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Schwul und Asexuell
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NeoChemnitz




Alter: 45
Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 14.07.2019
Beiträge: 3
Wohnort: Chemnitz
BeitragVerfasst am: Mo Jul 22, 2019 10:38    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt zwei Threads zu Asexualität und schwul...hm, könnte man die der Einfachheit halber nicht zusammen legen?
Sonst schreibt man das gleiche doppelt Shocked

Ansonsten .. gehör ich auch dazu Wink
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Maz
ADMod Team



Alter: 47
Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 12.02.2005
Beiträge: 15131
BeitragVerfasst am: Mo Jul 22, 2019 10:56    Titel: Antworten mit Zitat

Hier kann man allgemein über das Thema diskutieren (von der Perspektive älterer Personen aus gesehen, da der Thread ja unter den älteren Asexuellen steht). Der andere Thread dient primär der Kontaktknüpfung.

Zahlenmäßig könnte man sich eher ein ganze Unterforum vorstellen, also können wohl schon mehr als ein Thread dazu existieren.
Es besteht aber keine Notwendigkeit deswegen auch in alle Threads zu posten Wink
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Nessuno




Alter: 75
Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 30.11.2019
Beiträge: 7
BeitragVerfasst am: So Dez 01, 2019 17:57    Titel: Antworten mit Zitat

Mir scheint, wenn man asexuell lebt, ist es fast egal, ob man "sonst" hetero oder homo ist. Als asexuell würde ich mich nicht outen, weil es mir zu kompliziert wäre, wie ich schon an anderer Stelle schrieb. Außerdem geht es niemanden etwas an, solange keine Partnerschaft angestrebt wird.

Man hört ja, daß manche Menschen erst im fortgeschrittenen Alter ihre Homosexualität entdecken. Ich bin einer der wenigen, die - rein theoretisch - den umgekehrten Weg gegangen sind. In meiner Jungend meinte ich schwul zu sein. Das war ein Irrtum, aber er war kaum zu vermeiden, weil ich mich - schon in allzu jungen Jahren - in andere Jungen verliebte. Dabei übersah ich lange Zeit, daß damit kaum sexuelle Wünsche verbunden waren. Ich hatte mehr brüderliche Gefühle, aber dadurch war mir sozusagen der Blick auf die Frauen versperrt.

Erst vor ein paar Jahren kam ich darauf, daß ich mir Sex doch eher mit einer Frau vorstellen könnte. Für diese Vorstellung muß ich mich allerdings in meine Jugend zurückbeamen und die Welt vom damaligen Standpunkt aus zu betrachten versuchen. Denn aus heutiger Sicht ist auch Heterosex unvorstellbar. In der Realität hatte ich überhaupt keinen Sex.
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Christoph1967




Alter: 57
Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 22.01.2015
Beiträge: 90
Wohnort: Escheburg
BeitragVerfasst am: So Dez 01, 2019 19:29    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

mir geht es ähnlich wie Nessuno. Ich war früher heterosexuell und hatte einige sexuelle Beziehungen mit Frauen. Wenige Jahre bevor ich 40 wurde, begann ich mich mehr für Männer zu interessieren. Mir gefallen die Aura, die Ausstrahlung, die Persönlichkeit, die Charaktereigenschaften und Denk- und Verhaltensweisen von Männern. In der Gegenwart von Männern fühle ich mich geborgen und freier und gelöster. Früher war auch noch die erotische und sexuelle Komponente wichtig.

Vor ca. fünf Jahren begann dann die nächste Veränderung. Ich verlor das Interesse an Sexualität. Ein Zeichen dafür sehe ich in der Tatsache, dass ich jegliches Interesse an Pornographie, die sexuelle Interaktion beinhaltet, völlig verloren habe und mich heute vollkommen kalt lässt und nichts mehr in mir auslöst....Seitdem bezeichne ich mich als asexuell.

Eventuell bin ich auf dem Wege der Weiterentwicklung zum Aromantiker. Seit einiger Zeit kann ich mir Körperkontakt über das etwas erweiterte freundschaftlich-platonische Maß hinaus, generell immer weniger vorstellen...Trotzdem bezeichne und fühle ich mich weiterhin als asexuell und homoromantisch. Diese Homoromantik bezieht sich aber in der Praxis eventuell nur noch auf den freundschaftlich-platonischen Bereich, also geistig-seelisch, sozial-emotional. Sexualität kann ich mir aber auch jeden Fall nicht mehr vorstellen. Das weiß ich und da bin ich mir sicher!

Freundliche Grüße

Christoph1967
_________________
Jeder kennt sein Geburtsdatum, niemand kennt sein
Sterbedatum. Lebe danach. Lebe so wie Du möchtest. Lebe Dein Leben. Du darfst so sein wie Du bist. Du bist in Ordnung so wie Du bist.
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Landois




Alter: 65
Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 03.03.2008
Beiträge: 48
Wohnort: Münster, Wellness-Oase Nr. 7
BeitragVerfasst am: Do Mai 26, 2022 14:47    Titel: Bestandsaufnahme Antworten mit Zitat

Bereits schon während meiner Schulzeit begann ich mich zusehends zwischen den Stühlen zu verorten. Erklärte ich mir persönliche Abneigungen gegen traditionelle Geschlechtsrollenstereotype, wie Draufgängertum, Fußballbegeisterung, Hahnenkämpfe, Heteronormativität, anfangs irrtümlich noch mit meiner gleichgeschlechtlichlichen Orientierung, so holten mich Erfahrungen in der Schwulenszene rasch auf den Boden der Tatsachen zurück.
Charakter und Ausstrahlung eines Menschen höher zu bewerten, als seine Zentimeterangaben unterhalb des Bauchnabels, galt in einer Welt schneller Sexabenteuer zuerst als verklemmt oder hochmütig, später mitunter homophob, oftmals verschroben.
"Du brauchst Nischen", sagte einer meiner besten Freunde zu mir. Diese fand ich zumeist in thematisch ausgerichteten Gesprächskreisen und Gruppen, stellvertretend "Homosexuelle und Kirche" oder "Homosexualität und Arbeitswelt".
Inhaltliche Auseinandersetzungen boten mir zum Aufbau neuer Kontakte wesentlich günstigere Möglichkeiten, als eine Atmosphäre fieberhafter Sexpartnersuche.
Um dies alles zu verstehen, musste ich mir jedoch zuvor meiner asexuellen Orientierung bewusst werden, für die ich früher weder Informationen, noch Worte besaß, allenfalls negativ besetzte. Daher lernte ich meine wirkliche Identität erst mit fast fünfzig Jahren kennen, als ich im Internet eher zufällig auf das Forum von AVEN stieß.
Zugegeben werde ich manchmal ein wenig neidisch, wenn ich lese mit welcher Offen- und Aufgeklärtheit wesentlich jüngere Leute mit ihrer asexuellen Veranlagung umgehen.
Jedoch berichten auch sie vielfach von großen Schwierigkeiten im Verhältnis zu ihren nicht asexuellen Partnern. Wobei die männliche Bezeichnung für meine mehrheitlichen Erfahrungen in dieser Hinsicht steht und keinesfalls für meine Genderignoranz.
Jedenfalls möchte ich meiner eigenen Lernfähigkeit ungern selbst im Wege stehen, wenn ich mir als älterer Mann einen Zacken dabei aus der Krone breche, anzuerkennen, dass auch deutlich Jüngere in ihren Erfahrungen weiter sein können, als ich.
_________________
Was niemandem zur Last fällt oder schadet, bedarf auch keiner Erklärung.
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Windsurfhippie





Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 13.08.2005
Beiträge: 3290
Wohnort: NZ
BeitragVerfasst am: Do Mai 26, 2022 21:48    Titel: Antworten mit Zitat

Jüngere als auch Andere sind in ihren Erfahrungen deutlich 'weiter' oder höher ausdifferenziert. Das erkenne ich schon allein daran, dass ganz Viele hier, wenn nicht gar die überwiegende Mehrheit der in Jahren mitgeschnittenen Neuanmeldungen, Erfahrungen hatten, und ihre Erfahrungen der Auslöser dafür waren, sich mit ihrer Asexualität oder Fragestellungen dazu erst selbst vertraut zu machen. Sie beweisen wohl auch erheblich mehr Courage im Sammeln verschiedenartigster Erfahrungen. Diese Courage hat mir etwa immer gefehlt, ich habe zwar über Jahrzehnte hinweg Beobachtungen angestellt wie ein Behaviorologe im Feld, jedoch bin ich keine Wagnisse oder Risiken eingegangen. Sobald mir etwas nicht geheuer war, mich meine Sinne davor warnten, war ich ab durch die Mitte und mit den Schatten verchmolzen.
Die Art Courage bewundere ich manchmal fast. Einfacher, als so eine schwule Erfahrung zu machen, wäre es für mich gewesen, in eine Eisbärenhöhle zu klättern, während die wache Bärin mit ihrem Jungen darin ist.

Interessen-Bekanntschaften hatte ich weit überwiegend mit Frauen, vielleicht, weil sich bestimmte Interessen unter ihnen eher häufen. Die allermeisten mir im Gespräch begegneten Männer teilten meine Interessen eher nicht. Eigentlich gab es das thematisch nur inselartig, also 1 oder 2 Interessen, sonst nichts, vielleicht die Jagd und Schießen, aber sonst nichts, Psychologie und Soziologie, sonst kaum Anderes, oder Windsurfen und sonst keine verbindenden Gemeinsamkeiten. Beim orwegenbekannten sind es zwar mehr Interessen, aber die Ausgewogenheit der Gespräche ist so, dass er 10 Stunden am Stück etwa sehr interessant über die neuesten genetischen Entdeckungen der prähistorischen Kynologie durch doziert, und ich hin und wieder nicke, mich wundere oder Fragen/Details notiere. So wirklich Interaktion geschieht dabei nicht gerade.
Anderen Männern wiederum kann ich nicht lnge folgen. Das ist allerdings auch durch die Eigenheiten des Asperger Phänotyp wohl maßgeblich bedingt. Ich kann mich für uninteressante Sachgebiete nicht selbstzwingend begeistern, auch nicht aus grundsätzlichem Respekt, gutem Willen oder ritterlicher Geduld. Rolling Eyes

Heraus kam dann bei Bekanntschaftsversuchen eher eine seltsame Komplexität der Nichteignung, gefestigt über wiederholte Fehler bis hin zum kolossalen Versagen. Ja, und ein singulär sprunghafter Erfolg. Mein Blutsbruder V. als Jemand, von dem ich unendlich viel lernen, und zu wem ich aufsehen kann.

Sexuelle Interessen haben sich bis heute nicht entwickelt, und kein Interesse dafür. Vielleicht hängt es ja am Ende auch mit dieser Abweichung in meiner Anatomie zusammen, die sich erst bei rezenten Untersuchungen im KH ergab, und das könnte eventuell noch weitere relevante Unterschiede zu gängigen Menschen, Geschlechtern und sowas erklären.
So etwas Ähnliches wie schwul zu sein, dürfte sich dadurch dann wohl erledigt haben. Wenn ich nicht damals zwichen Alter ca. 6 - 43 rum icht bloß dieser Idee aufgesessen war, weil es keine differenzierteren oder spezifisch punktgenauen Erklärkonzepte gab.

Hoffentlich lässt sich die Natur und das fürchterliche Atomgeschunkel, das physikalich darunter so abläuft, sowas nicht nochmal einfallen. Wir sind ja nicht bei den toten Hotten, oder wie das heißt!
_________________
Wer später stirbt, erlebt den Tod derer, die früher sterben, und hat deshalb länger was zu lachen.
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teleny





Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 13.06.2022
Beiträge: 4
Wohnort: Berlin
BeitragVerfasst am: Sa Jun 18, 2022 7:29    Titel: Homoromantisch und asexuell Antworten mit Zitat

Ich schreibe mal hier rein und denke, dass ich damit an der richtigen Stelle bin. Habe erst vor kurzem meine doppelte Orientierung erkannt und bin seitdem fleißig am Lesen, hier im Forum. Es ist für mich verblüffend, wie viele Aussagen hier auf mich zutreffen. Das ist einerseits gut, da ich es jetzt benennen kann, andererseits frage ich mich, musste das jetzt in meinem Alter noch sein?
Ich habe im Vorstellungs-Thread schon über mich geschrieben, aber möchte auch hier kurz was zu meiner Situation sagen. Ich bin mittlerweile 56 und seit 1994 mit meinem Partner zusammen. In meiner Jugend gab es den Begriff asexuell nicht, ich habe mich immer nur gewundert, warum meine Freunde so ein Tam Tam um ihre ersten sexuellen Erfahrungen machten, während ich verständnislos daneben stand. Ich habe das immer darauf geschoben, dass ich ja eh mit meiner Homosexualität anders war und es damit erklärt. Meine Unschuld habe ich dann auch mit einem älteren Mann verloren, bzw. ließ ich es geschehen. Mit der Schwulenszene bin ich nie so richtig warm geworden, denn die war ja auch dermaßen sexuell aufgeladen. Damit kam ich nicht klar und fühlte mich dementsprechend einsam, denn eine Beziehung wollte ich natürlich trotzdem. Dann habe ich 1994 meinen jetzigen Partner kennen und lieben gelernt. Wir hatten eine sehr intime und sexuelle Phase, die mich auch glücklich machte, obwohl es mir immer schwerfiel mich wirklich gänzlich fallen zu lassen, um es genießen zu können. Das schlief dann mit Anfang 40 immer mehr ein, was ich wiederum darauf schob, dass es nicht wirklich Neues mehr zu entdecken gab und die sexuelle Anziehung der ersten Jahre halt weg war. Heute mache ich Sex nur noch meinem Partner zuliebe, ich empfinde nichts dabei, es stört mich aber auch nicht, da es eh nicht mehr so oft ist. Trotzdem habe ich sexuelle Fantasien, die romantischer Natur sind. Diese Fantasien waren immer viel schöner und sicherer als die Wirklichkeit. Mich würde interessieren, ob es hier Leute gibt, die sich ebenfalls erst mit älterem Semester als asexuell verorteten und wie eure Erfahrungen damit sind. Besonders auch in einer bestehenden Partnerschaft.
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Argos




Alter: 51
Sexualität: Unentschlossen
Anmeldungsdatum: 25.07.2023
Beiträge: 4
BeitragVerfasst am: Mo Aug 07, 2023 23:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe auch das 'tam tam' um die sexualität nicht verstanden als junger Mann.
Leider war dann meine erste sexuelle Erfahrung mit einem älteren Mann nicht ganz freiwilig, wobei ich mich danach dafür schämte und verabscheute, vielleicht heute der Grund dafür das ich schwul, und vermutlich Asexuell bin, was ich durch dieses Forum erkannte.
In meiner Vorstellung schrieb ich schon das ich zwar alle 10 Jahre versuche schwulen Sex zu haben, es mir danach aber psychisch sehr schlecht geht, und es sofort beende.
Seit kurzem habe ich einen sehr lieben Partner, habe zwar Sex aber mit den genannten Folgen. Habe ihn vor einigen Tagen über meine vermutete Asexualität aufgeklärt, und das ich möglicherweise den Sex einstellen muss, aber nicht die körperliche Nähe. Er hats gefaßt aufgenommen. Bis jetzt. Werde ihm wohl sagen, das er sexuell aktiv sein kann außerhalb der Beziehung, was mir nicht grad leicht fällt.
Aber wir werden beide Kompromiße eingehen müssen, auch wenns schwerfällt.
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