Forum für Asexualität Foren-Übersicht

Forenregeln | Hauptseite
 

Schade, daß es im Forum bei den Älteren Asexuellen
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen    AVENde Foren-Übersicht -> Ältere Asexuelle
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Tsomo





Sexualität: Graubereich
Anmeldungsdatum: 24.04.2016
Beiträge: 71
Wohnort: Bremen
BeitragVerfasst am: Mo Feb 05, 2018 10:18    Titel: Antworten mit Zitat

Meine zwei Ehen bedaure ich nicht. Die erste war wirtschaftlich begründet. Es ging um die Absicherung wärend der Bundeswehr- bzw. Zivieldienstzeit. Das Motiv war edel, nur waren wir beide von der Entwicklung nicht so weit, um einen Bund fürs Leben zu schließen. Die Zweite wurde zur rechtlichen Absicherung geplanter Kinder geschlossen. Wir waren schon eininge Jahre ein Paar. Hat dann auch lange gehalten. Nur dann haben mich unerledigte Hausarbeiten eingeholt. Ein innerer Konflikte, der mich seit meiner Kindheit begleitet hat. Besser wäre es gewesen, mich damit nach der ersten Ehe gründlicher und konsequenter auseinander zu setzen.

Die Vergangenheit ist vergangen. Meinen Weg beschreite ich in der Gegeanwart und er führt in eine unbekannte Zukunft. Meinen inneren Konflikt habe ich befriedet. Nun sehe ich, es bleiben noch viele unerledigte Hausaufgaben. Die hindern mich nicht daran Partnerschaften ein zu gehen. Das Wissen um die unerledigten Hausaufgaben macht mich hoffentlich(!) besonnener, wenn grundlegenden Entscheidungen anstehen, wie die noch einmal zu heiraten.

Liebe bedarf einer Heirat nicht. Für mich sind es immer noch rechtliche und wirtschaftliche Aspekte, die für einen Ehe sprechen. Macht Sinn, wenn es um gegenseitige Sorge, Erbe und Hinterbliebenrente geht. Da bleiben allerdings auch Verpflichtungen aus einer Ehe, wenn die Lieben schon längst abhanden gekomme ist und die Trennung vollzogen wurde. Grund genug sich das gut zu überlegen mit der Ehe.


Zuletzt bearbeitet von Tsomo am Di Feb 06, 2018 13:17, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
          
samweis
Account abgemeldet




Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 01.11.2017
Beiträge: 323
Wohnort: Blabla
BeitragVerfasst am: Di Feb 06, 2018 0:22    Titel: Antworten mit Zitat

Das Gemeine am Konzept 'Ehe' ist ja, dass du als der/die Anwärter/in nicht weißt, was sich erwartet. Das einzige, was du sicher zu wissen glaubst, ist,wie es die Eltern oder die von dir Beobachteten falsch gemacht haben (hach - ich bin ja so schlau!), und dass du es ja auf jeden Fall besser machen wirst. Wie schwer das ist, sowas über Jahre hinweg richtig zu machen, darauf bereitet sich niemand vor, dafür gibt es keine Kurse, außer in den letzten Jahren sowas wie 'Partnerschule', die aber auf einer A***backe abgesessen wird, das wissen wir ja alles besser, etc. Aber in Jahren, oder wie in meinem Fall: Jahrzehnten! werden soviele Szenen aneinander gereiht, passieren so unfassbar viele Dinge, vergeht so unvorstellbar viel Zeit - und in jeder Sekunde davon kannst und wirst du falsche Entscheidungen treffen! - dass sich ein Turm, ein Berg, ein Ozean an Fehlern angehäuft haben wird - dass es zum Paar-Sein dazu gehört, damit fertig zu werden, darauf bereitet dich nichts und niemand vor. "Drum prüfe, wer sich ewig bindet...", schrieb Schiller, aber niemand las es, und kein Mensch hat eine echte Vorstellung von veritabler EWIGKEIT!! Unfair, sowas von jungen Menschen zu verlangen, dass sie die Entscheidung für den Rest ihrer Leben treffen müssen!
Nach oben
          
Windsurfhippie





Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 13.08.2005
Beiträge: 3290
Wohnort: NZ
BeitragVerfasst am: Di Feb 06, 2018 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

Oh, das war Schiller? Wink Ich habe daraus mal das gemacht : " Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich nicht doch was Besseres findet."

Aber darauf wollte ich mit meiner Frage auch hinaus, denn ich kann nur als Beobachter sehen, dass viele Paare eben nicht wirklich einen Prüfweg beschreiten, oder nicht wirklich einige Jahre miteinander gehen, um zu erkennen, ob sie wirklich bis zum Lebensende miteinander leben und dieses Miteinander auch gemeinsam anpacken, meistern möchten. Manche heiraten schon innerhalb des ersten Kennenlern-Jahrs, und ich frage mich dann, was die wohl machen, wenn sie erste tiefergehende Unterschiede in ihrem Wesen feststellen. Ob sie eine Krise wirklich zusammen meistern?

Okay, auch wenn man diesen längeren Prüfweg zusammen beschreitet, gibt es natürlich keine Garantie, dass das auch wirklich hält. Menschen verändern sich über die Jahre. Wenn man sich sozusagen auseinander lebt, oder etwas wie einen gemeinsamen Wunschtraum verfolgt, und irgendwann feststellt, nein, die Prioritäten liegen wo anders, oder Streit entsteht, oder andere Lieben sich auftun ... was soll man machen? Trotzdem zusammen bleiben und sich für den anderen aufopfern? Die eigene Selbstbestimmung wegen eines Gesetzes aufgeben? Das ist heute zum Glück nicht mehr Pflicht.
Früher galt da wohl wirklich "in guten und in schlechten" Zeiten, was dann auch beibehalten wurde, wenn es für einen oder beide Partner zur Quälerei wurde, zum Fußabstreifer-Dasein, oder zur Küchenmagd und Haushälterin zu werden, während der Gutsbauer irgendwo Schürzen jagen geht.

Dass wohl jede Ehe einzigartig verläuft, wie jede "unbescheinigte" Beziehung auch, dürfte klar sein. Dass man nicht von dem Muster anderer auf die eigene Lebensweise übertragen kann und Solches.

Wie Jemand Ehe versteht, ist wohl auch ganz unterschiedlich, ob es um wirtschaftliche Vorteile geht, die mit der standesamtlichen Bescheinigung festgelegt werden, oder um eine Vorstellung idealistischer Art. Die Paare in meinem früheren Umkreis heirateten alle, weil es die Tradition verlangt, also üblich im katholischen Sinne - weil man das eben so hält. Von der ersten Scheidung im Dorf ( Unsere Nachbarin von gegenüber) gingen illustere Geschichten um, und diese junge Frau wurde als Hure und Schlampe verurteilt, man hat es dann "toleriert", weil die ja sowieso aus einer nicht gottesfürchtigen Familie stammten und angeblich keinen Anstand kannten. So auch der Grund dafür, sie war mit den Zwillingen vom neuen Freund schwanger, wurde als irreversibler Ehebruch sozusagen verbucht. Wie sich die Betrachtung dieser Person innerhalb von ein paar Wochen völlig vom Ansehen ins Verurteilen umkehrte, habe ich noch vor mir. Manche Leute nehmen Ehe eben auch sehr Ernst.

Für andere ist es nur ein symbolisches Theater, eine Art Bezeigung ihrer Beziehung nach außen, seht her, wir meinen es ernst, uns gibt es nur noch zusammen oder gar nicht. Ich war mal bei einer zentralafrikanischen Eheschließung, weil eingeladen, da wurden gleich 2 Frauen geheiratet, eine mehr oder weniger deshalb, damit sie in dem Stamm keine Omega-Position einnehmen musste. Ihr Mann war verunfallt und gestorben, und irgend so ein Schamane vom anderen Dorf legte das ihr zur Last. Anziehen von bösen Geistern und lauter solchem Mumpitz. Sie hätte davon leben müssen, zu betteln, und wahrscheinlich keine besondere soziale Einbindung bei ihren Leuten mehr zu erwarten gehabt. Der damals Bekannte heiratete ihre Schwester und hatte durch seinen UK-Bildungshintergrund wohl etwas über Mitgefühl gelernt, was bei denen ansonsten wenig erkennbar gelebt wird.

Also ich verstehe es heute so, dass "Ehe" oft auch nur dazu gesagt wird, obwohl das gar nicht amtlich bescheinigt wurde. Soweit hat sich die Verwendung des Begriffs schon erweitert. Eine Professorin, die erst vor Kurzem ihre Frau geheiratet hat, sagt schon seit 40 oder mehr Jahren "Ehe" zu deren Beziehung. Meine frühere Sichtweise dazu war aber auch die Typische, also dass das aus Liebe vollzogen würde. Von den alten Leuten weiß ich aber, dass da praktisch die Höfe verheiratet wurden, und auch ganz viel Kuppelei und Zwangsverheiratung üblich war. Bei den Vorfahren der einen Oma war das die Tradition. Der jeweilige Bulibasa hat das wohl erlaubt oder verboten, wer wen heiraten sollte.
_________________
Wer später stirbt, erlebt den Tod derer, die früher sterben, und hat deshalb länger was zu lachen.
Nach oben
          
Alleycat




Alter: 42
Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 26.01.2018
Beiträge: 15
BeitragVerfasst am: Di Feb 13, 2018 13:23    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kannte meinem Exmann nicht so lange, bzw kennen schon aber so richtig was mit einander unternehmen nicht. Wir haben nach ca einem Jahr geheiratet, viel zu schnell aber ich dachte mir immer, mein Vater ist Scheidungsanwalt, da komm ich aus der Sache wieder raus Very Happy . Manchmal bereue ich die Scheidung wobei wir uns ja immer noch blendend verstehen (waren gestern Abend erst essen) und Familie geblieben sind. Der Grund, warum ich bereuen sage hat aber nichts damit zu tun, dass ich wieder mit ihm zusammen sein möchte, ich bin glücklich in meiner jetzigen Beziehung und möchte da auch nichts dran ändern, was ich meine ist, dass es vielleicht zu schnell und unüberlegt passiert ist. Ich kann mit Sicherheit behaupten, dass wir heute trotzdem nicht mehr verheiratet wären, selbst wenn ich mir damals mehr Zeit gelassen hätte, aber vielleicht würde ich dann heute anders drüber nachdenken. Schwieriges Thema. Das einzig Positive ist, dass ich weiß er hätte sich nie geändert da er mit seinem Leben heute genauso weitermacht wie damals und die Dinge, die für mich letztendendes zum Eheaus geführt haben so tief in ihm verankert sind, dass die Beziehung so wie ich sie mir gewünscht hätte, niemals eine Chance gehabt hätte.
Nach oben
          
samweis
Account abgemeldet




Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 01.11.2017
Beiträge: 323
Wohnort: Blabla
BeitragVerfasst am: Di Feb 13, 2018 15:32    Titel: Antworten mit Zitat

Schiller dichtete: "Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich denn gleich zum gleichen findet. " Was uns der olle Dichter nicht verriet ist, wie diese Prüfung stattfinden solle...und wie sie über laaange Zeit Bestand haben kann.

Und irgendwann geht die Gleichung auch mal nicht mehr auf - ich ziehe den virtuellen Hut vor allen, die dann noch Freunde sein können (unvorstellbar, mit meiner Ex essen zu gehen, nicht mal, wenn SIE der Hauptgang wäre!!)
Nach oben
          
Sandkastenzorro
Prinzessin Kill-den-Tee



Alter: 43
Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 03.04.2011
Beiträge: 3979
Wohnort: Fairvale
BeitragVerfasst am: Di Feb 13, 2018 15:45    Titel: Antworten mit Zitat

Bei dem Spruch von Schiller muss ich immer an Secret of Evermore denken. Da rezitieren die beiden Puppen Fausto und Mephista (jaaahaaa) nämlich folgendes Gedicht:

Es war einmal ein großes Schloss
und Kunibert, so hieß der Boss
Er hatte Mägde, hatte Knechte
und eine Frau - das war das schlechte
Ihr Mund war breit, ihr Hals war lang
und es klang scheusslich, wenn sie sang
Drum zielte er mit Korn und Kimme
und Wut auf sie - das war das schlimme
Es machte PENG, natürlich lauter
und zum Himmel rauf jetzt schaut er
und sprach das Auge voll Gewässer:
Vielleicht singt sie ja dort oben besser.
Drum prüfe, wer sich ewig bindet,
ob sich nicht was bessres findet.

Falls das Gedicht an sich auch irgendeinen geschichtlichen Hintergrund haben sollte, wie der letzte Satz von Schiller - sagt mal an! Mit so höchst dichterischer Kunst hab ich mich nämlich nie beschäftigt.


...btw, ja, ich kann dieses Gedicht auswendig und hab jetzt nicht extra das Spiel angeworfen ^^. Was sagt das über meine Persönlichkeit aus? *hust*
_________________
"Didn't your mother never teach you no manners?"
- I ain't never had no mother! We was too poor!
Nach oben
          
Maz
ADMod Team



Alter: 47
Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 12.02.2005
Beiträge: 15131
BeitragVerfasst am: Di Feb 13, 2018 16:04    Titel: Antworten mit Zitat

Ist wohl von Heinz Erhardt: https://www.youtube.com/watch?v=V9Q4rSJU2QQ

Zitat:

Drum prüfe, wer sich ewig bindet,
ob sich nicht was bessres findet.


Und der Part ist eventuell von Wilhelm Busch: http://www.wilhelm-busch-seiten.de/werke/zitate2.html

Schillers Original aus der ollen Glocke lautet übrigens wohl:

Zitat:

Drum prüfe, wer sich ewig bindet,
Ob sich das Herz zum Herzen findet!


Hat also mit dem "Gleichsein" nichts zu tun.
_________________
Bei Problemen mit den Forenfunktionen: Forumsfeature-Guide
Ein Forum lebt davon, dass Menschen bereit sind sich selbständig einzubringen.
Nach oben
          
Tsomo





Sexualität: Graubereich
Anmeldungsdatum: 24.04.2016
Beiträge: 71
Wohnort: Bremen
BeitragVerfasst am: Di Feb 13, 2018 16:34    Titel: Antworten mit Zitat

Wie viele Menschen gäbe es weniger auf der Erde, würde Männer und Frauen mit klugem Herzen einander zum Partner wählten? Wären dann die Menschen glücklich mit ihrem Leben?
Nach oben
          
Sandkastenzorro
Prinzessin Kill-den-Tee



Alter: 43
Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 03.04.2011
Beiträge: 3979
Wohnort: Fairvale
BeitragVerfasst am: Di Feb 13, 2018 16:35    Titel: Antworten mit Zitat

Ahhhh! Danke fürs Erleuchten! Ich hatte wirklich gedacht, das hat der gute Claude M. Moyse selbst erfunden - ich hätts ihm nämlich zugetraut, so wie er die Spiele "übersetzt" hat. Man kann ihn hassen, oder man kann ihn lieben. Etwas dazwischen gibt es nicht. Und ich fand seine Verlustigungen immer total super und aufwertend für diese bierernsten Spiele.
_________________
"Didn't your mother never teach you no manners?"
- I ain't never had no mother! We was too poor!
Nach oben
          
samweis
Account abgemeldet




Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 01.11.2017
Beiträge: 323
Wohnort: Blabla
BeitragVerfasst am: Di Feb 13, 2018 22:19    Titel: Antworten mit Zitat

Glocke, Prüfung, Herz, gleich -
fremdes Zitat ich erschleich -
tut mir leid mich zu irren
in der Liebe Wahn und Wirren

Laughing
Nach oben
          
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   

Neue Antwort erstellen

Neues Thema eröffnen
   AVENde Foren-Übersicht -> Ältere Asexuelle Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5
Seite 5 von 5

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.


Powered by phpBB © 2001, 2002 phpBB Group

Impressum: AVENde ist ein unabhängiger Ableger von AVEN. Ansprechpartner für die deutsche Seite (aven-forum.de) ist der Administrator "Dirk Walter". Kontaktadresse: Dirk Walter - Rehhütterstrasse 4 - 67165 Waldsee
email: aven.de@dirk-walter.de - Telefon: 06236/54804.
Beachten Sie auch: Forenregeln und Datenschutz