bestimmte Dinge verlangen, die meine Grenzen überschreiten, würde ich die ganz sicher NICHT mitmachen. Meine früheren Versuche von Liebesbeziehungen sind immer am Thema Sex gescheitert, und ich habe schnell das Weite gesucht, wenn mir jemand zu nahe kam. Ich bin froh und erleichtert darüber, dass mein Mann mir wenigstens nicht körperlich unangenehm ist, und das auch schon seit 15 Jahren. Hatte nämlich Angst davor, dass ich ihn mit der Zeit wegen dem dummen Sex verachten könnte.

Euch ein schönes Wochenende!
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auris





Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 28.10.2016
Beiträge: 553
BeitragVerfasst am: So Feb 25, 2018 8:29    Titel: Antworten mit Zitat

Lili76 hat folgendes geschrieben:

Bestimmt werde ich nie 100% glücklich damit werden, dass ich niemandem sagen kann, was ich wirklich über Sex denke (weder meinem Mann noch im Bekanntenkreis noch in der Familie).

Doch, natürlich kannst du. Du willst nicht. Die Unterscheidung ist wichtig. Sie macht den Unterschied zwischen einer von anderen und einer selbstauferlegten Einschränkung aus.
Ich möchte deine Entscheidung damit nicht kritisieren. Vor wem man sich mit was outet ist ne sehr persönliche Sache.

Zitat:

Aber ich weiß auch, dass ich definitiv unglücklich damit wäre, bis zum meinem Lebensende einsam (inmitten von Menschen) zu sein. Natürlich wähle ich da das kleinere Übel. Das finde ich legitim, und es hat für mich nichts mit Betrug zu tun. Ja, und es ist nicht aufopfernde Liebe, die mich dazu bringt, so zu handeln, sondern meine Weigerung, auf das Gute in unserer Beziehung zu verzichten und letztendlich auch die Angst davor, verlassen zu werden. Hab ich was Anderes behauptet?

Du scheinst ein Mensch mit großer scheu vor Konflikten und noch größerer Angst vor dem Alleinsein zu sein. Das macht dich leider zu einem Kandidaten dafür, viel zuviel für den Erhalt einer Beziehung (und des Friedens in der Beziehung) zu opfern. Und das ist eine Form von aufopferung. Die Grenzen zwischen Kompromiss und aufopfern sind fließend und man kann leicht drüber geraten.
Ich bin mir recht sicher, dass du die Veranlagung dazu hast, genau das zu tun, was zorro und tenna beschreiben. Ich bin mir lediglich nicht sicher, ob es bereits geschehen ist. Das hängt von deinem leidensdruck ab. Deiner Aussage nach ist der gering, aber gleichzeitig deutet manches auf Kummer hin.
Wie gesagt, ich finde es schwierig.

Zitat:

Das Fundament unserer Beziehung ist Freundschaft, Gemeinsamkeiten und die gleiche Einstellung zu den meisten wichtigen Fragen des Lebens (bis auf eine eben).

Du redest niemanden über deine asexualität, weil du Angst hast, verlassen zu werden. Die Wahrheit würde, deiner Einschätzung nach, die Beziehung in ihren grundfesten erschüttern. Also steht sie (unter anderem) auf dieser lüge.
Zitat:

Für mich ist Sex gewiß nicht die Grundlage unserer Beziehung, sondern eher so ein Pillepalle nebendran, ohne den es halt anscheinend nicht geht.

Glaube ich dir. Aber was alles wichtig ist, entscheidest nicht nur du. Und dein Partner sieht das ja anscheinend anders..
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DasTenna




Alter: 42
Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 24.10.2016
Beiträge: 1015
Wohnort: Saarland
BeitragVerfasst am: Mo Feb 26, 2018 11:14    Titel: Antworten mit Zitat

Lili76 hat folgendes geschrieben:
Glücklicherweise übrigens scheint mein Körper biologisch ganz gut zu funktionieren und so zu reagieren wie er soll. [...] Das habe ich meinem Mann versucht klarzumachen, aber er kapiert es nicht und findet es widersprüchlich, wo mein Körper doch anscheinend so gut auf seinen reagiert (mein Mann scheint da was zu merken, was mir entgeht).
Ironie Ich finde es immer wieder faszinierend, wenn andere deinen eigenen Körper und dein eigenes Empfinden besser zu kennen glauben als du selbst. Ironie
Mit anderen Worten: Er glaubt dir nicht, weil er lieber längst widerlegten Behauptungen glaubt. Scheint der einzige Bereich zu sein, in dem viele Leute immer noch nichts von einer Diskrepanz zwischen Körperreaktion und eigenem Willen hören wollen.
@Lili76: Meine Worte waren bewusst überspitzt gewählt. Die dramatische Ausdrucksweise einmal herausgenommen, bleibe ich dabei und pflichte auris bei.

Was ich schrieb, ist aus meiner persönlichen Erfahrung und meinem persönlichen Empfinden heraus geboren. Es ist mir klar, dass deine Empfindungen und Erlebnisse andere sind als meine, dass dein Charakter ein anderer ist als meiner. Beim Lesen fallen mir allerdings durchaus Ähnlichkeiten auf.
Mittlerweile kann ich viel von dem, was in den letzten 17 Jahren in mir vorging, in Worte fassen und auch mit Leuten darüber reden. Damals war nichts wirklich greifbar, zumal ich ohnehin nicht gewohnt war, über meine Gefühle nachzudenken oder gar zu reden. Ich fühlte, dass es ein Problem gab, das mit mir zu tun hatte, konnte es aber nicht deutlich erkennen. Und erst im Laufe der letzten zwei Jahren zeigen sich allmählich die Folgen dessen, was ich in meinen Partnerschaften meinen Partnern zuliebe mitgemacht habe - motiviert aus schlechtem Gewissen/Pflichtgefühl, Selbstverletzungszwang, selbst gemachtem und indirektem äußeren Druck. Es hätte ebenso gut auch noch weitere zehn, fünfzehn Jahre dauern können, aber irgendwann hätte sich mein Verhalten gerächt - die Vorzeichen waren schon da, immer wieder.
Im Rahmen meiner Beziehungen fand ich lange auch nichts dabei, so zu tun, als ob - zum Teil auch deshalb, weil ich davon ausging, das sei "normal" und "gehöre sich so" und alle anderen würden auch nur mehr oder weniger eine Show abziehen. Teilweise lag es auch daran, dass mir in der Anfangszeit vermittelt wurde, ich würde etwas "falsch" machen, weil ich aufgrund mangelnder Motivation und Intuition für diese Art der Interaktion eben passiv war und eine deutliche Reaktion auf körperliche Stimulation ausblieb (ich spüre dabei durchaus was, das recht angenehm sein kann, aber im Grunde reagiert lediglich mein Körper). Also schaute ich mir Verhalten ab, von dem ich glaubte, es sei "normal".
Recht früh allerdings begann ich zu fühlen, was ich heute in Worte fassen kann: Für mich hat sich jedes Mal, wenn ich so tat, als würde es mir "Spaß" machen, und ich krampfhaft versuchte, körperlich erregt zu werden/bleiben und zum Ende zu kommen, einfach nur falsch und teilweise sogar widerlich angefühlt. Außerdem war es mental anstrengend, so dass ich oft auch sein ließ, so zu tun, als ob. Mich haben die vielleicht 4-5 Mal im Jahr, die ich Sex hatte, schon ausgelaugt. Wenn du problemlos damit zurechtkommst, ist es ja gut.

Lili76 hat folgendes geschrieben:
Um es meinem Mann noch deutlicher zu sagen, müsste ich schon grob und verletzend werden, und das krieg ich nicht hin.
Ehrlichkeit kann grob und verletzend sein, selbst dann, wenn die Worte mit Bedacht gewählt sind, richtig. Wenn eine zwischenmenschliche Beziehung (Partnerschaft, Freundschaft) das nicht aushält, sollte sie meiner Meinung nach auf eine oberflächliche Bekanntschaft reduziert werden. Ehrlichkeit ist meines Erachtens ein Zeichen von Wertschätzung. Bin ich einer Person gegenüber nicht absolut offen und ehrlich, obwohl ich es könnte, ist sie mir wohl nicht so wichtig. Wenn jemand sich durch meine Worte oder Handlungen verletzt fühlt, können wir darüber reden. Aber ich bin der Ansicht, dass über Dinge kommuniziert werden sollte, die beide Beteiligten betreffen. Zur Not ungeschönt und gnadenlos ehrlich.
Natürlich fühlte es sich schlimm an, wenn ich das Gefühl hatte, dass meine Partner sich zurückgewiesen und nicht geliebt fühlten, gleichgültig, womit ich ihnen sonst meine Zuneigung und Wertschätzung zeigte und mitteilte. Sicher stand ich hinterher alleine da, weil meine Partner damit nicht zurechtkamen. Aber so schmerzhaft die Trennung auch war, so war das Alleinsein doch weitaus erträglicher für mich als dieser permanente, teilweise selbstgemachte Druck und das schlechte Gewissen. Ich bin aber auch ein Mensch, der viel Zeit alleine braucht, um mich von den Eindrücken meiner Umwelt und von Menschen zu "erholen". Darin sind wir beide möglicherweise recht unterschiedlich.
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Sandkastenzorro
Prinzessin Kill-den-Tee



Alter: 44
Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 03.04.2011
Beiträge: 3997
Wohnort: Fairvale
BeitragVerfasst am: Mo Feb 26, 2018 12:32    Titel: Antworten mit Zitat

Voll dem Tenna hat folgendes geschrieben:
Ehrlichkeit kann grob und verletzend sein, selbst dann, wenn die Worte mit Bedacht gewählt sind, richtig. Wenn eine zwischenmenschliche Beziehung (Partnerschaft, Freundschaft) das nicht aushält, sollte sie meiner Meinung nach auf eine oberflächliche Bekanntschaft reduziert werden.


Das geht hier aber nicht, weil das Ego, welches den Punkt "Nicht verlassen werden" auf den Platz der allerhöchsten Priorität gesetzt hat, das gar nicht zulässt. Deshalb wirds dem Partner erst gar nicht gesagt, was natürlich definitiv Betrug am Partner ist. Man nimmt also diesen Betrug am Partner in Kauf, damit man seine Annehmlichkeiten nicht verliert. Man will das Ideal "Traummann" erst gar nicht auf die Probe stellen, da man sonst vielleicht realisieren müsste, dass der "Traummann" vielleicht doch keiner ist, weil SEIN Traum einfach ein anderer ist, als der eigene... Zusammengefasst: Betrug am Partner und Betrug sich selbst gegenüber.
Ob das fair ist, na, keine Ahnung.

Zitat:
Ehrlichkeit ist meines Erachtens ein Zeichen von Wertschätzung. Bin ich einer Person gegenüber nicht absolut offen und ehrlich, obwohl ich es könnte, ist sie mir wohl nicht so wichtig.


Formulieren wir es anders: Die Person ist einem nicht so wichtig, wie das, was man von ihr kriegt. So wird n Schuh draus.

Hachja.
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Maz
ADMod Team



Alter: 47
Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 12.02.2005
Beiträge: 15179
BeitragVerfasst am: Mo Feb 26, 2018 12:48    Titel: Antworten mit Zitat

Verlustängste setzen ja nicht mal voraus, daß das Gegenüber tatsächlich als der absolute Traumpartner verklärt wird (und nach den Schilderungen kann sie das imho selbst auch nicht wirklich glauben). Gerade nach so vielen Jahren ist es eher wahrscheinlich, dass das Risiko eine halbwegs stabile Beziehung zu zerstören (und um ehrlich zu sein wage ich zu behaupten, daß viele der Antwortenden hier im Forum aus eigener Erfahrung überhaupt nicht wissen was eine stabile Beziehungssituation ist und die Gesamtsituation daher oft als zu negativ gedeutet wird) als höher eingeschätzt wird als ein möglicher Vorteil, der sich aus einem ehrlicheren Umgang mit den eigenen Wünschen ergeben würde. So wurde es im letzten Beitrag ja auch geschildert. Da dort aber auch impliziert wurde, daß das Thema schon angesprochen wurde (sogar der imho recht deutliche Begriff Asexualität ist gefallen), ohne daß aber einer der Partner auf die eine oder andere Art und Weise daraufhin an einer Veränderung der Situation interessiert gewesen wäre (sonst wäre man ja konkreter geworden) und demnach zumindest keine allgemeine Kommunikationsunfähigkeit sondern nur eine "Veränderungsunwilligkeit" besteht, läuft das ganze hier gerade wohl eher auf eine Art bewußtes und wechselseitig akzeptiertes selbstverletztendes Verhalten raus. Sollte der Partner den Unterschied zwischen "der Körper funktioniert" und "man hat Spaß dabei" aber tatsächlich nicht verstehen dann wäre er wohl nicht gerade der Hellste. Aber ich denke eher er weiß genau was Sache ist und will den Umstand schlicht nicht akzeptieren. Von daher: Wenn beide Seiten das ganze weiterhin so mitmachen wollen ist es natürlich legitim, falls nicht müßte man wohl doch noch konkreter werden und vom hier ja eigentlich vorhandenen Standpunkt "ich will keinen Sex mehr" ausgehend nach Lösungen suchen.
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DasTenna




Alter: 42
Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 24.10.2016
Beiträge: 1015
Wohnort: Saarland
BeitragVerfasst am: Mo Feb 26, 2018 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

@Maz: Weil es sicher keine allgemeingültige Definition gibt: Was verstehst du unter einer stabilen Beziehung? Nur, damit ich weiß, ob wir beide vom Gleichen sprechen.
Für mich ist das jede Form der intensiveren zwischenmenschlichen Beziehung (Partnerschaft, Freundschaft, Familienbande), in der die Beteiligten sich mit Achtung begegnen. Zur gegenseitigen Achtung zählen für mich neben Kompromissbereitschaft und Vertrauen vor allem Ehrlichkeit. Meiner Meinung nach muss schon viel passieren, damit eine stabile Beziehung von innen auseinanderbricht. Daher kann ich zwar die Angst vor einem Auseinanderbrechen von der emotionalen Seite her nachvollziehen, dennoch ist sie im Falle einer realen Stabilität rational betrachtet nicht notwendig. Wenn ich mehr Angst davor hätte, dass meine Beziehung an meiner Ehrlichkeit zerbrechen würde, würde das von wenig Vertrauen in die Stabilität des Ganzen zeugen. Wenn eine Beziehung etwas wirklich nicht aushält, war sie wohl nicht stabil. Wenn eins nicht weiß, ob eine Beziehung etwas aushält oder nicht, sagt das nichts über deren Stabilität aus, sondern nur etwas über die eigene Unsicherheit. keine Ahnung
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auris





Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 28.10.2016
Beiträge: 553
BeitragVerfasst am: Mo Feb 26, 2018 16:01    Titel: Antworten mit Zitat

Maz hat folgendes geschrieben:
Verlustängste setzen ja nicht mal voraus, daß das Gegenüber tatsächlich als der absolute Traumpartner verklärt wird (und nach den Schilderungen kann sie das imho selbst auch nicht wirklich glauben).

Glaub jemanden, der viel, viel schlimmere Menschen zu traumpartnern erklärt hat: klar geht das. Man muss nur die Probleme vom Menschen trennen (und dabei ignorieren, dass die Probleme entstehen, weil der Mensch so ist, wie er ist).

Zitat:

Gerade nach so vielen Jahren ist es eher wahrscheinlich, dass das Risiko eine halbwegs stabile Beziehung zu zerstören (..) als höher eingeschätzt wird als ein möglicher Vorteil, der sich aus einem ehrlicheren Umgang mit den eigenen Wünschen ergeben würde.

Ja, aber ob das ein sinnvoller Ansatz ist, hängt davon ab, welche Folgen diese unehrlichkeit für einen selbst hat. Und da sind wir wieder bei "schwierig". Denn stabil ist nicht gleichbedeutend mit gesund.

Zitat:

Sollte der Partner den Unterschied zwischen "der Körper funktioniert" und "man hat Spaß dabei" aber tatsächlich nicht verstehen dann wäre er wohl nicht gerade der Hellste.

Das hat nicht unbedingt etwas mit Intelligenz zu tun sondern damit, etwas als wahr zu akzeptieren, was den eigenen Wahrnehmungen und dem eigenen erleben fundamental entgegen gesetzt ist. Damit tun sich mache Menschen schwer.
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Maz
ADMod Team



Alter: 47
Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 12.02.2005
Beiträge: 15179
BeitragVerfasst am: Mo Feb 26, 2018 16:14    Titel: Antworten mit Zitat

DasTenna hat folgendes geschrieben:

Weil es sicher keine allgemeingültige Definition gibt: Was verstehst du unter einer stabilen Beziehung? Nur, damit ich weiß, ob wir beide vom Gleichen sprechen.


Ich würde sagen: Eine längerfristig bestehende Beziehung (zumindest >5 Jahre) in der sich keiner der Beteiligten durch egal welche Umstände dazu genötigt fühlt in dieser zu sein (und womöglich sogar schon versucht hat auszubrechen) und/oder sich einreden muß, daß er/sie sich nicht dazu genötigt fühlt, damit dieser Wunsch nicht manifest wird. Daß das Gegenüber gleich der "Traumpartner" ist würde ich aber z.B. nicht voraussetzen. Eine Zwangsbeziehung kann natürlich auch stabil im Sinne von dauerhaft sein, das hab ich aber nicht gemeint.

DasTenna hat folgendes geschrieben:

Zur gegenseitigen Achtung zählen für mich neben Kompromissbereitschaft und Vertrauen vor allem Ehrlichkeit. Meiner Meinung nach muss schon viel passieren, damit eine stabile Beziehung von innen auseinanderbricht.


Ich kann mir schon vorstellen, daß eine stabile Beziehung einfach "nur" deswegen auseinanderbricht, weil sich Menschen aus welchen Gründen auch immer so stark verändern, daß sie einfach nicht mehr zusammenpassen. Das bedeutet aber nicht, daß diese Beziehung dann deswegen niemals stabil war. Es kann aber natürlich sein, daß das Retrospektive häufig anders empfunden wird im Sinne von "eigentlich war die Beziehung schon immer schlecht, ich habs blos nicht gemerkt".

auris hat folgendes geschrieben:

Glaub jemanden, der viel, viel schlimmere Menschen zu traumpartnern erklärt hat


Wenn man von träumen im Sinne von geträumt und nicht von traumhaft ausgeht macht das natürlich Sinn. Wink
Aber existiert so eine Verklärung wirklich noch häufig nach 15+ Jahren Beziehung? In diesem Fall scheint mir zumindest vordergründig (und wörtlich wurde das ja auch geschrieben) doch eher die Definition von "Traumpartner" im Sinne von "alles paßt bis auf die Sache mit dem Sex" gemeint gewesen zu sein. Dazu paßt dann allerdings wiederum nicht so ganz, daß sie mit niemandem im Umfeld über Probleme im sexuellen Bereich reden kann und ein Problembewusstsein beim Partner ja auch irgendwie nicht so wirklich vorhanden zu sein scheint. Das spricht doch etwas gegen die Variante von Traumpartner im Sinne von "Perfekte Symbiose mit kleinen Macken". Ergo würde ich mal behaupten, dass der Begriff am Anfang des ersten Beitrags nicht unbedingt wörtlich zu verstehen war.

auris hat folgendes geschrieben:

Das hat nicht unbedingt etwas mit Intelligenz zu tun sondern damit, etwas als wahr zu akzeptieren, was den eigenen Wahrnehmungen und dem eigenen erleben fundamental entgegen gesetzt ist.


Hängt natürlich auch davon ab wie diese Information vermittelt wurde. Asexualität als Konzept kann z.B. sicher schwer zu akzeptieren sein aber ein "ich hab keinen Spaß am Sex" sollte doch jeder verstehen können und wenn dann Körperfunktionen als Gegenbeweis angeführt werden klingt das für mich doch etwas nach einem kognitiven Defizit, wenn man nicht das wesentlich wahrscheinlichere mutwillige nicht-verstehen-wollen annehmen will. Wenn man allerdings letzteres annimmt widerspricht das zumindest meiner Meinung nach aber doch der Einordnung des Partners als "Traumpartner", da das Problem dann ja eines der Akzeptanz und nicht blos eines einer (partiellen) sexuellen "Inkompatibilität" ist.
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auris





Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 28.10.2016
Beiträge: 553
BeitragVerfasst am: Mo Feb 26, 2018 17:29    Titel: Antworten mit Zitat

Maz hat folgendes geschrieben:


auris hat folgendes geschrieben:

Glaub jemanden, der viel, viel schlimmere Menschen zu traumpartnern erklärt hat


Wenn man von träumen im Sinne von geträumt und nicht von traumhaft ausgeht macht das natürlich Sinn. Wink

Ich rede nicht von geträumt sondern von Verdrängung und selbsttäuschung. Und ja, das kann ne ganze Weile überleben.
Wie das mit dem traumparter gemeint ist, weiss ich nicht. Aber es ist definitiv möglich, dass "der ultimativ perfekte Partner" gemeint ist. Ebenso kann deine Definition zutreffen. Realistisch ist nur deine.

Zitat:

auris hat folgendes geschrieben:

Das hat nicht unbedingt etwas mit Intelligenz zu tun sondern damit, etwas als wahr zu akzeptieren, was den eigenen Wahrnehmungen und dem eigenen erleben fundamental entgegen gesetzt ist.


Hängt natürlich auch davon ab wie diese Information vermittelt wurde. Asexualität als Konzept kann z.B. sicher schwer zu akzeptieren sein aber ein "ich hab keinen Spaß am Sex" sollte doch jeder verstehen können und wenn dann Körperfunktionen als Gegenbeweis angeführt werden klingt das für mich doch etwas nach einem kognitiven Defizit, wenn man nicht das wesentlich wahrscheinlichere mutwillige nicht-verstehen-wollen annehmen will. Wenn man allerdings letzteres annimmt widerspricht das zumindest meiner Meinung nach aber der Einordnung des Partners als "Traumpartner", da das Problem dann ja eines der Akzeptanz und nicht blos eines einer (partiellen) sexuellen "Inkompatibilität" ist.

[/Quote]
"Kein spass am Sex" ohne grundlegende Akzeptanz des Konzepts asexuell wird üblicherweise mit "ich bin nicht gut genug" oder "es gibt ein Problem, das behoben werden muss" übersetzt. Was wiederum zu den genannten Diskussionen führt. In einer Beziehung zwischen zwei sexuellen Menschen wäre das auch die absolut richtige Reaktion, nur in diesem Falle führt es eben zu nichts.
Eine zuverlässig einsetzende körperliche Reaktion und gleichzeitig grundsätzlich, unabänderlich nie Spaß daran findet sich in der sexuellen Welt unter normalen Umständen nicht.
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