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| Vollkornmuffin
Alter: 27 Sexualität: keine Angabe
| Anmeldungsdatum: 26.12.2017 | Beiträge: 9 | |
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Verfasst am: So Jan 07, 2018 12:20 Titel: Entschuldigung für die späte Rückmeldung |
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Entschuldigung, ich habe das mit dem ausführlichen Antworten irgendwie bisher nicht auf die Reihe bekommen.
Ich muss sagen, dass mich vor allem die Posts von irgh und Zorro ziemlich... wachgerüttelt ist nicht das richtige Wort, aber es geht in die Richtung... haben.
Zitat: | ich habe exakt all das auch gedacht und hatte beim Lesen deiner Sachen zugleich den Wunsch, dich zu schütteln |
Das ist es: ich fühle mich geschüttelt.
Wir haben aktuell mehr als nur das eine Problem, aber das ist es, was mich letzte Woche am meisten bedrückt hat. Ich habe mit ihm am Freitag mit ihm (im nüchternen Zustand) darüber gesprochen. Wir sind nicht zu einer endgültigen Lösung, aber zu dem Ergebnis gekommen, dass wir da beide dran arbeiten und einen Kompromiss finden möchten.
Ob uns das gelingt, mag sich zeigen.
Aber ich bin mit ihm unter anderem meinen Post und eure ganzen Antworten hier durchgegangen, weil es das für mich irgendwie leichter gemacht hat, das alles nochmal ausführlich zu erklären.
Vor allem seid ihr ja auch darauf eingegangen, was es auch für sexuelle Menschen bedeutet, gegen ihre Sexualität zu leben.
Besonders erschrocken hat mich übrigens, was Zorro darüber gesagt hat, dass mein Freund sich manipulativ in die Opferrolle drängen würde, wodurch ich mich anschließend schlecht fühle.
Ich habe da seitdem nämlich verstärkt drauf geachtet und... ob er es bewusst tut oder nicht – ich fürchte, da ist was dran.
An Silvester waren wir bei ein paar Freunden zu einem Spieleabend eingeladen und dort hat sich eine weitere Hürde offenbart
(Ich weiß nicht, wie detailliert ich darauf eingehen soll, immerhin ist das ein Forum für Asexualität, nicht für Beziehungsprobleme generell. Ich denke aber, ihr habt euch durch eure Zeit und Mühe, die ihr für mich aufgewandt habt, eine ausführliche Antwort verdient.):
Sein Problem mit dem Alkohol.
Das ist übrigens nicht so dahin gesagt, er hat es wirklich, wartet (aufgrund dessen und aufgrund von Depressionen) auf einen Therapieplatz, er ist schon ein paar Male im Krankenhaus aufgewacht, nachdem er trinken war, übertreibt es jedes Mal... und nutzt den Alkohol auch, um seinen Kummer und seine Probleme zu ertränken. Alkohol betäubt.
Vor 3 Wochen ist sein Vater verstorben, seitdem herrscht ohnehin Ausnahmezustand.
Ich komme mir ein wenig selbstsüchtig dabei vor, in so einer Situation an meine Problemchen zu denken.
Er hatte bis dato nicht wirklich mit mir darüber gesprochen. Ich habe gesagt, dass ich natürlich für ihn da sei, aber er meinte, er würde das noch eher verdrängen und auf mich zukommen, sobald er im Stande sei, darüber zu sprechen.
Abgesehen von dem konkreten Tag, an dem er es erfahren hat und anschließlich zu mir gekommen ist, hat er sich nicht wirklich anmerken lassen, wie es ihm geht.
An dem Donnerstag vor Weihnachten hatte er sich nachmittags (natürlich) sehr betrunken und kam entsprechend bei mir an. (Ich bin ihn irgendwann suchen gegangen, nachdem er an einer falschen Haltestelle gestrandet war und dann eine Weile lang nicht mehr aufgetaucht ist).
Jedenfalls habe ich nach Weihnachten ein bisschen Abstand gebraucht, weil mir eben spätestens nach dem Donnerstag klar geworden ist, dass ich mit dem Sex nicht klar komme. Gut, an dem Donnerstag hätte ich alles für ihn getan... in der Situation..
Vielleicht lag es auch daran, wie viel er getrunken hatte. (Aber fällt mir gerade auf, dass es auch schwierig geworden ist, ihn überhaupt noch nüchtern bei mir anzutreffen. )
Jedenfalls wollte ich nach Weihnachten (nachdem wir seit Donnerstag pausenlos zusammen waren) ein bisschen Ruhe (und Abstand). Beides hielt sich in Grenzen, weil ich Stress in Arbeit und Co hatte und wir uns ja schon am Freitag wieder gesehen (und gesprochen) haben.
Zurück zu Silvester
Ich habe ihn schon stark betrunken erlebt, das war eigentlich mein Punkt, aber an Silvester... Hui.
Ich wollte irgendwann nur noch nach Hause. Es war mir so unangenehm... und ich war auch ziemlich schockiert darüber, ihn so zu erleben.
Am liebsten hätte ich meinen Freund bei den 'Gastgebern' gelassen, was sie mir auch angeboten hatten, aber das verlief dann doch alles anders als geplant.
Ich trinke übrigens nicht. Ich weiß nicht, ob es das alles besser oder schlimmer gemacht hat, dass ich nüchtern war.
ca. 23 Uhr: "Es tut mir leid... Ich bin jetzt schon so betrunken... Aber ich werde mich wahrscheinlich heute noch komplett volllaufen lassen... und vielleicht im Laufe der Nacht noch übergeben. Damit musst du rechnen"
"Aber warum? Warum musst du es denn bewusst so übertreiben?"
"Weil ich es immer übertreibe."
ab ca. 2 Uhr: Ein Freund nimmt ihm seinen Rum weg und schüttet ihn in die Toilette, ein weiterer Freund animiert ihn immer wieder zum Wassertrinken und macht Spezialmischungen aus Orangensaft und Grüntee
ab ca. 4 Uhr: Ich war hundemüde und am liebsten 3 Stunden zuvor nach Hause aufgebrochen. Mein Freund führt sich ziemlich auf... Pöbelt gegen Gott und die Welt... Ich setze mich mit dem Freund, der die Grünteemischung gemacht hatte in ein anderes Zimmer, um etwas Ruhe zu haben. (Ich nenne ihn im Folgenden einfach Chris, das macht alles leichter.)
Mein Freund stößt irgendwann dazu, anschließend lasse ich sie alleine und gehe wieder zu der größeren Runde.
ab ca. 5.30 Uhr: Irgendwann schaue ich wieder nach den Beiden und Chris verlässt fast fluchtartig den Raum. Mein Freund gesteht mir, dass er mit Chris über viel gesprochen hatte, unter anderem über ein paar meiner intimsten Lasten und Probleme (auch, aber nicht nur Sexualität), über die er nicht unbedingt hätte sprechen sollen.
Er hatte an "dem Donnerstag" bereits seiner Mutter davon erzählt.. Das war schon ein "Woah, okay.. "-Moment. Aber ich konnte irgendwo verstehen, dass er jemanden zum Reden gebraucht hat, außerdem wollte ich ihn auch nicht mit meinem Kram zusätzlich belasten oder ihn gar mit der Last alleine lassen.
An dem Morgen war mir das dann aber etwas zuviel. (Vielleicht habe ich auch in dem Moment falsch reagiert und hätte rücksichtsvoller sein sollen.)
Ich wollte da einfach nicht angefasst werden, ich wollte keine tausenden Entschuldigungen, ich wollte einfach nur endlich in Erfahrung bringen, was genau er denn erzählt hat.
Ich meinte, ich müsste das jetzt einfach kurz verarbeiten, mit Chris sprechen, dann sehen, wie es weiter geht.
Also habe ich mir nochmal Chris geschnappt und wir haben uns gemeinsam im Bad eingeschlossen. Viel geredet: Was hat mein Freund ihm alles über mich erzählt? Warum hat er es gemacht? Wie gehe ich damit um? Hat unsere Beziehung Zukunft?
Fazit: Mein Freund kam mit den Belastungen (durch den Tod seines Vaters und anscheinend auch durch meinen Mist) nicht klar. Deshalb hat er so viel getrunken und sein Herz Chris ausgeschüttet.
Außerdem: Chris verurteilt mich nicht für das, was er über mich erfahren hat.
Wir kommen wieder aus dem Bad, mein Freund ist komplett aufgelöst. Es täte ihm alles so leid, er hätte mein Vertrauen missbraucht und mich verraten, er wolle mich nicht verlieren.
Letzteres war sowieso ein lächerlicher Gedanke. Nicht deshalb.
Ich habe eine Weile auf ihn eingeredet; Aufbauarbeit betrieben, bis er zu weinen aufgehört hatte und ich ihn mit nach Hause nehmen konnte. (In dem Zustand hätte ich ihn nicht dort auf der Couch schlafen lassen können) Das war circa 7 Uhr morgens.
Ich bin Chris (dem Gastgeber) so unglaublich dankbar für alles, was er an dem Morgen für uns getan hat.
Ich habe meinen Freund ins Bett gebracht (so um 8 Uhr), bin selbst wach geblieben.
Das war der Beginn einer Woche mit vielen Gesprächen.
Noch am Montag habe ich mich mit meiner Mutter auf einen Kaffee getroffen.
Am Montagabend (so um 19 Uhr) ist mein Freund aufgestanden; ich hatte zwischenzeitlich ein Katerfrühstück besorgt.
Wir haben ein bisschen über die Nacht zuvor gesprochen, was aber kaum möglich war, weil er sich selbst solche Vorwürfe gemacht hat und total fertig (und verkatert) war. Ich habe ihn dann auch gebeten, im Laufe des Abends nach Hause zu fahren. Mir war wieder alles etwas zu viel.. vielleicht war es sehr mies, ihn einfach "rauszuschmeißen".
Am Dienstag habe ich in der Arbeit mit einer Kollegin gesprochen. Sie meinte, bei Depressionen und Alkoholproblemen solle ich vorsichtig sein und in der Beziehung mich selbst nicht verlieren.
Am Donnerstag habe ich in der Uni mit meinen Freundinnen gesprochen. Da gab es auch das einzige Mal das (fast) volle Programm, also auch das Thema Asexualität.
Letztendlich hat mich immer dasselbe umgetrieben:
Mein Freund kompensiert seine Probleme mit Alkohol und anscheinend verschlimmere ich seine Probleme teilweise. Was ich ihm schon zu Beginn der Beziehung anvertraut hatte, hat ihn zusätzlich belastet. Statt ihm eine Stütze zu sein, war ich eine Last.
(An einem Abend, an dem ich keine Zeit hatte und den er deshalb mit seinem Mitbewohner verbracht hat, hat er mich sehr betrunken angerufen. Hat mir gesagt, er vermisse mich und das sei mit ein Grund, warum er sich betrinkt: Um 'mit all dem klarzukommen')
Ich habe das Gefühl, ich sei nicht stark genug für diese Beziehung. Ich wäre so gerne mehr für ihn da, aber ich schaffe es nicht. Ich habe die Kraft nicht.
Ich komme schon mit mir selbst nicht klar, wie soll ich da für Jemand anderen da sein?
Nach dem Gespräch am Donnerstag bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich eigentlich etwas Abstand bräuchte.
Gleichzeitig habe ich die Woche über mitbekommen, dass es meinem Freund nicht gut geht und er in eine erneute Depression abzurutschen drohte.
Ein verdammt schlechter Zeitpunkt, um Abstand zu wollen.
Wir haben am Donnerstag dann noch telefoniert, es viel unter anderem der Satz "Eigentlich hätte ich dich morgen einfach gerne gesehen.. einfach, um einen Grund zu haben, aufzustehen."
Wir haben uns dann aber darauf geeinigt, das Wochenende jeweils für uns zu nutzen. Ich wäre auch viel zu emotional für ein anständiges Gespräch gewesen.
Ich konnte ihn davon überzeugen, dass auch ich nicht möchte, dass unsere Beziehung jetzt auseinandergeht, nur, weil gerade alles zusammenkommt.
Heute Nacht kam bei ihm, nachdem es ihm Freitag und Samstag eigentlich wieder einigermaßen besser ging, wohl einiges bezüglich seines Vaters wieder hoch.
Natürlich habe ich ihm in dem Moment angeboten, vorbeizukommen. Ist er auch; hat sich extra ein Taxi genommen.
Er war natürlich wieder ziemlich betrunken, dass muss ich leider wohl nicht extra erwähnen.
Dafür hat er zum ersten Mal mit mir über den Verlust seines Vaters gesprochen. Aktuell schläft er.
Ich weiß nicht, ob ich hier nur in einer großen "Mi mi mi" Phase bin...
Aber ich habe das Gefühl, dass ich für all das zu jung bin. Ich bin einfach nicht reif und nicht stark genug. Ich habe manchmal das Gefühl, dass ich mir ein Bein für diese Beziehung ausreiße. Klar müsste ich auch mal an mich denken – aber wie kann ich das in dieser Position?
Wie kann ich sagen, dass ich mit seinem unstrukturierten Tagesablauf und seinem Schlafrhythmus auf Dauer nicht zurecht komme und es mir darum lieber wäre, wenn er nicht das komplette Wochenende bei mir verbringt?
Wie kann ich sagen, dass ich ein bisschen Zeit für mich brauche, Zeit, mich auf die Uni zu konzentrieren? Wie kann ich auf "Na ja, wir sehen uns ja Freitag wieder" antworten "Du, da wäre ich mir diese Woche eigentlich nicht so sicher..."?
Wie kann ich das alles tun, wenn er seinen Zustand in gewisser Weise von mir abhängig macht? Wenn meine Gedanken die ganze Zeit darum kreisen, was er macht, nachdem ich ihm abgesagt habe?
Als ich vorhin im Bett neben ihm aufgewacht bin (nach 1,5h Schlaf) hatte ich einfach wieder dieses "Scheiße, ich brauche doch eigentlich Abstand"-Gefühl.
Ich habe für heute meinen Eltern abgesagt, die ich besuchen wollte. Ich werde wahrscheinlich wie so oft nicht zu dem kommen, was ich für heute eigentlich geplant hatte, mein Tagesablauf ist komplett hinüber.
(Zur Erklärung: Ich habe eine Ein-Zimmer-Wohnung, da kann ich nicht viel rumhantieren, wenn er den ganzen Tag über schläft.)
Und das Alles klingt so verdammt Egoistisch. Was bin ich denn für Eine, dass ich in dem Moment wieder nur daran denke, wie es mir geht und was ich eigentlich gerne hätte?
Uff, dabei belasse ich es jetzt erstmal. Es tut mir leid: Viel Zeug drum rum, wenig Sexualität. Wahrscheinlich auch 'too much information' und alles Sachen, die ihr eigentlich gar nicht unbedingt wissen wolltet.
Aber ich war euch, wie gesagt, eigentlich eine Antwort schuldig.
Damit ihr ein bisschen wisst, was mit dem Mädel passiert, für das ihr hier so ausführliche Ratschläge formuliert habt.
Danke nochmal aus tiefstem Herzen für eure Meinungen und für den... man kann schon sagen für den Halt, den ich hier gefunden habe.
Das Thema Sexualität hat bei uns gerade keine Priorität, aber wenn ihr mögt, halte ich euch da auf dem Laufenden, wenn sich da was tut.
Ich hoffe nicht, dass unsere Beziehung an all dem Wust gerade kaputt geht... aber vielleicht "steckt wirklich das "nicht allein sein wollen" mit geringem Selbstwertgefühl hinter" und ich bilde mir alles ein.
Danke nochmal. Liebe Grüße an euch alle. |
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| Maz ADMod Team

Alter: 47 Sexualität: keine Angabe
| Anmeldungsdatum: 12.02.2005 | Beiträge: 15179 | |
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Verfasst am: So Jan 07, 2018 12:41 Titel: |
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Weiß du denn wie lange das mit dem Alkohol und deinem Freund schon so geht? Auch nach Abzug aller Belastungen klingt die Beschreibung für mich wie jemand der gerade an der Grenze zwischen einem bereits bestehendem massiven Alkoholabusus und einer ausgewachsenen Alkoholabhängigkeit steht. Noch ein paar Jahre auf die Art weiter gemacht und er wird morgens zittern wenn er seinen Schnaps nicht bekommt.
Ich würde jedenfalls sagen, daß die diesbezügliche Therapie jetzt wirklich das A und O ist und sich erst nach einer solchen wirklich abzeichnen kann wo die Reise ggf. hin geht. In deinem Alter schon mit einem Vollblutalkoholiker zurecht zu kommen wäre denke ich jedenfalls wirklich fast zwangsläufig eine Überforderung. _________________ Bei Problemen mit den Forenfunktionen: Forumsfeature-Guide
Wie viele Asexuelle braucht man um eine Glühbirne zu wechseln?
Unmengen! Einer wechselt die Birne und alle andere kleben Labels auf Birnen, die nicht passen.
Zuletzt bearbeitet von Maz am So Jan 07, 2018 13:08, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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| Vollkornmuffin
Alter: 27 Sexualität: keine Angabe
| Anmeldungsdatum: 26.12.2017 | Beiträge: 9 | |
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Verfasst am: So Jan 07, 2018 12:48 Titel: |
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@ Maz
Das ist eine gute Frage...
Also seine Depressionen haben so mit 13 begonnen, er hat auch bereits drei Suizidversuche hinter sich.
Ich glaube, mit dem Alkohol wirklich angefangen hat er so mit 15, 16, aber ich weiß nicht, ob das da nur das jugendliche Betrinken war, bzw. wann sich das zu dem entwickelt hat, was es jetzt ist.
Der Alkohol hat anscheinend auch seine letzte Beziehung, die jetzt ca. 3 Jahre zurückliegt, kaputt gemacht...
Er meint, die Depression wäre sein Hauptproblem, ich müsse mir um den Alkohol keine Sorgen machen.
... Ja nee, is klar. |
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| SchuffiPupsi

Alter: 35 Sexualität: Asexuell
| Anmeldungsdatum: 23.04.2012 | Beiträge: 1588 | Wohnort: In der Mitte von M-V |
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Verfasst am: So Jan 07, 2018 12:49 Titel: |
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Dein Partner ist depressiv. Und hat dazu -möglicherweise als Folge davon- ein Alkoholproblem.
Fakt ist:
Das kannst DU beides NICHT beheben.
In beiden Fällen kannst DU NICHT helfen.
Egal was du tust, oder nicht.
Die Frage ist in dem Fall, wie weit du dich selber selber involvieren und damit vermutlich auch kaputtspielen möchtest-denn Co-Abhängigkeiten sind kein Kinderspiel.
Ich würde dir/euch raten zu einer entsprechenden Stelle zu gehen, die euch professionell berät.
(Suchtberatung, Psychologe, Anlaufstelle für Depressionen usw.)
Nicht nur ihr beide zusammen:
Du brauchst Unterstützung und Hilfe, um aus der Co-Abhängigkeit rauszukommen und evtl zu erkennen, wo du wirklich helfen kannst und wo nicht.
Er braucht Hilfe bezüglich der Depression und des Alkoholproblems.
Und ihr braucht (möglicherweise auch erst in der Folge) Hilfe, um die Beziehung neu aufzubauen (wenn ihr das dann noch wollt).
Wenn du oder aber er sich professioneller Hilfe verweigert, wird das nichts werden mit einer gesunden Basis.
Das liegt also an ihm/dir/euch.
Wie so oft sieht man wieder:
Die unterschiedliche Sexualität ist eigentlich nie das Kernproblem einer Beziehung.... |
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| Maz ADMod Team

Alter: 47 Sexualität: keine Angabe
| Anmeldungsdatum: 12.02.2005 | Beiträge: 15179 | |
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Verfasst am: So Jan 07, 2018 12:53 Titel: |
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Vollkornmuffin hat folgendes geschrieben: |
Ich glaube, mit dem Alkohol wirklich angefangen hat er so mit 15, 16, aber ich weiß nicht, ob das da nur das jugendliche Betrinken war, bzw. wann sich das zu dem entwickelt hat, was es jetzt ist. |
Ok das hätte ich bei der Beschreibung von wiederholten Krankenhausaufenthalten auch schon fast vermutet. Die meisten Karrieren fangen mit gelegentlichem betrinken an, steigern sich zu einem Abusus, den man in den 20ern ggf. noch kompensieren kann (manche tun das auch mit anderen Drogen wie Stimulantien, da kommt es dann auch häufig zu aggressivem/gewalttätigem Verhalten) und dann kippt das in die Abhängigkeit/Alkoholismus. In diesem Fall würde ich ganz klar sagen, daß das keine Frage von Lebensereignissen oder Depression mehr ist. Welches Problem zuerst da war ist auch nicht wirklich entscheidend, der Alkohol ist das was er aktuell in den Griff bekommen muß ansonsten wird er nie im Stande sein die anderen Probleme zu bewältigen und ich denke auch, daß er ansonsten emotional zwangsläufig so instabil bleiben/werden wird, daß diese Beziehung zur reinsten Hölle werden könnte. _________________ Bei Problemen mit den Forenfunktionen: Forumsfeature-Guide
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| Sandkastenzorro Prinzessin Kill-den-Tee

Alter: 44 Sexualität: keine Angabe
| Anmeldungsdatum: 03.04.2011 | Beiträge: 3997 | Wohnort: Fairvale |
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Verfasst am: So Jan 07, 2018 13:43 Titel: |
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Mehr aus eigener Erfahrung, denn als neutraler Leser: Nimm die Beine in die Hand und lauf!
Mit Alkoholikern wird dein Leben in einem handfesten Desaster enden, das versprech ich dir mit Brief, Siegel und Hogwarts-Eule. Ich kann dir das Leben beschreiben, das du haben wirst, wenn er mit dem Alkohol nicht aufhört:
Du wirst irgendwann deine aktuelle Laune davon abhängig machen, wie er sich fühlt. Sie wird gut sein, wenn er mal nicht trinkt und wird schlecht sein, wenn er zur Flasche greift. Davon abhängig wird dein Selbstwert, denn irgendwann fühlst du dich schuldig daran, dass er zur Flasche gegriffen hat. Deine Gedanken werden sein "Was habe ich übersehen/getan/nicht getan, dass er jetzt wieder so verzweifelt ist, dass er trinkt?".
Du wirst parallel dazu dein Leben verkacken, denn dein Freund wird zum Vollzeitjob. Du wirst keine Zeit mehr für andere Dinge haben, denn du musst hinter ihm her putzen und ihn sauber machen wenn er sich vollgekotzt/geschissen hat - denn wer macht es sonst? Und bevor man diesen stinkenden, besudelten Ranz in der Ecke liegen lässt und selbst unter dem Geruch leidet, beisst man eben in den sauren Apfel und macht ihn sauber.
Morgens wirst du in deiner schönen 1-Zimmer Wohnung täglich durch das Geräusch von Würgen und Kotzen geweckt werden, denn er wird sich jeden einzelnen Morgen übergeben. Die Spuren davon wirst du entweder im Waschbecken, oder im Klo finden -wenn er gut ist, auch in beidem, denn ein Alkoholiker hat kein Auge mehr für Sauber und Schmutzig. Also beginnt dein Tag schon damit, hinter ihm herzuputzen. An ganz miesen Morgenden findest du wahrscheinlich seine vollgeschissene Unterhose irgendwo im Bad rumliegen, denn im Vollsuff hat man keine Kontrolle mehr über Magen/Blase/Darm. Das läuft dann alles so raus - ihm ist es egal, es sei denn, er ist mal nüchtern und hat keinen Kater. Vergessen wir nicht, dass er mittlerweile auch keinen Job mehr hat und du sein Leben und seinen Alkoholkonsum finanzierst. Sich selber etwas gönnen ist dann nicht mehr, denn Alkohol ist teuer!
Wenn er besoffen ist, wird er Stunden damit zubringen, dich mit sentimentalem Scheiss vollzulabern. Wie einfach früher doch alles war, wie schlimm es jetzt ist, dass seine Ex wahrscheinlich eh die bessere Freundin war, denn sie hat ja noch dies/das/jenes für ihn getan. Er nimmt dich als Person eigentlich gar nicht wahr und in dem Moment ist er IMMER das Opfer in seiner Sicht. Egal von was, denn er muss das Opfer sein, sonst würde er nicht trinken (ja, die Logik von Alkoholikern) Und das schlimme ist - du wirst es glauben. Du wirst auch immer mehr deiner Bedürfnisse ignorieren um mehr für ihn da zu sein. Immer mehr von dir aufgeben, denn dieses permanente Schuldgefühl bringt dich sonst langsam um.
Du wirst tausende verletzende Dinge aus seinem Mund hören, an die er sich am nächsten Tag nicht mehr erinnern kann. Und wenn er gut in Form ist, dann will er stockbesoffen Sex von dir (selbst wenn er im nüchternen Zustand sagt, er respektiert deine Asexualität - im besoffenen Zustand ist davon nix mehr übrig). Abgesehen davon, dass du eh schon keinen Sex möchtest - willst du ihn dann haben, während er wie ne angefaulte Brauerei stinkt und dank des Alkspiegels sein Bettspiel ewig dauert, weil er nicht zu Potte kommt und wahrscheinlich eher während des Aktes einpennt, als einen Orgasmus zu haben? Willst du mit ihm intim werden, während er dich anlallt, sich wahrscheinlich bereits übergeben hat und seine Kleidung auch genau so riecht?
Und das allerallerschlimmste daran wird sein, dass du dich daran gewöhnst. Denn auch, wenn er dir schon alles genommen hat, was ein gesunder Mensch hat: Selbstwert, Selbstbewusstsein, Empathie, Stärke, Mut, Entschlossenheit - nur eines ist dir geblieben: Das Gefühl, gebraucht zu werden. Denn ohne dich wäre sein Leben ja noch schlechter. Wer passt auf ihn auf, wenn du nicht mehr da bist?
*seufz*
Du kannst einen Alkoholiker nicht mit Liebe heilen, Vollkornmuffin. Das ist ein Irrglaube und dein Gefühl behumpst dich da gerade ganz enorm. Du trägst nicht die Verantwortung für sein Leben und für das, was er tut. Das wahrlich schlimme ist, dass du das wohl denkst und in dem Verhalten bestärkst, da du es mit dir machen lässt. Er säuft sich die Hucke voll, du bist für ihn da, statt einfach wegzugehen und selber Spaß zu haben (und ihm somit auch zu zeigen, dass du dieses Theater nicht mitmachst). Nein, du gibst klein bei und er bekommt die Sicherheit, tun und lassen zu können, was er will - du beschwerst dich ja nicht und lässt keine Konsequenzen walten. Somit hat er ja freie Bahn.
Du bist 19 Jahre alt! Du solltest Spaß am Leben haben, die Weichen für deine Zukunft stellen und noch alles an guten Dingen mitnehmen, die du sehen und erleben willst - stattdessen bist du bereits zur Vollzeitpflegekraft geworden. DU bist nicht verantwortlich für den Tod seines Vaters. DU bist nicht verantwortlich dafür, wie ER mit seinen Depressionen umgeht. DU hast die ausnahmslos IMMER das Recht, 'NEIN' zu sagen. Egal, was dann passiert, denn DU bist nicht verantwortlich für ihn.
Damit du weisst, wer dir das schreibt: Ein Kind, das mit einem Alkoholiker als Vater aufgewachsen ist und deren Mutter es nicht geschafft hat, sich zu trennen. Was das für Folgen mit sich gezogen hat für das Kind, willst du gar nicht wissen. Und wegen Tod und Depris: Mein Vater ist ebenfalls tot (kaputtgesoffen und ich weine ihm keine Träne nach). Meine Mutter auch. Meine Schwester ebenfalls. Ich habe trotzdem niemals zur Flasche gegriffen. Du siehst also: Es ist möglich, sowas zu erleben und es nicht mit Alk runterzuspülen.
Mit 19 sollte man sich so einen Scheiss nicht reintun. Davon ab wird er eh nicht dein Partner fürs Leben sein. Herrje, du bist 19! Da werden noch wölfzig Partner deine Wege kreuzen. Viel zu viel Effort für einen Partner, den man eh nicht behält. Und dann lege ich dir nochmals an Herz, darüber nachzudenken, was Liebe denn wirklich ist. Denn eines ist sie sicherlich nicht: Selbstaufgabe, Abhängigkeit und Nicht-alleine-sein-wollen.
Ich habe fertig. _________________ "Didn't your mother never teach you no manners?"
- I ain't never had no mother! We was too poor! |
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| Maz ADMod Team

Alter: 47 Sexualität: keine Angabe
| Anmeldungsdatum: 12.02.2005 | Beiträge: 15179 | |
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Verfasst am: So Jan 07, 2018 14:03 Titel: |
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Nach der Beschreibung scheint er aber ja jemand zu sein, der generell eher zu depressiven und selbstschädigenden Mustern neigt als zu sentimentaler Verklärung der Vergangenheit (die Suizidversuche sprechen da doch eher dagegen) oder offen geäußerten externen Schuldzuschreibungen gegenüber Dritten, die an der Entwicklung gar nicht beteiligt waren.
Er versucht also vermutlich durch ein "Klammerverhalten" in der Beziehung primär seine empfundene Einsamkeit bzw. emotionale Hilflosigkeit zu kompensieren und will dabei eigentlich nicht manipulativ sein. So lange er nicht offen aggressiv ist ist das also ggf. noch zu "ertragen".
Auch scheint zumindest noch ein gewisses Problembewußtsein zu bestehen wenn er aktuell auf einen Therapieplatz wartet auch wenn er vermutlich den Anteil den der Alkohol im Vergleich zur Depression hat deutlich unterschätzt. Verleugnung ist sehr typisch für Alkoholprobleme. Es gibt Alkoholiker, die seit 40 Jahren durch trinken und deren Körper komplett im Eimer ist und die immer noch behaupten sie hätten kein Problem mit Alkohol. Das Phänomen findet sich so bei fast keiner anderen Droge.
In der Konstellation würde ich daher persönlich zu folgendem raten: Wenn du dir ziemlich sicher bist mit der Situation nicht mehr klar zu kommen, dann zieh den Schlussstrich. Allerdings muß man in der akuten Lage in der er sich befindet das Suizidrisiko dabei schon ernst nehmen. Er sollte auf alle Fälle eine Möglichkeit haben aufgefangen zu werden, da er ansonsten komplett kollabieren könnte. Das ist zwar nicht deine "Schuld" aber das akute Risiko besteht dann nun mal und das muß man auch trotz dem Risiko von emotionaler Abhängigkeit oder Co-Abhängigkeit berücksichtigen.
Wenn du hingegen noch durchhalten kannst und er dir gegenüber nicht direkt aggressiv wird wenn du ihn auch mal zurückweist bzw. deinen eigenen Wünschen in Zukunft mehr Gewicht gibst, dann könnte die Situation nach einem Entzug und einer daran angeschlossenen längerfristengen stationären Therapie/Reha schon wieder ganz anders aussehen. So lange er aber ständig betrunken ist und in der Zeit wo er es nicht ist mit den sehr wahrscheinlich ohne den Alkohol schon auftretenden Entzugsproblemen und depressiven Anwandlungen zu kämpfen hat kommst du an seine "wahre" Persönlichkeit kaum heran und die individuellen Möglichkeiten werdet ihr wohl beide in dieser Situation nicht wirklich objektiv einschätzen können. _________________ Bei Problemen mit den Forenfunktionen: Forumsfeature-Guide
Wie viele Asexuelle braucht man um eine Glühbirne zu wechseln?
Unmengen! Einer wechselt die Birne und alle andere kleben Labels auf Birnen, die nicht passen.
Zuletzt bearbeitet von Maz am So Jan 07, 2018 14:16, insgesamt 5-mal bearbeitet |
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Alter: 45 Sexualität: Asexuell
| Anmeldungsdatum: 17.11.2016 | Beiträge: 2133 | |
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Verfasst am: So Jan 07, 2018 14:09 Titel: |
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Zitat: | dass mein Freund sich manipulativ in die Opferrolle drängen würde |
Vollkornmuffin@
Wir wissen nicht genau ob Dein Freund manipulativ ist. Aber ein Sexueller kämpft auch für sein Recht irgenwie was von den sexuell Erlebten in der Beziehnug zu retten. Vielleicht ist ja sein Kampf, und seine Vorstellung von einer Beziehnug nicht realisierbar. Aber Du solltest schon darauf auchten, nicht bei so einen Kampf um Kompromisse, Nachteile für Dich in Kauf zu nehmen. Achte auf Dich selber, und tu nur das was Du als schmerzfrei siehst.
Aber zu sein Alkoholproblem kann ich Dir sofort was sagen:
Schuss, und sofortiger Kontaktabbruch, oder Du zwingst Dich zu eine normalen Freundschaft mit ihm. Wer mit 25 Alkoholprobleme hat, ist nicht lebensfähig, und nicht selbstständig. Willst Du eine "Amsel", einen Kuckuck füttern?
Zitat: | Statt ihm eine Stütze zu sein, war ich eine Last. |
Denk nicht so ein Quatsch. Bei jeden Alkoholiker ist es so, dass sich die, die ihm helfen selber Vorwürfe machen, und sich selber (fälschlicherweise) ein Mitschuld einreden. Wenn Du ihm verlässt, würde es mich nicht wundern, wenn er Dir droht mit den Satz: Ohne Dich kann ich nicht leben, also bring ich mich dann um.
Zitat: | Also seine Depressionen haben so mit 13 begonnen, er hat auch bereits drei Suizidversuche hinter sich. |
3 Suizidversuche ist schon viel. Und das ist nur was er erzählt hat. Nicht wieviele er hinter sich hat. Mach sofort Schluss mit ihm. Er wird Dir Deine Leben zerstören. Sein Zustand ist von der Schwierigkeitslevel her, eindeutig für eine gelschossene Anstalt. Er braucht Beobachtung rund um die Uhr, und das kann 3 Monate bis mehr als 2 Jahre dauern bis er wieder "normal" wird. Er sucht dauernd jemand der ihm hilft. Du kannst ihm keine Therapie geben, oder an seiner Stelle sein Leben leben. Schuld an dieser Misere sind auch die Psychater die sein Fall, zu wenig Beachtung schenken. Er wartet auf ein Therapieplatz? Suizidgefährdet? Reicht das nicht? Genauso lief es mit meiner ersten Freundin ab. Erst wo sie eine sehr schwere Psychose bekommen hat, so dass sie nicht mal ihren Namen wußte, haben die Psychologen "proffesionel" gehandelt. Aber ich habe sie ein Jahr ausgehalten. Nach 7 Monaten war Schluss weil ich sie nicht mehr sehen konnte. Die Belastung war unerträglich. Aber weil ich sie ein Jahr ausgehalten habe (dannach kam sie in der Geschlossene), also für sie da war und für sie auch verantwortlich gefühlt habe, ist sie am Leben geblieben. Sie wollte sich, wo sie vor mir allein war, immer umbringen. Was hat das mir gebracht? Arbeitslosigkeit, Rufschädigung, Hass gewisser Leute, die mir die Schuld an ihren Zustand gaben. Als sie wieder etwas bei Verstand war, und erst dann realisierte, dass Monate vorher mich getrennt hatte (keine Beziehnug mehr hatten) von ihr, hat sie überall Müll über mich erzählt. Sie hatte nur im Sinn sich zu rächen. Niemand von den Psychologen hat sie ernst genommen. Aber im Dorf wo ich gewohnt hatte damals, gibt es heute noch ein paar Missgeburte, die über mich ein Haufen Müll verbreitet haben.
Also ein Dank wirst Du von Dein Freund nie hören, wenn bei Dir nichts mehr zu holen gibt. Kennst Du das Sprichwort:
Der Faule sagt nur: gib gib gib! _________________ Das Leben kann schön sein. Wenn man es will, und sich der Schönheit selber öffnet.
Zuletzt bearbeitet von Arpad4 am So Jan 07, 2018 15:35, insgesamt 10-mal bearbeitet |
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| Sandkastenzorro Prinzessin Kill-den-Tee

Alter: 44 Sexualität: keine Angabe
| Anmeldungsdatum: 03.04.2011 | Beiträge: 3997 | Wohnort: Fairvale |
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Verfasst am: So Jan 07, 2018 14:17 Titel: |
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Maz hat folgendes geschrieben: | ach der Beschreibung scheint er aber ja jemand zu sein, der generell eher zu depressiven und selbstschädigenden Mustern neigt als zu sentimentaler Verklärung der Vergangenheit (die Suizidversuche sprechen da doch eher dagegen) oder offen geäußerten externen Schuldzuschreibungen gegenüber Dritten, die an der Entwicklung gar nicht beteiligt waren. |
Es macht absolut keinen Unterschied, aus welcher Motivation und mit welchen Persönlichkeitsmerkmalen man in die Alkoholsucht reingeht. Am Ende steht für den Partner des Alkis immer das, was ich oben geschrieben hab. Und ich habe absichtlich nichts von den herabgesetzten Hemmschwellen unter Alkoholeinfluss geschrieben, die auch gerne mal Gewalt nach sich ziehen. Die Persönlichkeit des Alkis bestimmt, wie er emotional im besoffenen Zustand agiert, aber für den nüchternen Partner ist NIE etwas dabei, was den Zustand entschädigt. _________________ "Didn't your mother never teach you no manners?"
- I ain't never had no mother! We was too poor! |
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| Maz ADMod Team

Alter: 47 Sexualität: keine Angabe
| Anmeldungsdatum: 12.02.2005 | Beiträge: 15179 | |
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Verfasst am: So Jan 07, 2018 14:26 Titel: |
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Zitat: |
Die Persönlichkeit des Alkis bestimmt, wie er emotional im besoffenen Zustand agiert, aber für den nüchternen Partner ist NIE etwas dabei, was den Zustand entschädigt. |
Langfristig stimmt das natürlich aber in seinem Alter finde ich schon, daß man erst mal einen ordentlichen Entzug und zumindest eine ernsthaft angegangene stationäre Therapie (und auch eine ggf. bisher nicht vorhandene medikamentöse Einstellung der depressiven Problematik) abwarten kann um relativ sicher sagen zu können, daß da wirklich nichts mehr zu retten ist. So lange noch jeder halbwegs sein eigenes Leben hat, was ja der Fall zu sein scheint, denke ich nicht, daß durch etwas mehr Geduld gleich eine Situation entsteht in der eine spätere Trennung "unmöglich" wird. Daher würde ich die Zwangsläufigkeit aktuell nur bei Gefahr von aggressivem Verhalten sehen. _________________ Bei Problemen mit den Forenfunktionen: Forumsfeature-Guide
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| Vollkornmuffin
Alter: 27 Sexualität: keine Angabe
| Anmeldungsdatum: 26.12.2017 | Beiträge: 9 | |
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Verfasst am: So Jan 07, 2018 14:57 Titel: |
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Etwas durcheinander eine Antwort von mir:
Erstmal nochmal danke für eure Zeit. Im Ernst. Ich habe keine Erfahrungen mit Beziehungen, mit Alkohol, mit Alkoholproblemen. Danke, dass ihr mir zu Seite steht.
Auch danke für die Schocktherapie... Dein Beitrag war teilweise wirklich schwer zu lesen, Zorro. Vor allem, weil ich mich in deinem ersten Absatz
Zitat: | Du wirst irgendwann deine aktuelle Laune davon abhängig machen, wie er sich fühlt. Sie wird gut sein, wenn er mal nicht trinkt und wird schlecht sein, wenn er zur Flasche greift. Davon abhängig wird dein Selbstwert, denn irgendwann fühlst du dich schuldig daran, dass er zur Flasche gegriffen hat. Deine Gedanken werden sein "Was habe ich übersehen/getan/nicht getan, dass er jetzt wieder so verzweifelt ist, dass er trinkt?". |
Bereits komplett wiedererkenne.
Ich habe mich gerade mit meiner Mutter unterhalten. (Meine Eltern scheinen sich ziemliche Sorgen um mich zu machen... )
Ich könne ihn nicht jedes Mal aufs Neue auffangen, sagt sie.
Ich solle ihm klare Ansagen machen.
Er hat seine Ausbildung im Frühjahr abgebrochen. Seitdem ist er krankgeschrieben und hat weder Rhythmus noch Verpflichtungen.
Ich werde mal versuchen, mit ihm zu sprechen, wenn er aufgestanden ist.
Über einen Therapieplatz, über Praktika, über irgendwas.
Aber meine Mutter meinte, dass Struktur in seinem Alltag unverzichtbar ist, wenn es ihm jemals besser gehen soll. Und, dass ihm jemand in den Arsch treten soll.
Ich werde das mal versuchen.
Aber irgendwie denke ich auch wieder an diesen Ausnahmezustand gerade, durch den Tod seines Vaters...
Meine Mutter hatte gesagt "Wie lange seid ihr jetzt zusammen? 12 Wochen? 14? Zähle doch mal in dem Zeitraum die Tage, an denen du glücklich warst. Dann die, an denen du unglücklich warst. Dann die, an denen du dir Sorgen um ihn gemacht hast. Und anschließend fragst du dich, ob es das wert ist.
Ich weiß nicht, wie viel Zukunft unsere Beziehung hat. Aber ich werde ihn mit all dem nicht alleine lassen und zumindest versuchen, ihm bezüglich Therapie etc. so gut ich kann zur Seite zu stehen.
Ob als Freundin oder als Exfreundin...
Aber ich glaube, so wie es aktuell läuft, halte ich das nicht durch. |
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| Alice93

Alter: 32 Sexualität: Asexuell
| Anmeldungsdatum: 25.08.2015 | Beiträge: 333 | Wohnort: NRW |
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Verfasst am: So Jan 07, 2018 15:28 Titel: |
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12-14 Wochen und schon fühlst du dich mit 19 Jahren, selbst offenbar mitten im dualen Studium (?) für das Seelenheil deines 25 Jahre alten Freundes verantwortlich. Ich kann nur sagen, dass Zorro hier platt die Problematik auf den Punkt gebracht hat wie sie eben ist. Weil sein Vater gestorben ist bekommt er jetzt einen Freifahrtschein für sein absolut egozentrisches Verhalten und da ist schon der erste Stein gelegt. Was lernt ein Mensch den daraus, wenn er jetzt für die zum Teil einfach selbstverschuldeten Probleme, wie etwa der abgebrochenen Ausbildung, der Flucht in den Alkohol oder auch das Instrumentalisieren seiner frühern Suizidversuche dazu genutzt werden dich für sein Leben verantwortlich zu zeichnen? Jetzt steht - so lese ich es - der Tod des Vaters als unausgesprochene Entschuldigung für jedes vergangene und zukünftige Fehlverhalten. Man könnte sich sogar vorstellen, dass die Hilfe die er bekommt ihm Hilft die Dramatik seines aktuellen Zustands weiter zu verdrängen. Ich verstehe auch zB nicht inwieweit du seinen Zustand durch dein Verhalten verschlimmern sollst? Dein Verhalten hat keinen Einfluss auf den Tod seines Vaters, der nunmal eingetreten ist, es hat auch keine Einfluss auf seinen Status als Arbeitsloser, seine Depressionen hat er offenbar schon seit er 13 ist und nicht wegen dir und du animierst ihn auch nicht dazu Alkohol zu trinken.
Fazit: Keines seiner Hauptprobleme hat mit dir zu tun.
Zuletzt bearbeitet von Alice93 am So Jan 07, 2018 15:33, insgesamt einmal bearbeitet |
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| Maz ADMod Team

Alter: 47 Sexualität: keine Angabe
| Anmeldungsdatum: 12.02.2005 | Beiträge: 15179 | |
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Verfasst am: So Jan 07, 2018 15:33 Titel: |
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Irgendwie wirkt es gerade so als ob an ihm nichts gutes zu finden wäre aber da muß ja auch was sein / gewesen sein.
Vollkornmuffin hat folgendes geschrieben: |
Im Herbst habe ich eben meinen jetzigen Freund kennengelernt. Eine Beziehung hatten wir beide eigentlich nicht erwartet, aber es passt(e) menschlich einfach sehr gut.
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Insofern bin ich nach wie vor der Meinung er hätte eine Chance verdient wenn er eine stationäre Therapie anfängt. Und das ist definitiv das erste was er tun muß (sobald möglich). Einen weiteren Strukturaufbau kann man in der aktuellen Situation ansonsten komplett vergessen, denn selbst wenn es kurzfristig klappt wird der Alkohol ihn wieder rauswerfen. In meinen "besten" Tagen (ohne Alkohol aber mit relativer Isolation) hab ich vielleicht mal bis 13-14 Uhr gepennt aber niemals bis 19:00  _________________ Bei Problemen mit den Forenfunktionen: Forumsfeature-Guide
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| Arpad4 gesperrt wegen FLAMES

Alter: 45 Sexualität: Asexuell
| Anmeldungsdatum: 17.11.2016 | Beiträge: 2133 | |
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Verfasst am: So Jan 07, 2018 15:46 Titel: |
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Zitat: | Insofern bin ich nach wie vor der Meinung er hätte eine Chance verdient wenn er eine stationäre Therapie anfängt. |
Wenn die Psychodoks, bereit sind ihm zu helfen. Manchmal läst mal schwere Fälle warten bis es zu spät ist. Auch alles wegen den Personalmangel, und den Mangel an Geld (Eisparungen). _________________ Das Leben kann schön sein. Wenn man es will, und sich der Schönheit selber öffnet. |
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| Vollkornmuffin
Alter: 27 Sexualität: keine Angabe
| Anmeldungsdatum: 26.12.2017 | Beiträge: 9 | |
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Verfasst am: So Jan 07, 2018 15:52 Titel: |
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Also ich studiere und habe parallel 2 Jobs...
Um die Situation sorgen meine Eltern sich wohl am meisten... dass ich da irgendwas schleifen lasse. Die sind da pragmatischer.
In der Theorie weiß ich natürlich, dass ich nicht für seine Situation gesorgt habe.
In der Praxis fühle ich mich aber verantwortlich dafür, wie es ihm geht, ob es ihm besser oder schlechter geht, usw.
Und wenn er dann sowas in die Richtung "Ich trinke jetzt, weil du nicht da bist" oder "Ich möchte dich sehen, damit ich einen Grund habe, aufzustehen" sagt, bin ich auch ziemlich hilflos.
Klar würde ich in so einer Situation im Zweifelsfall alles stehen und liegen lassen.
Und Maz, natürlich war da etwas. Ich bin mir auch sicher, dass es nach wie vor noch irgendwo ist.
Aber ich zweifle inzwischen daran, ob das alles eine Beziehung rechtfertigt, oder ob wir nicht beide in einer guten Freundschaft glücklicher wären.
Die Schmetterlinge im Bauch sind jedenfalls weg. Ich weiß nicht, ob das, was da jetzt ist, mehr ist, gefestigter oder so (war ja noch nicht in dem Stadium) oder ob es vielleicht wirklich nur mein Helfersyndrom ist.
... Meine Zweifel verheißen wahrscheinlich nichts Gutes. |
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