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Ich habe Angst, die Beziehung zu zerstören.
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Vollkornmuffin




Alter: 27
Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 26.12.2017
Beiträge: 9
BeitragVerfasst am: Mi Dez 27, 2017 0:46    Titel: Ich habe Angst, die Beziehung zu zerstören. Antworten mit Zitat

Hallo,

ich bin seit fast 3 Monaten in einer Beziehung, es ist auch meine erste ernste Beziehung.
Seit circa 2 Jahren würde ich mich selbst als asexuell (zumindest in einer gewissen Weise) bezeichnen. Daher hatte ich mich eigentlich auch immer eher zurückgezogen und bin jeglicher Nähe und jeglichen Gefühlen aus dem Weg gegangen.

Irgendwie hatte ich mich schon nach einer Beziehung gesehnt – einfach den ganzen Mist nicht mehr alleine durchstehen müssen, mein Leben mit Jemandem teilen können, für Jemanden da sein können. Das wollte ich so sehr. Aber mir war klar, dass ich eben... "nicht normal" bin. Dass etwas anders ist.

Im Herbst habe ich eben meinen jetzigen Freund kennengelernt. Eine Beziehung hatten wir beide eigentlich nicht erwartet, aber es passt(e) menschlich einfach sehr gut.
Ich bin 19, er ist 25. Von Anfang an hatte ich wegen diesem ganzen Thema Schiss. Wie spreche ich es an? Wie gehe ich es an? Wie reagiert er? Wie gehen wir damit um?
Was ist überhaupt mit mir los, was möchte ich überhaupt?

Natürlich habe ich ihm ziemlich bald gesagt, dass ich noch Jungfrau war, noch keine Beziehungen hatte, etc. Er war sehr sensibel und verständnisvoll, sagte mir, das sei kein Problem, darauf käme es nicht an, wir würden das ganz langsam angehen.

Bald bestätigte sich, wovor ich die größte Angst gehabt hatte: Ihm ist Sex in der Beziehung sehr wichtig.
Mir (war zumindest mein Stand) ist er egal. Ich brauche/ möchte ihn nicht. Ich möchte geküsst und in den Arm genommen werden, aber dieses Verlangen, die Lust nach mehr stellt sich bei mir nicht ein.

Ich habe da mit meinem Freund drüber gesprochen. Er hat mich nicht unter Druck gesetzt, aber ich habe es selbst getan. Er wollte ja weiter gehen. Das war ihm wichtig. Ich hatte das Gefühl, ich sei ihm das schuldig. Schließlich bin ich ja seine Freundin und schließlich gehört das ja zu einer Beziehung dazu (das hatte er mal so formuliert und seitdem klingt es in meinem Kopf weiter).
Ich war ihm so dankbar für seinen emotionalen Beistand, für seine Zuneigung, dass ich dachte, mein Körper sei alles, was ich ihm zu bieten hätte.

Im Nachhinein hätte ich mit dem ersten Mal vielleicht noch länger warten sollen. Ich glaube aber auch nicht, dass jetzt der richtige Zeitpunkt wäre. Oder in 3 weiteren Monaten.
Ich wollte es in dem Moment einfach hinter mich bringen.
Dass ich noch nie Sex hatte, das nicht gewohnt war und darum vielleicht so verschlossen war – das hätte ja ein schlüssiges Argument sein können.
Inzwischen muss ich sagen: Es lag nicht an der Angst vor dem ersten Mal.

Danach hatte ich das Gefühl, noch stärker unter Druck zu stehen. Jetzt ist es einmal geschehen, jetzt ist es selbstverständlich, jetzt habe ich keine "Ausrede" mehr, um nicht mit ihm zu schlafen.
Jede Woche hat mich der Gedanke daran gestresst: Am Wochenende übernachtet er bei mir, da muss ich sicher mit ihm schlafen.

Ich hatte ihm schließlich ein Video gezeigt (von Hyperbole auf Youtube, falls ihr das kennt), in dem eine Asexuelle erklärt, was ihr Sex bedeutet. Da sagt sie, dass sie es ihrem Partner zuliebe tut. Dass sein Wohlbefinden ihr in dem Moment das Wichtigste ist.
Wahrscheinlich hatte ich damit bei meinem Freund einen schlechten Moment erwischt... Er hatte mir erklärt, ich könne ja gar nicht asexuell sein, das sei alles nur im Kopf. "Du denkst zu viel nach, das ging mir damals ja genauso"
Mein Körper wolle es ja schließlich.

Ich habe versucht, ihm das alles zu erklären, bin aber damit nicht wirklich zu ihm durchgedrungen.

Wir haben mehrfach darüber gesprochen, aber irgendwie sind wir zu keinem endgültigen Ergebnis gekommen.

Ich wollte alles seinetwegen tun. Für ihn da sein.
Er meinte, er würde sich dann fühlen wie ein Vergewaltiger.

Irgendwie... irgendwie traue ich mich aber in der "Situation" auch nicht, "Nein" zu sagen. Nicht schon wieder.
Nicht schon wieder eine Enttäuschung sein. Nicht schon wieder nicht (gut) genug sein. Nicht schon wieder seine Erwartungen nicht erfüllen.

Aber ich habe das Gefühl... das macht etwas in mir kaputt.
An den "Morgenden danach" ist mir nur nach Heulen zumute.
Als gäbe es einen kleinen Teil in meinem Kopf, den ich am Abend vorher zu ignorieren versuche, der sich morgens aber wieder meldet. "Hey, das von gestern Abend... das war so nicht okay."

Der Sex gibt mir nichts zurück. Ich bin eigentlich einfach nur froh, wenn es vorbei und mein Freund glücklich ist.

Ich würde lieber einfach kuscheln, aber das ist nicht so wirklich drin, ohne, dass es direkt intim wird.
Wenn wir uns sanft küssen, er mehr möchte und deshalb abbricht.. das ist irgendwie schon hart. Auch das macht etwas in mir kaputt.

An einem Punkt hatte ich sogar den Gedanken "Bitte verlasse mich doch einfach deswegen, das tut vielleicht nicht so weh wie das alles"

Ich möchte ihn auf keinen Fall verlieren – aber ich kann das so nicht. Ich werde ihm niemals gerecht werden können.
Natürlich sagt er "Das ist jetzt für mich kein Grund, um Schluss zu machen"
Aber vielleicht sagt er das nur in der Hoffnung, dass sich noch etwas daran ändert...

Ich habe keine Ahnung... und bin so verunsichert...
Warum sonst würde ich diesen Post schreiben?

Aus meiner Sicht liegt der Fehler eben ganz klar bei mir. Ein weiterer Grund, um mir selbst Vorwürfe zu machen.
Warum kann ich nicht einmal sein wie alle anderen Mädchen auch?

(Ja, das war zugespitzt formuliert, ist mir schon klar)

Vielleicht wisst ihr ja Rat... Ich bin ja doch recht neu, was sowohl Sexualität als auch Beziehungen angeht.

Danke für eure Hilfe!
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Ailendyr




Alter: 29
Sexualität: Unentschlossen
Anmeldungsdatum: 25.11.2017
Beiträge: 13
Wohnort: Niedersachsen
BeitragVerfasst am: Mi Dez 27, 2017 13:16    Titel: Antworten mit Zitat

Vollkornmuffin,

warum sind seine Gefühle zu dem Thema Sex wichtiger als deine?
Warum kannst du dir nicht vorstellen so geliebt zu werden wie du bist?
Meinst du nicht es ist einsamer für eine Maske/Rolle geliebt zu werden, die nicht wirklich du bist?
Wieso rechtfertigt die Liebe zu einem anderen Menschen solch eine Selbstverachtung und Selbstverletzung?
Wie lange willst du das so durchmachen? Es sind jetzt 3 Monate vergangen und du bist unglücklich mit der Situation. Wie lange willst du noch am Morgen danach aufwachen und dich so fühlen? 6 Monate, 1 Jahr, dein Leben lang?

Wieso gibst du deinem Freund die alleinige Verantwortung? Für den Erhalt der Beziehung, für das was mit deinem Körper passiert, ob deine (a)sexuelle Orientierung legitim und okay ist? Du kannst Schluss machen, du kannst "Nein" sagen, nur weil jemand etwas nicht wahrhaben will, heißt das nicht, dass es nicht stimmt.

Brauchst du wirklich die Erlaubnis eines anderen Menschen um mit dir selbst im Reinen zu sein?
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SchuffiPupsi




Alter: 35
Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 23.04.2012
Beiträge: 1588
Wohnort: In der Mitte von M-V
BeitragVerfasst am: Mi Dez 27, 2017 14:59    Titel: Antworten mit Zitat

DU trägst Verantwortung für DICH und DEIN Handeln.

Das heißt:
Wenn du willentlich Sex zulässt (um deinen Partner zu halten), dann musst du es halt ertragen und genauso damit leben, dass er sich damit nicht wohl fühlt, wenn du ihn konfontierst.

Oder aber, du möchtest keinen Sex. Dann habe keinen Sex.
Dann musst du aber damit leben, dass dein Partner sich (sofern ihr keine gemeinsame Lösung findet) irgendwann von dir trennt.
Denn auch er ist für sich verantwortlich und darf seine Sexualität leben.

DU musst also entscheiden, was deine Prioritäten sind und ja, mit den Konsequenzen leben.
Willst du nicht alleine sein? Dann kannst du deinen Partner (eventuell) mit Sex halten.
Möchtest du nicht gegen deine Sexualität leben? Dann lass es. Aber, es kann eben sein, dass ihr dann nicht zusammenbleiben könnt.

Möglicherweise findet ihr auch andere Lösungen:
- er holt sich Sex woanders
- bestimmte Befriedigungspraktiken, die für dich okay sind

Und ansonsten muss man auch so fair sein und sagen:
Nicht alle Menschen passen zusammen.
Es sollte nicht erstrebenswert sein, sich oder den anderen zu verbiegen.
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Vollkornmuffin




Alter: 27
Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 26.12.2017
Beiträge: 9
BeitragVerfasst am: Mi Dez 27, 2017 15:16    Titel: Antworten mit Zitat

Ich möchte einfach nicht, dass unsere Beziehung an diesem Thema scheitert.
... Ist das denn unausweichlich?

Ich dachte, ich käme mit dem Sex zurecht – tue ich aber nicht.
Darum sehe ich die Schuld natürlich bei mir.

Zitat:
Möglicherweise findet ihr auch andere Lösungen:
- er holt sich Sex woanders
- bestimmte Befriedigungspraktiken, die für dich okay sind

Darüber hatten wir auch gesprochen, er hatte da aber beides abgelehnt.


Vielleicht befinden wir uns an diesem Punkt wirklich in einer Sackgasse und ich will es nur nicht wahrhaben...
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SchuffiPupsi




Alter: 35
Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 23.04.2012
Beiträge: 1588
Wohnort: In der Mitte von M-V
BeitragVerfasst am: Mi Dez 27, 2017 15:24    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich möchte einfach nicht, dass unsere Beziehung an diesem Thema scheitert.
... Ist das denn unausweichlich?

Wenn ihr eine andere Lösung, die euch beiden entspricht, findet, ist es nicht unausweichlich.
ABER das ist von beiden Seiten aus nicht jedermanns Sache.
Es scheitert dann auch nicht zwingend am Willen, sondern am (emotionalen) Können.

Das muss man dann akzeptieren.
Zitat:
Ich dachte, ich käme mit dem Sex zurecht – tue ich aber nicht.

Und das ist legitim.
Zitat:
Darum sehe ich die Schuld natürlich bei mir.

Von "Schuld" kann in so einem Fall nie die Rede sein.
Du bist du, er ist er. Fertig aus.
Zitat:
Darüber hatten wir auch gesprochen, er hatte da aber beides abgelehnt.

Was ist denn sein Vorschlag?
Möglicherweise glaubt er, wie du glaubtest, er könne gegen seine Sexualität leben?
Könnt ihr ausprobieren, wenn ihr wollt.
Halte ich persönlich nicht für (langfristig) vielversprechend.
(obwohl du ihm natürlich die Möglichkeit der Öffnung offen lassen könntest, wenn das für dich denkbar ist-dann nimmt häufig viel Druck raus)
Zitat:
Vielleicht befinden wir uns an diesem Punkt wirklich in einer Sackgasse und ich will es nur nicht wahrhaben...


Wie gesagt:
Es gibt nur eine begrenzte Anzahl an Möglichkeiten
- du verbiegst dich und lässt dich sexeln
- er verbiegt sich und verdrängt seine Sexualität
- ihr beide verbiegt euch (selten Sex)
- gemeinsame Lösung (außerhalb, bestimmte Praktikten)
- Trennung

Die ersteren Drei würde -ich- nie wählen wollen.
Denn ich möchte als das geliebt werden, was ich bin und ebenso biete ich das meinem Partner (sonst wäre er es ja nicht).

Aber das ist individuell:
Wenn du eben partout nicht allein sein und diese Beziehung halten willst, kannst du vielleicht noch einige Zeit "gegen" dich leben.
Je nach Persönlichkeit macht man ja gerne mal Dinge für den Partner, die man sonst nicht tut.
Mir ist diese Eigenschaft leider nicht so gegeben... Razz

Und es kommt natürlich auch drauf an, wie er die Sache empfindet und sieht.
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Ailendyr




Alter: 29
Sexualität: Unentschlossen
Anmeldungsdatum: 25.11.2017
Beiträge: 13
Wohnort: Niedersachsen
BeitragVerfasst am: Mi Dez 27, 2017 15:51    Titel: Antworten mit Zitat

Vollkornmuffin hat folgendes geschrieben:


Zitat:
Möglicherweise findet ihr auch andere Lösungen:
- er holt sich Sex woanders
- bestimmte Befriedigungspraktiken, die für dich okay sind

Darüber hatten wir auch gesprochen, er hatte da aber beides abgelehnt.


Wie wäre es denn dann, ihn mal nach Lösungsansätzen zu fragen? Damit er die Wichtigkeit einer Lösung versteht, sollte meiner Meinung nach, Sex (erstmal) vom Tisch sein. Bisher hat er bekommen was er möchte und sieht wahrscheinlich nicht die Ernsthaftigkeit der Situation.
Wenn er sich weigert mit dem Problem umzugehen ist die Antwort nicht einfach weiterzumachen wie bisher, denn das macht auf Dauer niemanden glücklich.

Und nein, die Beziehung MUSS nicht an dieser Geschichte zerbrechen, kann sie aber. Genauso wie andere Beziehungen an Ferne, Unsicherheit, Geldproblemen und so viel mehr auseinandergehen können, aber nicht müssen. Es kommt eben auf dich und ihn an und wie weit ihr kompromissbereit seid.
Allerdings ist manchmal das Ende einer Beziehung das Bessere für alle Beteiligten. Immerhin soll man irgendwo glücklich miteinander sein und nicht aneinander leiden.
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Sandkastenzorro
Prinzessin Kill-den-Tee



Alter: 44
Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 03.04.2011
Beiträge: 3997
Wohnort: Fairvale
BeitragVerfasst am: Mi Dez 27, 2017 19:10    Titel: Antworten mit Zitat

Hier mal meine unzensierten und kritischen Gedanken.
Vorneweg - ich bin von Natur aus nicht gut darin, Dinge mit singenden Geigen zu formulieren.


Zitat:
Wahrscheinlich hatte ich damit bei meinem Freund einen schlechten Moment erwischt... Er hatte mir erklärt, ich könne ja gar nicht asexuell sein, das sei alles nur im Kopf. "Du denkst zu viel nach, das ging mir damals ja genauso"
Mein Körper wolle es ja schließlich.


Da haben wir wieder den klassischen Fall von "Ich weiss besser über dich bescheid, als du selbst". Gepaart mit der Tatsache, dass er dir nichtmal zuhört und Erklärungen deinerseits über deine Lebenslage nicht ernstnimmt. Und dann kommst du und wackelst ihm hinterher, begierig darauf, ihm zu gefallen. Leider typisch.

Zitat:
er würde sich dann fühlen wie ein Vergewaltiger.


De facto hat er damit gar nicht Unrecht, denn er WEISS, dass du nicht willst und tut es trotzdem. Er masturbiert an deinem Körper und drängt sich mit diesem Spruch da oben in die Opferrolle. Denn im Grunde heisst "Ich fühle mich wie ein Vergewaltiger" in diesem Zusammenhang nichts anderes als "Du bringst mich dazu, etwas schlechtes zu tun". Damit bist du der Täter, denn er hat die Rollen auf manipulative Art getauscht. Und es hat ja funktioniert: Du fühlst dich schuldig an seinem "Leid".

Zitat:
Irgendwie... irgendwie traue ich mich aber in der "Situation" auch nicht, "Nein" zu sagen. [...] Nicht schon wieder seine Erwartungen nicht erfüllen.


Du brauchst mehr Selbstwertgefühl. Dringend. Wenn du nämlich SO weiter machst, bleibst du abhängig und gibst klein bei - lässt Sachen über dich ergehen, die dir später mal ein richtig deftiges Trauma bescheren können. Die Grundbausteine dafür sind schon gelegt, denn sonst würdest du dich an den "Morgen danach" nicht hundeelend und zum Heulen fühlen. Du übergehst dich selbst um IHM zu gefallen. Du missachtest deine Gefühle komplett, alle Warnungen deiner "Seele" ignorierend. Wenn du ihn irgendwann nicht mehr durch die rosane Brille siehst, dann kommt der Ekel und mit ihm der Sockenschuss im Hirn. Zumal du -verzeih- noch so jung bist und wahrscheinlich noch gar keine Vorstellung davon hast, dass du jetzt die Weichen für dein zukünftiges Leben stellst und welche Ausmaße das irgendwann annimmt.

Zitat:
Natürlich sagt er "Das ist jetzt für mich kein Grund, um Schluss zu machen"
Aber vielleicht sagt er das nur in der Hoffnung, dass sich noch etwas daran ändert...


Da liegt der Hund begraben. Natürlich hofft er, dass du dich änderst. Sonst hätte er nicht dicht gemacht, als du ihm das Video gezeigt hast. Er sitzt jetzt in der Warteposition, nutzt weiterhin seine "Vergewaltigeropferrolle" aus um zu bekommen, was er will, bis du irgendwann so bist, wie er sich das wünscht.

Finde raus, was du möchtest - und NICHT möchtest - und dann handle danach. Alles andere stürzt dich ins Unglück.
_________________
"Didn't your mother never teach you no manners?"
- I ain't never had no mother! We was too poor!
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Vollkornmuffin




Alter: 27
Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 26.12.2017
Beiträge: 9
BeitragVerfasst am: Mi Dez 27, 2017 22:51    Titel: Antworten mit Zitat

Vielleicht bilde ich mir das ja wirklich alles ein.
Habe mir ein Label gesucht, um meinen Problemen aus dem Weg zu gehen.
Vielleicht bin ich einfach nur zu schüchtern oder zu unsicher...

...und vielleicht verändert sich das noch.

Vielleicht brauche ich nur mehr Zeit um mit mir selbst ins Reine zu kommen und Gefallen an Intimität zu finden.

Das große "Vielleicht"



Ich warte mal dieses Wochenende ab...
Um nicht immer wieder aufs Neue "quengelnd" dieses leidige Thema anzusprechen.

Schon mal Danke für eure bisherigen Beiträge!
Die haben mich auf jeden Fall zum Nachdenken gebracht...
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Arpad4
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Alter: 45
Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 17.11.2016
Beiträge: 2133
BeitragVerfasst am: Do Dez 28, 2017 0:32    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Jede Woche hat mich der Gedanke daran gestresst: Am Wochenende übernachtet er bei mir, da muss ich sicher mit ihm schlafen


Wo steht dass es Deine Pflicht ist jemand zu befriedigen, obwohl Du davon nichts hast, und auch keine Befriedigung sondern Druck empfindest?

Zitat:
Aber ich habe das Gefühl... das macht etwas in mir kaputt.
An den "Morgenden danach" ist mir nur nach Heulen zumute.


Kenn ich auch, und es ist besser jetzt Schuss mit Sex (als ein Gefallen) zu machen. Sonst wird diese negative Spirale Dich in einer Tiefe runterziehen, wo Du vielleicht später für Jahre zu keiner Beziehung und Nähe mehr fähig sein wirst.
_________________
Das Leben kann schön sein. Wenn man es will, und sich der Schönheit selber öffnet.


Zuletzt bearbeitet von Arpad4 am Do Dez 28, 2017 0:51, insgesamt einmal bearbeitet
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Vollkornmuffin




Alter: 27
Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 26.12.2017
Beiträge: 9
BeitragVerfasst am: Do Dez 28, 2017 0:50    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wo steht dass es Deine Pflicht ist jemand zu befriedigen, obwohl Du davon nichts hast, und auch keine Befriedigung sondern Druck empfindest? Ich sehe an allem was Du über Dein Freund schreibst, niergens ein Beweis, dass er Dich liebt. Er fordert nur von Dir nur Sex und Befriedigung! Öhm wo ist da die Liebe?


Es ist nicht so, dass er es von mir fordert. Ich fürchte, ich mache mir den Druck selbst. Ich weiß, dass er es gerne möchte.
Und ich habe das Gefühl, dass es von mir mehr oder weniger erwartet wird. Natürlich ist es nicht so, aber... ich möchte doch nur, dass es ihm gut geht. Ich möchte doch nur... das klingt so armseelig. Ich möchte doch nur eine gute Freundin sein. In jeglicher Hinsicht.

An seiner Liebe zweifle ich nicht. Wir machen beide grade Einiges durch.. Er ist bei allem meine erste Anlaufstelle, er ist für mich da, wie es Niemand jemals bevor war. Er unterstützt mich, steht mir bei, baut mich auf...
Ich möchte ihm keine zusätzliche Last sein, aber manchmal rede ich mir ein, ich wäre eine.

Wir sprechen über alles, er hat immer ein offenes Ohr; versteht mich.
Nur bei diesem Thema der Sexualität kommen wir glaube ich gerade nicht weiter. Ich kann auch mit keiner meiner Freundinnen darüber sprechen, weil keine von ihnen dieses "Problem" hat. Darum war ich etwas ratlos...

Mich hat schon lange kein Mensch mehr so glücklich gemacht, wie mein Freund es kann. Gleichzeitig bin ich aber phasenweise auch so unglücklich in der Beziehung.
Ich weiß ja auch nicht.

(Mein Gedanke gerade: "Und jetzt belaste ich wildfremde Menschen mit meinem Scheiß. Das ist auch nicht gerade besser."
Entschuldigung dafür...)
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Arpad4
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Alter: 45
Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 17.11.2016
Beiträge: 2133
BeitragVerfasst am: Do Dez 28, 2017 0:55    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
An einem Punkt hatte ich sogar den Gedanken "Bitte verlasse mich doch einfach deswegen, das tut vielleicht nicht so weh wie das alles"


In 3 Beziehung wo ich hatte, war ich der der seine Freundin verlassen hat....Weil es zu sehr "weh" getan hat, und ich das Gefühl hatte diese Beziehungen sogar selber zerstört zu haben. Hatte das Gefühl, dass Sex (egal wie harmlos) meine Liebe zu einer Frau ZERSTÖRT. Rolling Eyes

Zitat:
Warum kann ich nicht einmal sein wie alle anderen Mädchen auch?


Diese Frage stellen sich denk ich, viele Asexuelle nach einer gescheiterten Beziehung/Ehe. Du bist asexuell!!! Merk Dir das! Das kannst Du nicht wegzaubern. Ich hätte mir gewünscht dass Du Dich irrst, aber Du schreibst hier negative Gefühlszustände auf, die nicht bei typisch sexuelle Menschen vorkommen, sondern bei asexuelle. Du kannst Dir die Lust nicht "inplantieren" oder von irgendwo herzaubern. Auch sexuelles Verlangen (Begehren) fehlt Dir. Wenn das nicht da ist, dann war es nie da. Bei Sexuelle ist das ein normaler Teil ihrer Persönlichkeit.

Eine Lösung für Euch wäre vielleicht eine platonische Freundschaft. Aber das ist kein Muss. So wie Du Dein Zustand beschrieben hast sehe ich keine Zukunft in Eure Beziehung. Ich glaube kaum, dass Dein Freund ohne Sex leben kann. Das wird für ihm zu hart. Rolling Eyes
_________________
Das Leben kann schön sein. Wenn man es will, und sich der Schönheit selber öffnet.
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Lotti




Alter: 50
Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 30.09.2010
Beiträge: 79
Wohnort: MG
BeitragVerfasst am: Do Dez 28, 2017 11:06    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe Dir ja nun einige Jahre voraus. Ich habe erst mit Anfang 30 von Asexualität gehört. Bis dahin habe ich mich selber zum Sex gezwungen, weil ich „normal“ sein wollte, und weil ich wusdte, wie wichtig es ihm war
Lass Dir gesagt sein: es wird nicht besser! Im Gegenteil. Es wird Dir zunehmend lästig, zuwider und ekelhaft. Und es wird der Moment kommen, wo Du bei der kleinsten Liebkosung innerlich aufstöhnst, und denkst „jetzt will er schon wieder“. Dann machst Du zu. Das wird er merken. Hat er das verdient? Hast Du das verdient?
Seine Haltung finde ich im Übrigen auch daneben. Ihm von Deiner Asexualität zu berichten ist mutig und ein Beweis Deines Vertrauens. Und er nimmt das nicht ernst. Im Gegenteil, wie oben erwähnt bringt er sich in die Opferrolle. Das ist unfair!
Aber wenn Du den Sex zuläst, obwohl Du weisst, wie Du damit empfindest, nimmst Du Dich auch selber nicht ernst. Wie soll er dann?

Ja, die Beziehung ist durch die Asexualität gefährdet. Aber Du kannst nix für Deine Natur. Es kann nur gut gehen, wenn Ihr Kompromisse findet, mit denen Ihr Euch beide Wohl fühlt
Oder glaubst Du, Du fühlst Dich SO auf Dauer in der Beziehung wohl?
Alles Gute
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irgh




Alter: 34
Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 22.12.2015
Beiträge: 264
Wohnort: Ruhrgebiet
BeitragVerfasst am: Di Jan 02, 2018 23:03    Titel: Antworten mit Zitat

Vollkornmuffin hat folgendes geschrieben:
Ich möchte doch nur eine gute Freundin sein. In jeglicher Hinsicht.


Das ist ein guter Ansatz, dann sei eine gute Freundin! Ich erzähle dir jetzt mal ein paar Sachen, die unabwendbar dazugehören eine "gute Freundin" zu sein - du kannst nur auf eine Art eine gute Freundin werden!:
1. du nimmst dich selber an, so wie du bist
2. du verbiegst dich nicht
3. Du wirst dir Selbst und deiner Wünsche und Abneigungen bewusst! - UND das es völlig legitime Dinge sind.
4. Du bist mit ihm zusammen, weil du ihn willst und nicht weil du nicht alleine sein willst und jemanden "brauchst" um dich anzulehnen (der letzte Punkt ist nämlich sowohl dir, als auch ihm gegenüber absolut unfair!)

Derzeit bist du KEINE gute Freundin und das nicht, weil du keinen Sex mit ihm willst, sondern weil du ihn dann dennoch hast! Ich weiß, meine Worte klingen gleich echt hart, aber ich habe deine Posts gerade alle gelesen und bin inzwischen stinksauer (gerade im Moment kann ich auch gar nicht anders - denn im Prinzip hätte ich vor 4 Jahren exakt dasselbe so schreiben können! und es ist an so vielen Ebenen sooo falsch!)...
IM Moment bist du keine gute Freundin, sondern gewissermaßen eine Hure. Du hast mit ihm Sex und bekommst dafür eine Art Nähe, damit du nicht alleine bist - kannst du so machen - kannst du sogar dein ganzes Leben so machen - macht aber sowohl dich als auch alle deine Beziehungen kaputt! Eine Beziehung funktioniert nur mit einem Miteinander - eine Beziehung muss nicht automatisch scheitern, nur weil einer der Partner sexuell ist und der andere nicht - aber eine Beziehung IST gescheitert, wenn darauf nicht Rücksicht genommen wird! UND DAS TUT IHR BEIDE NICHT!
Eure Beziehung wird durch ein paar Dinge gerade ernsthaft zerstört - dass du seine Wünsche über DEINE Wünsche stellst, und das er deine Wünsche und damit dich nicht ernst nimmt, solange er doch bekommt was er möchte. Ich brauch es nicht wiederholen, aber ich verweise auf alles was Zorro geschrieben hat - ich habe exakt all das auch gedacht und hatte beim Lesen deiner Sachen zugleich den Wunsch, dich zu schütteln, damit du es verstehst - ich weiß aber, dass das nichts bringt.
HÖR VERDAMMT NOCH MAL AUF MIT DIESEM "SCHULD"- DING!

so nachdem ich mich jetzt ein bisschen abreagiert habe, versuche ich es mal auf die sanfte Tour Wink.

Wie gesagt, vor 4 Jahren hätte ich das Schreiben können, deswegen ist das ein emotionales Thema für mich, und deswegen konnte ich gerade auch nicht sanft sein.
Du hast also bereits herausgefunden, dass du asexuell bist. Du kannst also mit diesem "Vielleicht" aufhören. Selbst wenn es nur ein vielleicht sein sollte und du in 5 Jahren, in 10 Jahren oder in 50 Jahren anders fühlen solltest - jetzt willst du keinen Sex und hast da kein Verlangen nach - wie lange willst du also gegen deine Wünsche leben? Ich habe es in meiner Beziehung ein paar Jahre lang getan, es bewirkt dass ich so reagiere wie oben, es hat bewirkt, dass ich ihn zeitweise gehasst habe, dass ich vor jeglicher Intimität Angst hatte (Lotti hat das ganz gut beschrieben). Du magst es vermutlich auch nicht hören - aber eure Beziehung IST bereits, JETZT, völlig kaputt - vielleicht ist sie noch zu retten, wenn ihr beide hart dran arbeitet, aber wenn du so weiter machst wie bisher - dann in Kürze nicht mehr rettbar.
Also erstes rate ich dir: SCHLUSS mit dem Sex. Wie du es beschreibst macht er dich kaputt - und jemand der kaputt ist, kann keine gute Beziehung führen. Deine eigenen Wünsche sind mind. genauso wichtig, wie seine und dass müssen sie für dich auch sein.
Arpad hat völlig recht, ich persönlich wünschte mir auch, wie "alle" anderen Mädchen zu sein - weil es das ganze zig mal einfacher würde - aber über vergossene Milch weinen, bringt es nunmal nicht. Es ist so, damit musst du leben.

Der zweite Punkt der mir echt übel aufgestoßen hat:

Vollkornmuffin hat folgendes geschrieben:
Ich hatte das Gefühl, ich sei ihm das schuldig. Schließlich bin ich ja seine Freundin und schließlich gehört das ja zu einer Beziehung dazu (das hatte er mal so formuliert und seitdem klingt es in meinem Kopf weiter).


Den Satz habe ich original auch so gehört, und dein Freund kann gerade echt froh sein, dass er nicht neben mir sitzt, sonst würde er richtig zur Sau gemacht werden, von mir. Dieser Satz ist inzwischen etwas, wo ich absolut allergisch drauf reagiere. NEIN, es gehört nicht zu einer Beziehung dazu!!! Es gehört vielleicht für 99% aller Beziehungen dazu, dass tut Butter auf Brot aber auch und dennoch muss das nicht für alle so sein! FÜR UNS gehört es nunmal nicht zwangsläufig dazu und das ist völlig legitim. Er ist mit dir in einer Beziehung, also hat es auch für ihn nicht zwangsläufig dazu zu gehören - wenn er es dennoch möchte, muss er gehen - geht er nicht, nutzt er dich aus - wie Zorro schon sagte: das IST eine Form der Vergewaltigung und er tut es auch noch auf eine sehr perfide ART.
Also nein, du schuldest es ihm verdammt noch mal nicht. Es macht dich auch nicht zur Schuldigen...


Vollkornmuffin hat folgendes geschrieben:
Ich hatte ihm schließlich ein Video gezeigt (von Hyperbole auf Youtube, falls ihr das kennt), in dem eine Asexuelle erklärt, was ihr Sex bedeutet. Da sagt sie, dass sie es ihrem Partner zuliebe tut. Dass sein Wohlbefinden ihr in dem Moment das Wichtigste ist.
Wahrscheinlich hatte ich damit bei meinem Freund einen schlechten Moment erwischt... Er hatte mir erklärt, ich könne ja gar nicht asexuell sein, das sei alles nur im Kopf. "Du denkst zu viel nach, das ging mir damals ja genauso"
Mein Körper wolle es ja schließlich.


Du hast ihm sogar ein Video einer anderen Person gezeigt, und seine Reaktion war so? Sorry, deine Beziehung ist im Arsch! Er nimmt dich nicht ernst, damit bist du nur eine Stufe über einer Sexpuppe für ihn... Frag ihn mal, ob er vielleicht auch asexuell ist, weil sein ganzes Verlangen sei ja auch nur in seinem Kopf. Selbst wenn es nur in deinem Kopf wäre, ist es dadurch weniger Wert oder was??? UND was erdreistet er sich eigentlich, dir deine Gefühle erklären zu wollen - Arschloch!
Mein Rat: Erkläre es ihm nochmal ausführlich, wie du dich fühlst und das dein Körper es eben auch nicht will, denn ich weiß, dass es dieser Knackpunkt ist, denn die sexuellen alle nicht verstehen, dass es eben nicht nur eine Kopfsache ist, sondern wirklich auch Körper. Weil es in ihrem Fall der Körper eben will, können die nicht glauben, dass es bei anderen Menschen nicht so ist. Das musst du ihm klar machen.
ES sind deine Gefühle und die sind genauso wahr und richtig und legitim, wie seine es für ihn sind. Niemand kann etwas für seine Gefühle und ein Partner der einen liebt! wird immer versuchen einen Kompromiss zu finden. Findet ihr keinen, gibt es nur einen guten Weg: Ihr trennt euch.
Wenn er es nach deiner nochmaligen Erklärung, die du selbstbewusst machen musst! DU weißt doch wie du dich gerade fühlst! ein mögliches vielleicht in Zunkuft ist das von 0 Relevanz!, also sag ihm, was du fühlst. Sag ihm, dass es dich gerade kaputt macht! Wenn er danach immer noch so reagiert, ist eine Trennung das einzig richtige (beim ersten Mal reagieren viele so, weil es eine Art Schock für sie ist, wenn sie es beim Zweiten Mal immer noch tun, ist es vergebene Liebesmüh, sollte es so sein, wird es mir leid tun, aber das beste wäre dann, eine Trennung.


Vollkornmuffin hat folgendes geschrieben:
Nicht schon wieder nicht (gut) genug sein. Nicht schon wieder seine Erwartungen nicht erfüllen.


Wieso nicht "schon" wieder??? Der Punkt ist, entweder sind hier seine und DEINE Erwartungen völlig falsch, oder wenn du ihm wirklich nicht als du selbst genug sein solltest, hat eure Beziehung keinen Sinn. Entweder er will dich als Mensch, der du bist, sprich, auch ohne Sex, wenn der für dich nicht möglich ist - und das IST er (derzeit) nicht, oder er soll sich eine Sexpuppe suchen... Eine Beziehung muss nicht 100% glücklich sein und ohne Kompromisse ablaufen, dass muss und kann es nicht, aber es muss dabei um BEIDE Menschen und deren unterschiedliche Bedürfnisse gehen, also entweder er nimmt dich mit deiner Asexualität und du nimmst ihn mit seiner Sexualität und ihr findet einen lebbaren Mittelweg (dazu hat Schnuffipupsi schon eine Menge richtiges gesagt), oder aber die Beziehung ist gescheitert und sollte beendet werden. Will er dich? Dann muss er dich so nehmen, wie du bist, Punkt aus. (genau wie umgekehrt)

Vollkornmuffin hat folgendes geschrieben:
Natürlich sagt er "Das ist jetzt für mich kein Grund, um Schluss zu machen"
Aber vielleicht sagt er das nur in der Hoffnung, dass sich noch etwas daran ändert...


Vielleicht sagt er es wirklich in dieser Hoffnung, aber das ist nicht der Punkt - er sagt das, weil es für ihn okay so ist, wie es ist - klar auf die Erfüllung seiner Bedürfnisse achten ja gerade auch zwei Leute... ES IST ABER FÜR DICH NICHT OKAY SO... du kannst so nicht mehr... Mach also nicht von ihm abhängig, ob du für dich die Trennung als einzige Lösung siehst, denn dir geht es derzeit SCHEIßE, das sieht man an jedem einzelnen Satz, den du schreibst...

Vollkornmuffin hat folgendes geschrieben:
Um nicht immer wieder aufs Neue "quengelnd" dieses leidige Thema anzusprechen.


Stimmt, das solltest du nicht. Quengeln... DU musst da Selbstbewusst und Konsequent mal deine Wünsche und Gefühle benennen, quengeln brauchst du da nicht. Du hast in keinster Weise Schuld an deiner Sexualität und mal ehrlich: SEINE SEXUALITÄT bereitet hier die gleichen Probleme wie deine... Denn man kann den Schuh auch anders herum aufziehen: Wäre er nicht Allosexuell, sondern Asexuell, gäbe es zwischen euch diese Probleme nicht (nur weil wir die deutlich kleinere Gruppe sind, stellen wir doch nicht automatisch das Problem dar und sind verantwortlich!)... Findest du, er wäre daran Schuld? NEIN, dann bist du es auch nicht!
Also du hast genauso viel Recht asexuell zu sein UND DAS AUSZULEBEN wie er sexuell.

Ich stimme in den anderen in einem weiteren Punkt zu: Du hast ihm Angebote gemacht, wie es weitergehen kann - sprich Kompromisse, er wollte die nicht, dann mach jetzt das, was für dich RICHTIG ist und es gibt keinen Sex mehr - denn es macht dich krank (und wird es bald wortwörtlich tun, wenn du das weiter so machst) - glaube mir, dann wird er plötzlich auch ganz schnell feststellen, dass es da wirklich handlungsbedarf zwischen euch gibt und entweder er kommt von sich aus auf dich zu und möchte über gangbare Kompromisse reden - dann kannst du erneut Vorschläge machen, oder aber er wird dich verlassen - und dann solltest du ihm keine Träne nachweinen!
Denn das er so gar nicht darauf eingegangen ist, weißt auf eines hin: Es ist ihm scheißegal, solange er bekommt was er will... Nein Mädel, wenn er wirklich so drauf ist, kannst du dir gerne weiter einreden, dass er dich liebt, aber so wie es jetzt ist, gibt es drei Möglichkeiten: entweder er versteht es wirklich nicht und kann es auch in Zukunft nicht, dann ist es schade drum und ihr müsst euch trotzdem trennen, oder 2: du hast es ihm noch nie wirklich gesagt und zwar auch richtig, so dass er den Ernst der Lage begreifen kann - dann habt ihr eine Chance, oder 3: du bist ihm nicht wichtig genug, dann ist er ein Arschloch und es sollte ihm keine Träne nachgeweint werden.

Vollkornmuffin hat folgendes geschrieben:
(Mein Gedanke gerade: "Und jetzt belaste ich wildfremde Menschen mit meinem Scheiß. Das ist auch nicht gerade besser."
Entschuldigung dafür...)


Mein Gedanke dazu: GOTT SEI DANK erzählt sie uns das, damit wir ihr vielleicht helfen können, bevor sie sich endgültig kaputt macht! Denn das tust du, wenn du weiter so machst, wie bisher, aber der Punkt, dass du es hier aufgeschrieben hast, gibt Hoffnung, dass du das selber auch schon weißt.
Was du brauchst ist mehr Selbstwertgefühl. Du bist ein Lebewesen, dass alleine verdient Respekt, du brauchst dich nicht dafür schuldig zu fühlen, dass du anders fühlst (in einem Punkt namens Sex, der völlig überbewertet wird) als 98% aller anderen Tiere, deine Wünsche sind seltener, das macht sie besonders, aber das wertet sie weder auf noch ab!
Lebe nur nach deinen Wünschen - eine Partnerschaft besteht immer aus (mind.) Zwei Menschen, die beide auf einer Stufe stehen müssen - sprich deren Wünsche beide gleich viel Beachtung verdienen, die den selben Respekt verdienen und die dasselbe Recht haben, sich Egoismen rauszunehmen. Du kannst nur dann (um wieder zum Anfang zurückzukehren) eine gute Freundin sein, wenn du auch dir selber eine gute Freundin bist!

So, ich weiß, ewig langer Text und vermutlich habe ich gerade trotzdem 80% meiner Gedanken nicht geschrieben oder wieder vergessen, aber ich konnte es nicht kürzer fassen, da es hier um dein Leben geht und das zu Wichtig ist, um es kurz abzuhandeln.
Du darfst uns hier jederzeit um Hilfe/Rat Fragen, du darfst dieses Forum hier auch zum Jammern/Klagen nutzen, wenn es das ist was du brauchst, denn es gibt wenig Menschen in der offline Welt, die deine jetzige Probleme verstehen können und die du finden kannst - wir hier können es aber (zumindest eher) - denn du zwingst niemanden es zu Lesen, wenn wir es nicht wollen würden, würden wir es hier alle nicht getan haben! und wir ALLE brauchen manchmal jemanden der uns zuhört und der uns wenn nötig auch auf den Pott setzt, um wieder auf den richtigen Weg zu kommen - du brauchst dich also nicht deswegen schuldig zu fühlen, alle hier lesen deine Beiträge freiwillig.
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BeitragVerfasst am: Mi Jan 03, 2018 0:07    Titel: Antworten mit Zitat

Hut ab, dass du dir soviel Mühe machst, irgh. Dennoch fürchte ich, das ist für die Katz, denn Vollkornmuffin hat sich nicht nochmal gemeldet und ich denke, da steckt wirklich das "nicht allein sein wollen" mit geringem Selbstwertgefühl hinter. Die wenigsten Leute haben den Hintern in der Hose, trotz der Gefühle einen Schlussstrich zu setzen.

Ist im Grunde das selbe wie die ganzen Leute, die in gewalttätigen Beziehungen bleiben. Klagen können die immer gut, aber Taten sprechen lassen - nein. Leider hab ich sowas schon viel zu oft erlebt. Ich stecke meine Mühen und meine Zeit in diese Leute und am Ende bleiben sie mit dem Hintern dort sitzen. Deshalb antwortet sie nicht mehr. Weil sie das alles wohl nicht hören mag. Tut einfach zu weh und jedes "aber", das sie anbringen würde, würde noch mehr nach sich ziehen, was weh tut. Also geht man eben weg. Nicht weg von der Beziehung, sondern weg von der Kritik.
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BeitragVerfasst am: Mi Jan 03, 2018 0:34    Titel: Antworten mit Zitat

Na ja, der Eingangspost ist gerade mal eine Woche alt, noch dazu lag Neujahr dazwischen. Nur Geduld Very Happy
Sollte sie sich tatsächlich zurückgezogen haben, ist sie vielleicht einfach noch nicht so weit, ihre Konsequenzen zu ziehen. Mein Selbstwertgefühl ist ziemlich unterirdisch und ich neige ebenfalls dazu, in ungesunden Konstellationen zu verharren. Denn mir wurde permanent sehr unterschwellig eingeimpft, dass ich alleine aufgeschmissen sei und nichts tauge. Ratschläge habe ich spät angenommen, nämlich erst, als meine Gesundheit litt. Vollkornmuffin beschreitet gerade denselben Weg. Leider ist er steinig und mühsam zu beschreiten, so dass es Zeit braucht.
Sie wird ihren Weg irgendwann gehen. Wir alle sind ihn irgendwann gegangen.
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