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| Amy Pathfinder
Alter: 59 Sexualität: Asexuell
| Anmeldungsdatum: 22.10.2016 | Beiträge: 1 | Wohnort: blauer Planet |
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Verfasst am: Do Okt 27, 2016 12:54 Titel: Erkenntnis als Chance? |
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Hallo an alle hier!
Ich bin knapp Ü 50, bin seit einer Ewigkeit verheiratet, habe erwachsene Kinder und bin tatsächlich erst vor einem halben Jahr auf den Ausdruck asexuell gestoßen.
Ich sah einen Bericht im Fernsehen und dachte:
Ach....bin ich das?
Inzwischen bin ich davon überzeugt und stelle fest, dass mein großes Problem, dass mir so lange so zu schaffen machte, einmal für mich selbst akzeptiert, keines für mich mehr ist. Das das mein Partner anders sieht....
Es wird zur Trennung kommen, es wird ein harter Weg werden in ein autonomes Leben und das macht mir im Moment doch richtig Angst.
Es ist ein Abschied von dem gängigen Lebensmodell, von all dem was mir bisher als normal erschien und doch hoffe ich, dass es für mich eine Chance darstellt, mein Leben endlich angstfrei zu gestalten.7
Ich glaube, das Thema Sex, bzw. Die Angst davor hat in meinem Denken so viel mehr Raum eingenommen als bei meinem sexuell orientiertem Partner und er konnte mich trotz all meiner Versuche mich zu erklären, nie wirklich verstehen.
Im Rahmen meiner, gerade in den letzten 10 Jahren doch sehr unglücklichen Ehe, kam das Thema immer wieder auf. Er wollte mehr Sex, ich fühlte mich schuldig und falsch und suchte den Fehler bei mir, oder ich glaubte, ich würde wohl wollen wenn er dies oder das anders täte. ...alles umsonst, alles nur verletzend.
Heute beginne ich damit vieles nachzuholen. Genuss und Lust empfinde ich beim Tanzen und mag dabei auch eine gewisse Nähe, einen Austausch der Körper in der Bewegung, den Kontakt über die Augen und die Hände.
Ich fahre das erste Mal alleine in den Urlaub, fahre auf Festivals und Goa Parties und arbeite daran mich im Nachherein nicht wieder in Frage zu stellen.
Ich gesunde zunehmend dabei.
Ich wünsche mir Menschen, mit denen ich mein Leben teile, mit denen ich sein darf, mich entwickeln und träumen darf.
Die Unlust auf Sex nicht mehr als pathologisch bzw. behandlungsbedürftig anzuerkennen, könnte für mich eine Chance auf ein neues Leben, vielleicht auch irgendwann auf eine neue und andersartige Partnerschaft.
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| Greywolf
Alter: 54 Sexualität: Asexuell
| Anmeldungsdatum: 26.01.2014 | Beiträge: 430 | Wohnort: Münsterland |
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Verfasst am: Mo Okt 31, 2016 22:46 Titel: |
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Hallo Amy Pathfinder,
manchmal erkennt man sich sehr spät. Bei mir war es auch erst mit 43 Jahren, obwohl ich da schon 15 Jahre mit meiner Frau zusammen war.
Ganz wichtig finde ich, dass du dich selbst akzeptieren kannst und du so lebst, wie du es möchtest und nicht dein Partner.
Meine Ehe ist - trotz sexueller Differenzen - sehr glücklich. Trennung war für uns keine Option. Wir sind zu einem eher ungewöhnlichen Lebensmodel gekommen. Meine Frau hat einen Sexfreund. Der Weg dahin war für mich nicht leicht, wir sind aber beide sehr glücklich hiermit. Gegenseitiges Verständnis ist hierfür die Basis.
Alles Gute für dein neues (gesunde) Leben und herzlich willkommen hier! _________________ Greywolf |
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| Tsomo
Sexualität: Graubereich
| Anmeldungsdatum: 24.04.2016 | Beiträge: 71 | Wohnort: Bremen |
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Verfasst am: Sa Nov 05, 2016 21:55 Titel: |
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Eine Trennung nach einer lange währenden Partnerschaft, auch wenn diese möglicherweise über einen großen Zeitraum nur eine Zweckgemeinschaft war, ist mit Ängsten besetzt. Doch was ist die Alternative, wenn die Bedürfnisse nicht in Deckung zu bringen sind und zumindest einem Partner die Liebe abhanden gekommen ist?
Eine Trennung ist ein schwieriger Prozess, schmerzhaft und von Zweifeln, Ängsten, Schuldgefühlen, Wut und Trauer begleitet. Ich bin da in den letzten neun Jahre durch meine persönliche Hölle gegangen. Inzwischen habe ich akzeptiert, was ich nicht ändern kann.
Mittlerweile sehe die Möglichkeiten, die sich mir eröffnen. Zwar bin ich finanziell durch Unterhaltszahlungen an meine Kindern und ihre Mutter in der Auswahl meiner Optionen eingeschränkt, doch habe ich Freiheiten, die vor drei Jahren noch unvorstellbar waren. Freiheiten, die mir noch so ungeheuerlich erscheinen, dass ich zur Zeit gar nicht den Mut habe sie mir zuzugestehen.
Auf dem Weg zu mir selbst bin ich ein gutes Stück voran gekommen und mit den letzten Erkenntnissen über mich sehe ich wieder eine Chance in eine neue Formen der Beziehung zu Menschen zu finden, die mich nicht überfordert. Insofern kann ich bestätigen, (Selbst-)Erkenntnis eröffnet neue Chancen. |
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