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Stimmen insgesamt : 141

Autor Nachricht
Merida_AroAce





Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 12.06.2022
Beiträge: 30
BeitragVerfasst am: Mi Aug 31, 2022 16:07    Titel: Antworten mit Zitat

@Lucy Lu: Naja, in den 7 Jahren hat sich ja offensichtlich einiges getan, und nachdem die Umfrage immer noch aktiv ist, könnte man ja neue Orientierungen darin aufnehmen, um möglichst vielen Menschen das Abstimmen zu ermöglichen.
Ein eigenes Thema aufmachen erschien mir halt überflüssig, wenn die gleiche Fragestellung so schon existiert. Aber wenn Interesse besteht, kann ich das natürlich machen. Sollte es dann deiner Meinung nach speziell um aromantisch asexuelle Personen gehen oder alle romantischen/sexuellen Orientierungen angesprochen werden und Aroace ist nur eine Auswahlmöglichkeit davon?
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Maz
ADMod Team



Alter: 47
Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 12.02.2005
Beiträge: 15179
BeitragVerfasst am: Mi Aug 31, 2022 18:52    Titel: Antworten mit Zitat

Also wenn man z.B. über die Kolonialzeit oder über eine Süßspeise der 1990er diskutieren möchte (habe ich selbst und garantiert völlig ohne rassistische Hintergedanken konsumiert) gibt es m.e. auch kein Probleme mit dem "N-Wort", da der Kontext entscheidend ist. Ich bin jedenfalls kein Anhänger sprachmagischer Ideen im Stile Harry Potters wo Leute den Begriff dann zwar ständig denken ihn aber niemals aussprechen dürfen. Damit erreicht man rein garnichts im "Kampf gegen den Rassismus" (und es gibt von einer psychologischen Perspektive aus gesehen sogar gute Gründe für die Annahme, daß so eine "Begriffsunterdrückung" zu zusätzlichen Problemen führen kann). Das Thema wurde aber hier auch schon schon mal "ausdiskutiert" aber ich werds aus Triggergründen nicht verlinken Wink

bzgl. Adoption: Da fehlt bei der Betrachtung sowohl der zeitliche als auch der kontextuelle Bezug um das ganze wirklich einzuordnen. Wobei ich das nach der langen Zeit nun auch nicht mehr alles auf dem Schirm habe, aber siehe dazu hier: https://www.aven-forum.de/viewtopic.php?t=9791

Es ging/geht mir jedenfalls nie darum etwas bestehendes einzuschränken sondern um die Frage ob es z.B. im Sinne des Kindeswohls (oder dem Schutz anderer Beteiligter) Unterschiede gibt, die man berücksichtigen sollte. Irgendwo ist eben eine Grenze und die sehe ich, anders als beim Adoptionsrecht für Homosexuelle (welches ich persönlich nicht hinter aber ziemlich genau auf dieser Grenze verorten würde) bei z.B. der Leihmutterschaft als klar überschritten an und auch Samenspenden und Eiszellspende halte ich für problematisch(er).

Wenn du das nun als Ausprägungsformen des gleichen Phänomens betrachtest welches damals die Nazis dazu gebracht hat Homosexuelle zu ermorden kommen wir natürlich nicht weiter und ich denke dann kann man das Thema wohl abschließen.

Rein sprachlich gesehen sollte sich übrigens doch auch die ja neulich diskutierte "Acephobie" auf dem gleiche Niveau befinden wie die "Homophobie" und man könnte demnach z.B. behaupten, daß Leute, die mal einen Spruch wie "du findest bestimmt noch jemanden mit dem es Spaß im Bett macht", von sich geben, durch die gleiche "Grundeinstellung" bzw. das gleiche "Grundphänomen"(?) motiviert werden, wie Menschen, die Asexuelle gerne ermorden würden.

Wenn das so ist solltest du dir allerdings die Identifikation mit der LGBT-Community vielleicht nochmal durch den Kopf gehen lassen. Viele Leute mit Szeneerfahrung haben hier davon berichtet, dass zumindest in der männlichen Schwulenszene "Acephobie" wesentlich deutlicher/häufiger vertreten ist als im Durchschnitt der (heterosexuellen) "Gesellschaft".

bzgl. Umfrage: Würde sie sich auf die Identität beziehen (ein Thema das mich persönlich nicht so interessiert) und nicht auf die Orientierung hätte ich wohl Begriffe wie "heteroromantisch" verwendet und nicht "hetero-asexuell". Die Gruppen sind eindeutig nicht Deckungsgleich. Jemand der sich nie verliebt kann sich als aromantisch betrachten aber wenn er Beziehungen nur mir Personen des anderen Geschlechts eingeht ist er trotzdem hetero auch wenn die Motivation dafür nicht durch eine mystische romantische Anziehung oder banale sexuelle Bedürfnisse sondern z.B. durch die Kochkünste des Partners oder dessen Kontostand hervorgerufen wurde.

Ergo ist Aromantik in diesem Sinne m.e. im Kontext dieser Umfrage auch nicht der passende Begriff sondern wenn schon dann müsste man "ohne jedwede Geschlechtsausrichtung" mit aufnehmen wofür es so weit ich weiß keinen eigenen Begriff gibt.

Wenn man aber nun einen einzelnen Punkt 7 Jahre später anhängt kann man aus offensichtlichen Gründen aus der Anzahl abgegebener Stimmen keinerlei Rückschlüsse mehr auf die Population bzw. die Vereitlung innerhalb des Forums mehr ziehen weshalb auch das natürlich keinen Sinn ergibt.

Man könnte aber nach der langen Zeit sicherlich eine komplett neue Umfrage starten um ggf. eine aktuellere Verteilung zu erhalten. Das kannst du ja gerne machen und ggf. auch weitere/andere Punkte anfügen bzw. Prioritäten anders setzen.
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Wie viele Asexuelle braucht man um eine Glühbirne zu wechseln?
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Lucy Lu





Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 13.12.2019
Beiträge: 326
Wohnort: Zürich
BeitragVerfasst am: Mi Aug 31, 2022 19:06    Titel: Antworten mit Zitat

@Merida_AroAce

Da ich auch AroAce bin, würde ich eine Umfrage mit nur 2 Optionen interessant finden.

Asexuell / Aromantisch
Asexuell / Romantisch

Was denkst Du?
Vielleicht hast Du noch Idee für weitere Optionen. Wink
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Lucy Lu





Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 13.12.2019
Beiträge: 326
Wohnort: Zürich
BeitragVerfasst am: Mi Aug 31, 2022 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

@ Maz
Zitat:
Viele Leute mit Szeneerfahrung haben hier davon berichtet, dass zumindest in der männlichen Schwulenszene "Acephobie" wesentlich deutlicher/häufiger vertreten ist als im Durchschnitt der (heterosexuellen) "Gesellschaft".


Wenn das stimmt, ist das ja ein typisch männliches Problem. Was ich als Frau nicht nachvollziehen kann.
Aber "Ace-Homosexuell" ist auch nicht das gleiche wie "Ace-Asexuell".

Aber viele Lesbische Frauen, haben eine "Bi-Sexuellen Phobie".
Also hat die LGBT-Community, auch viele Phobiker untereinander.

Dann haben die Bi-Sexuellen und Asexuellen etwas gemeinsam. Sie sind Tolerant gegenüber allen anderen sexuellen Orientierungen.

Zwischenmenschliche Romantik ist für mich das selbe wie Zwischenmenschliche Erotik ohne sexuelle Handlung.
Jedenfalls sind Romantische Liebesfilme, inhaltlich immer mit sehr viel Erotik geschmückt.

Vielleicht fehlt den AroAces einfach nur eine träumerische, rosarote Brille. Und wir sind zu Reallistisch um diese "Romantisch- Erotik- Liebe" verstehen zu können.
Es gibt ja auch noch die "Nächsten Liebe". Oder die "Liebe zwischen Eltern und Kind". Diese "verschiedenen Kategorien von Liebe" haben ja alle nichts mit Romantik / Erotik zu tun.
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Paul65





Sexualität: Graubereich
Anmeldungsdatum: 26.09.2010
Beiträge: 710
Wohnort: Nähe Zürich
BeitragVerfasst am: Mi Aug 31, 2022 20:31    Titel: Antworten mit Zitat

Ich fühle mich auf einem CSD oder ähnlichem fehl am Platz, das kann aber auch mit dem häufig zur Schau gestellten Hedonismus zu tun haben.
Ein Veganer oder Vegetarier ist nacht meiner Meinung auch nicht Mitglied der "Freunde des ungewöhnlichen Fleischkonsums (Lamm, Wild, Zebra, Krokodil, Insekten kur LWZKI) , auch man man Vegetarismus als Nichtfleischessen bezeichnen kann.
Oder hinkt dieser Vergleich?
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Merida_AroAce





Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 12.06.2022
Beiträge: 30
BeitragVerfasst am: Do Sep 01, 2022 1:47    Titel: Antworten mit Zitat

Maz hat folgendes geschrieben:
Also wenn man z.B. über die Kolonialzeit oder über eine Süßspeise der 1990er diskutieren möchte (habe ich selbst und garantiert völlig ohne rassistische Hintergedanken konsumiert) gibt es m.e. auch kein Probleme mit dem "N-Wort", da der Kontext entscheidend ist. Ich bin jedenfalls kein Anhänger sprachmagischer Ideen im Stile Harry Potters wo Leute den Begriff dann zwar ständig denken ihn aber niemals aussprechen dürfen. Damit erreicht man rein garnichts im "Kampf gegen den Rassismus" (und es gibt von einer psychologischen Perspektive aus gesehen sogar gute Gründe für die Annahme, daß so eine "Begriffsunterdrückung" zu zusätzlichen Problemen führen kann). Das Thema wurde aber hier auch schon schon mal "ausdiskutiert" aber ich werds aus Triggergründen nicht verlinken :wink:

bzgl. Adoption: Da fehlt bei der Betrachtung sowohl der zeitliche als auch der kontextuelle Bezug um das ganze wirklich einzuordnen. Wobei ich das nach der langen Zeit nun auch nicht mehr alles auf dem Schirm habe, aber siehe dazu hier: https://www.aven-forum.de/viewtopic.php?t=9791

Es ging/geht mir jedenfalls nie darum etwas bestehendes einzuschränken sondern um die Frage ob es z.B. im Sinne des Kindeswohls (oder dem Schutz anderer Beteiligter) Unterschiede gibt, die man berücksichtigen sollte. Irgendwo ist eben eine Grenze und die sehe ich, anders als beim Adoptionsrecht für Homosexuelle (welches ich persönlich nicht hinter aber ziemlich genau auf dieser der Grenze verorten würde) bei z.B. der Leihmutterschaft als klar überschritten an und auch Samenspenden und Eiszellspende halte ich für problematisch(er).

Wenn du das nun als Ausprägungsformen des gleichen Phänomens betrachtest welches damals die Nazis dazu gebracht hat Homosexuelle zu ermorden kommen wir natürlich nicht weiter und ich denke dann kann man das Thema wohl abschließen.

Rein sprachlich gesehen sollte sich übrigens doch auch die ja neulich diskutierte "Acephobie" auf dem gleiche Niveau befinden wie die "Homophobie" und man könnte demnach z.B. behaupten, daß Leute, die mal einen Spruch wie "du findest bestimmt noch jemanden mit dem es Spaß im Bett macht", von sich geben, durch die gleiche "Grundeinstellung" bzw. das gleiche "Grundphänomen"(?) motiviert werden, wie Menschen, die Asexuelle gerne ermorden würden.

Wenn das so ist solltest du dir allerdings die Identifikation mit der LGBT-Community vielleicht nochmal durch den Kopf gehen lassen. Viele Leute mit Szeneerfahrung haben hier davon berichtet, dass zumindest in der männlichen Schwulenszene "Acephobie" wesentlich deutlicher/häufiger vertreten ist als im Durchschnitt der (heterosexuellen) "Gesellschaft".

bzgl. Umfrage: Würde sie sich auf die Identität beziehen (ein Thema das mich persönlich nicht so interessiert) und nicht auf die Orientierung hätte ich wohl Begriffe wie "heteroromantisch" verwendet und nicht "hetero-asexuell". Die Gruppen sind eindeutig nicht Deckungsgleich. Jemand der sich nie verliebt kann sich als aromantisch betrachten aber wenn er Beziehungen nur mir Personen des anderen Geschlechts eingeht ist er trotzdem hetero auch wenn die Motivation dafür nicht durch eine mystische romantische Anziehung oder banale sexuelle Bedürfnisse sondern z.B. durch die Kochkünste des Partners oder dessen Kontostand hervorgerufen wurde.

Ergo ist Aromantik in diesem Sinne m.e. im Kontext dieser Umfrage auch nicht der passende Begriff sondern wenn schon dann müsste man "ohne jedwede Geschlechtsausrichtung" mit aufnehmen wofür es so weit ich weiß keinen eigenen Begriff gibt.

Wenn man aber nun einen einzelnen Punkt 7 Jahre später anhängt kann man aus offensichtlichen Gründen aus der Anzahl abgegebener Stimmen keinerlei Rückschlüsse mehr auf die Population bzw. die Vereitlung innerhalb des Forums mehr ziehen weshalb auch das natürlich keinen Sinn ergibt.

Man könnte aber nach der langen Zeit sicherlich eine komplett neue Umfrage starten um ggf. eine aktuellere Verteilung zu erhalten. Das kannst du ja gerne machen und ggf. auch weitere/andere Punkte anfügen bzw. Prioritäten anders setzen.


Habe ich irgendwo erwähnt, dass ich historische Texte o. Ä. zensieren möchte? Nein. Mir ging es nur darum, dass jemanden als "Scheiß N-Wort" zu betiteln doch auch schon Rassismus ist, auch wenn es Menschen gibt, die dieses Phänomen noch auf die Spitze treiben und sogar dafür morden. Und das weißt du doch auch, du möchtest es nur nicht zugeben.

Um Leihmutterschaft ging es aber überhaupt nie. Ist ja schön, dass du diese kritisch siehst, ich nämlich auch (wenn auch vermutlich aus anderen Gründen.) Fakt ist halt, dass Adoptionsrecht für Homosexuelle das Kindeswohl nicht gefährdet.

Wo siehst du denn die Grenze zur Homophobie? Ist es also nicht homophob, eine homosexuelle Person zu beleidigen, sondern erst dann, wenn diese verprügelt wird oder was?

Und ja, Aphobie und Homophobie sind beides abwertende Verhaltens- und Denkweisen gegen die jeweilige Sexualität. Während ich bei "du findest schon noch wen" unter Umständen (je nach Person) einfach von Unwissenheit ausgehen würde (z. B. wenn die Person mich "trösten" möchte), gibt es durchaus auch Verhaltenweisen, bei denen die Grenze klar überschritten wird, z. B. androhen von Vergewaltigung, um die asexuelle Person "wieder hetero zu machen."

Also erstens bin ich als aromantisch-asexuelle Frau in der Schwulenszene sowieso fehl am Platz, zweitens ist es kein Grund aufgrund der Aphobie einiger homosexueller Männer homophob zu werden und drittens wüsste ich nicht, weshalb ich mich aus einer gewissen Bewegung/Szene zurückziehen sollte, nur weil einige wenige andere mit mir dort ein Problem haben. Ist ja deren Problem, nicht meins.

Wo genau siehst du denn den Unterschied zwischen Identität und Orientierung bzw. hetero-asexuell und heteroromantisch-asexuell? Und nein, du bist nicht hetero, nur weil du mit einer Person des anderen Geschlechts eine Beziehung eingehst, obwohl du gar keine romantische oder sexuelle Anziehung zu dieser verspürst. Wenn du wegen des Kontostands heiratest (und die Person evtl. bestenfalls tolerieren kannst), dann kannst du dich meinetwegen heterofinanziell nennen oder keine Ahnung, denk dir halt ein Label aus. Wenn du nur platonische Anziehung zu Personen des anderen Geschlechts empfindest, kannst du dich gerne heteroplatonisch nennen, wenn dich das glücklich macht.

Der Begriff für "asexuell und zusätzlich keine romantische Anziehung" nennt sich aromantisch-asexuell. Aber gehen wir mal davon aus, den Begriff würde es nicht geben. Unter welcher Kategorie würdest du diese Personen dann einordnen (laut Umfrage gibt es ja die Wahl zwischen hetero, bi und homo)?

Okay, gut, dann werde ich ggf. in den nächsten Tagen eine neue Umfrage erstellen, nachdem ja augenscheinlich Interesse besteht :)

@Lucy Lu: Ich schwanke noch zwischen einer Umfrage, bei der nur aromantisch-asexuell und romantisch-asexuell abgefragt wird, oder einer, bei der es alle gängigen romantischen und sexuellen Orientierungen gibt. Bin offen für Feedback, wenn ich diese Umfrage tatsächlich erstellen sollte.

@Paul65: Hedonismus = "in der Antike begründete philosophische Lehre, Anschauung, nach der das höchste ethische Prinzip das Streben nach Sinneslust und -genuss ist, das private Glück in der dauerhaften Erfüllung individueller physischer und psychischer Lust gesehen wird." Habe nur mal schnell diese Definition rausgesucht und theoretisch widersprechen sich doch Asexualität und Hedonismus nicht per se, oder?
Und die LGBTQIA+ Bewegung heißt ja auch nicht "Freunde der ungewöhnlichen Sexualpraktiken", sondern ist für Menschen da, die sexuellen und romantischen Minderheiten angehören und des Weiteren auch trans Personen.
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Maz
ADMod Team



Alter: 47
Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 12.02.2005
Beiträge: 15179
BeitragVerfasst am: Do Sep 01, 2022 9:35    Titel: Antworten mit Zitat

Du machst doch jetzt genau das gleiche was du bei mir kritisiert hattest. Es ging in den Diskussionen doch nicht darum Homosexuelle oder Schwarze (ka was das Thema damit zu tun hat) zu verprügeln oder zu beleidigen. Das ist zwar mehrere Ebenen unter ermorden aber wenn erst Beleidigungen von konkreten Personen deine Definition von Homophobie/Rassismus erfüllen dann weiß ich nicht worauf du dich beziehst. Falls du eine Textstelle gefunden hast wo ein anderer User als "Scheiß xyz" betitelt wurde bitte durchsenden dann werde ich das löschen.

Zitat:

Wo genau siehst du denn den Unterschied zwischen Identität und Orientierung


Identitäten sind subjektiv und wandelbar, Orientierungen grundsätzlich nicht. Labels kann man daher auch jederzeit aufnehmen und wieder fallen lassen aber die dahinterstehenden Tatsachen sind zumindest nicht ganz so flexibel Wink

Viele Homosexuelle haben sich (z.B. aufgrund von Homophobie wobei ich wie gesagt den Begriff als solchen etwas "merkwürdig" finde) lange als heterosexuell identifiziert ohne es zu sein. Ich selbst falle auf der Grundlage z.B. des AIS wohl am ehesten in die Kategorie "asexuell" interessiere mich aber 0,0 für Identitäten und habe daher sicher auch keine "asexuelle Identität". Ich würde auch behaupten, dass nur die wenigsten Heterosexuellen sich explizit als heterosexuell "identifizieren" werden. Sie sind es einfach nur und zwar im Sinne ihrer Orientierung.

Zitat:

Unter welcher Kategorie würdest du diese Personen dann einordnen (laut Umfrage gibt es ja die Wahl zwischen hetero, bi und homo)?


Entweder unter "hetero/homo/bi" wenn eine "andere Motivationslage für eine aufs Geschlecht bezogene Ausrichtung" besteht oder unter "Personen ohne Geschlechtsausrichtung" (der Punkt fehlt wie gesagt und warum ich ihn nicht mehr anhänge hab ich ja erläutert). Man könnte auch "Personen ohne Orientierung" sagen aber das klingt dann wie "Orientierungslos".

Jedenfalls geht es bei der Frage ob man grundsätzlich homo/hetero/bi ist doch nicht um Details der Motivationslage. Man kann das Thema der Orientierung schlicht nicht auf "romantisch" vs. "sexuell" reduzieren.

Genau deswegen bezieht sich übrigens in der allgemeinen Definition der Begriff der sexuellen Orientierung ja auch nicht ausschließlich auf sexuelles Verlangen/Anziehung.

Wiki hat folgendes geschrieben:

Sexuelle Orientierung, auch Sexualorientierung oder Geschlechtspartner-Orientierung, erfasst die nachhaltigen Interessen einer Person bezüglich des Geschlechts von potentiellen Partnern auf der Basis von Reproduktionsinteresse, Emotion, romantischer Liebe, Sexualität und Zuneigung.


(wobei auch diese Auflistung imho nicht vollständig ist und ggf. auch gar nicht sein kann).

Die Trennung in "romantisch" (ich würde hier eher "emotional" verwenden dann wird auch der Kreis der erfassten Personen wesentlich größer, da das auch die meisten Menschen inkludieren sollte, die sich nicht verlieben) und "sexuell" ist ein Nebenprodukt der Notwendigkeit den Begriff Asexualität abzugrenzen und führt zu einer Bedeutungsveränderung bzw. veränderten Wahrnehmung des Begriffs der sexuellen Orientierung in diesem Kontext.
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Zuletzt bearbeitet von Maz am Do Sep 01, 2022 10:54, insgesamt einmal bearbeitet
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Merida_AroAce





Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 12.06.2022
Beiträge: 30
BeitragVerfasst am: Do Sep 01, 2022 10:47    Titel: Antworten mit Zitat

@Maz: War nur ein Beispiel von Rassismus, bei dem es zu keiner körperlichen Gewalt kommt. Hätte auch sagen können, findest du es ist rassistisch, zu sagen, "diese N**** nehmen uns alle Jobs weg" oder "die sind viel häufiger kriminell als Weiße"? Wurde jetzt diesmal keine Einzelperson explizit angesprochen.

Okay, und du siehst meine aromantische Orientierung jetzt nicht als Orientierung an oder was? Ich würde mal sagen, das ist ziemlich objektiv und war auch schon so, als ich mich noch als heteroromantisch/heterosexuell identifiziert habe (was da mit mir los war, ich weiß es selbst nicht.)

Würdest du denn eine Frau, die eigentlich lesbisch ist, es sich aber aus irgendwelchen Gründen nicht eingestehen kann/will und deswegen eine Beziehung mit einem Mann führt (aufgrund irgendwelcher Motivationen nicht romantischer oder sexueller Natur, z. B. Geld, Kinderwunsch, Druck der Familie) als hetero-lesbisch bezeichnen?
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Paul65





Sexualität: Graubereich
Anmeldungsdatum: 26.09.2010
Beiträge: 710
Wohnort: Nähe Zürich
BeitragVerfasst am: Do Sep 01, 2022 10:58    Titel: Antworten mit Zitat

Merida_AroAce hat folgendes geschrieben:

@Paul65: Hedonismus = "in der Antike begründete philosophische Lehre, Anschauung, nach der das höchste ethische Prinzip das Streben nach Sinneslust und -genuss ist, das private Glück in der dauerhaften Erfüllung individueller physischer und psychischer Lust gesehen wird." Habe nur mal schnell diese Definition rausgesucht und theoretisch widersprechen sich doch Asexualität und Hedonismus nicht per se, oder?

Hat auch niemand behauptet, ich kann halt nur nicht sagen was die Ursache meines Unwohlseins auf einem CSD ist, ich meine aber dass ich mich anders unwohl bzw. nicht dazugehörig fühle als beim Karneval, Fastnacht, Schützenfest etc.
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Zuletzt bearbeitet von Paul65 am Do Sep 01, 2022 12:02, insgesamt einmal bearbeitet
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Maz
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Alter: 47
Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 12.02.2005
Beiträge: 15179
BeitragVerfasst am: Do Sep 01, 2022 11:32    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

Hätte auch sagen können, findest du es ist rassistisch, zu sagen, "diese N**** nehmen uns alle Jobs weg" oder "die sind viel häufiger kriminell als Weiße"? Wurde jetzt diesmal keine Einzelperson explizit angesprochen.


Pauschalisierungen können rassistisch motiviert sein und bei der Hautfarbe als Merkmal kann man wohl davon ausgehen. Allerdings kenne ich gerade diesen Spruch eigentlich eher mit Bezug zu "Ausländern" und da hängt es dann m.e. schon wieder vom Kontext ab. Die Kriminalitätstatstiken kann sich jeder zu Gemüte führen und da sind viele Korrelationen durchaus real. Die Frage ist eher wie man das ganze dann attribuiert. An den daraus gezogenen Schlussfolgerungen wird man legitime Standpunkte von Fremdenfeindlichkeit abgrenzen können.

Zitat:

Okay, und du siehst meine aromantische Orientierung jetzt nicht als Orientierung an oder was?


Da Labels subjektiv sind werde ich natürlich niemanden direkt labeln. Wink

In einer Abstimmung stimmt sowieso jeder dort ab wo es subjektiv am besten passt (oder nicht wenn keine Option wirklich passt) aber meiner Meinung nach hängt das in diesem Fall stark von der Definition von "romantischer Orientierung" ab. Der Begriff der "romantischen Orientierung" hat sich durchgesetzt aber ich finde es persönlich deutlich passender eine "emotionale Orientierung" abzugrenzen anstatt eine "romantische", da "Romantik" eine äußerst subjektive Kategorie ist. Oder anders gesagt sehe ich (bezogen auf die Orientierung!) keinen grundlegenden Unterschied zwischen Menschen, die immer gleich auf Wolke 7 schweben und Menschen die einfach nur Sympathien für einen potenziellen Partner empfinden, da in beiden Fällen Gefühle eine Rolle für die Ausrichtung spielen. Ggf. könnte man bei einer strikten Trennung der Orientierung in "emotional" vs. "sexuell" dann auch sagen, dass bei Abwesenheit jedweder gefühlsbezogenen und sexuellen Motivation tatsächlich keine hetero/homo/bi - Orientierung mehr vorliegt auch wenn diese Personen Partnerschaften anstreben. Aber das ist doch nicht das gleiche wie Aromantik. Bei gefühllosen Personen denke ich ehrlich gesagt eher an Psychopathen.

Zitat:

Würdest du denn eine Frau, die eigentlich lesbisch ist, es sich aber aus irgendwelchen Gründen nicht eingestehen kann/will und deswegen eine Beziehung mit einem Mann führt (aufgrund irgendwelcher Motivationen nicht romantischer oder sexueller Natur, z. B. Geld, Kinderwunsch, Druck der Familie) als hetero-lesbisch bezeichnen?


Das wäre ein Beispiel für eine heterosexuelle Identität und eine homosexuelle Orientierung. Die Identität wird sich wahrscheinlich verändern wenn sie sich das ganze "eingesteht" aber die Orientierung war immer gleich. Wenn sie nichts davon weiß wird sie mangels Selbsterkenntnis in dieser Umfrage aber natürlich nicht passend abstimmen können.
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Zuletzt bearbeitet von Maz am Do Sep 01, 2022 11:46, insgesamt einmal bearbeitet
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Merida_AroAce





Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 12.06.2022
Beiträge: 30
BeitragVerfasst am: Do Sep 01, 2022 11:45    Titel: Antworten mit Zitat

@Maz: Oh, es gibt also tatsächlich sehr weitreichende Ausprägungen von Rassismus! Wieso ist das dann bei Homosexualität ein Problem?
Und nein, wenn eine Aussage auf Fakten gestützt ist, ist es kein Rassismus, sondern einfach ein Fakt.

Emotional ist aber so viel allumfassender. Auf emotionaler Ebene mag ich z. B. meine Freunde, meine Familie, meine Haustiere. Vor allem mit den letzten beiden möchte man doch aber hoffentlich keine romantische Beziehung eingehen oder hegt romantische Gefühle für sie.
Außerdem vernachlässigst du ganz Personen, die überhaupt keinen Partner möchten, weder romantisch noch anders. Ich persönlich zähle jetzt nicht dazu, aber diese Leute gibt es und sie sind doch auch keine Psychopathen (das Wort wird i. d. R. sowieso nicht mehr verwendet), wenn sie Gefühle für z. B. ihre Freunde haben.

Okay, und würde es etwas verändern, wenn sich diese Frau zwar ihrer Orientierung bewusst wäre, sich aber aufgrund verschiedenster Gründe dazu entscheidet, diese nicht auszuleben?
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Maz
ADMod Team



Alter: 47
Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 12.02.2005
Beiträge: 15179
BeitragVerfasst am: Do Sep 01, 2022 12:18    Titel: Antworten mit Zitat

Wir nähern uns der Sache an.
Aber auch an pauschale Aussagen wie "die Homosexuellen nehmen uns die Arbeitsplätze weg" kann ich mich ehrlich gesagt nicht erinnern. Die pauschalsten Formen von Kritik in diesem Forum beziehen sich wohl eher auf Szeneaktivitäten wie den CSD sowie auf "queere Politik" im weiteren Sinne und das fällt für mich zumindest eindeutig nicht unter Homophobie zumal der Begriff "queer" eher eine persönliche Einstellung beschreibt (siehe Umfrage zu "queer" wo z.B. auch einige homo und bi/pan orientierte Menschen angeben nicht queer zu sein).

Zitat:

Okay, und würde es etwas verändern, wenn sich diese Frau zwar ihrer Orientierung bewusst wäre, sich aber aufgrund verschiedenster Gründe dazu entscheidet, diese nicht auszuleben?


Dann könnte sie in der Umfrage passend abstimmen.

Zitat:

Emotional ist aber so viel allumfassender. Auf emotionaler Ebene mag ich z. B. meine Freunde, meine Familie, meine Haustiere. Vor allem mit den letzten beiden möchte man doch aber hoffentlich keine romantische Beziehung eingehen oder hegt romantische Gefühle für sie.
Außerdem vernachlässigst du ganz Personen, die überhaupt keinen Partner möchten, weder romantisch noch anders.


Klar darum bezieht sich der Orientierungsbegriff ja auch auf potentielle Partner. Es gibt doch auch heterosexuelle Personen, die keinen Partner wollen, aber irgendeinen Grund muss es ja geben warum auch in der theoretischen Überlegung für diese Menschen dann nur Personen des anderen Geschlechts in Frage kommen würden wenn sie denn eine Partnerschaft eingehen wollten. Und das ist dann halt die Orientierung (aber natürlich kann jemand dann trotzdem noch das "Gegenteil" davon machen was er sich wünschen würde und daher besteht wiederum keine zwingende Übereinstimmung von Verhalten und Orientierung).

Zitat:

(das Wort wird i. d. R. sowieso nicht mehr verwendet)


Das Wort wird afaik im allgemeinen für "high-functioning" Personen mit antisozialer Persönlichkeitsstörung verwendet. Solche Personen sind (im Gegensatz zu den anderen antisozialen) oft gut darin anderen etwas vorzutäuschen aber faktisch auch nur an der Durchsetzung ihrer "niederen Beweggründe" (wie etwa Machtausübung) interessiert.

Aber sogar in diesen Fällen bestehen ja meist noch Geschlechtspräferenzen und insofern haben auch Psychopathen imho eine Orientierung wenn sie z.B. nur Frauen ausnutzen wollen. Das wird aber von der positiv formulierten Definition von "sexueller Orientierung" nicht direkt erfasst.
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Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 12.06.2022
Beiträge: 30
BeitragVerfasst am: Do Sep 01, 2022 13:06    Titel: Antworten mit Zitat

@Maz: Das dachte ich auch gerade, aber nein, anscheinend doch nicht.
Das Arbeitsplatz-Argument wird gerne im Zusammenhang mit Ausländerfeindlichkeit erwähnt, jedoch nicht bei Homophobie. Da ging es ja um potenzielle Kindeswohlgefährdung beim Adoptionsrecht von gleichgeschlechtlichen Paaren.

Du weichst meiner Frage aus. Wäre diese Frau dann hetero-lesbisch? Weil wenn sie asexuell statt lesbisch wäre, dann wäre sie deiner Meinung nach hetero-asexuell. Ist sie nun also in dem Beispiel hetero-lesbisch?

Sich bewusst gegen einen Partner zu entscheiden (obwohl man sich auf irgendeine Weise zu bestimmten Personen hingezogen fühlt), ist aber keine Orientierung, sondern eine Entscheidung.

Und ja, Personen mit antisozialer Persönlichkeitsstörung können tatsächlich sexuelle Anziehung spüren, also z. B. homosexuell sein. Aber ich glaube kaum, dass diese Personen eine Geschlechtspräferenz fürs (nicht-sexuelle) Ausnutzen anderer Menschen haben.
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Maz
ADMod Team



Alter: 47
Sexualität: keine Angabe
Anmeldungsdatum: 12.02.2005
Beiträge: 15179
BeitragVerfasst am: Do Sep 01, 2022 14:06    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

Da ging es ja um potenzielle Kindeswohlgefährdung beim Adoptionsrecht von gleichgeschlechtlichen Paaren.


Ja aber das ist doch nicht gleichbedeutend damit der Gruppe der Homosexuellen als solche die Fähigkeit abzusprechen Kinder zu erziehen oder zu behaupten, dass Kinder grundsätzlich geschädigt würden wenn sie von Homosexuellen adoptiert werden. Ein Argument ist aber z.B. ironischer Weise gerade die "Homophobie" selbst (der Begriff ist auch hier nicht unbedingt immer der passende, da ingroup-outgroup Effekte bzw. "Minderheit" vs. "Mehrheit" Stereotype imho auch ohne einen solchen "ideologischen Hintergrund" wirksam sind). Wenn Kinder homosexueller Paare z.B. im Alltag wesentlich öfter auf Unverständnis stoßen wäre das auch ein erheblicher Nachteil für diese Kinder, der bei einer (ansonsten gleichwertigen) heterosexuellen Partnerschaft nicht aufgetreten wäre. Ein weiteres Argument in der älteren Diskussion dazu war, dass es für Kinder in der Entwicklung besser ist (wieder) eine Mutter und einen Vater zu haben (wenn diese Option wie im Falle einer Adoption besteht) und das mit noch so viel gutem Willen von einem homosexuellen Paar nicht kompensiert werden kann. Zur Studienlage kann ich persönlich diesbezüglich nichts sagen (da dürfte es auch noch an Daten mangeln) aber auch wenn sich das mit der Zeit durch die Anerkennung in der Gesellschaft sicherlich immer weiter verbessern kann sind diese Argumente doch nicht per se homophob sondern beziehen sich einfach nur auf den Umstand, dass es hier grundlegende Unterschiede gibt.

Zitat:

Du weichst meiner Frage aus. Wäre diese Frau dann hetero-lesbisch?


Im Sinne der Umfrage einfach nur lesbisch bzw. homo-sexuell aber sie zeigt heterosexuelles Sexualverhalten und nimmt dabei dann ggf. (bewusst oder unbewusst) auch eine heterosexuelle Identität an.

Zitat:

Weil wenn sie asexuell statt lesbisch wäre, dann wäre sie deiner Meinung nach hetero-asexuell.


Nein wieso das? Sie wäre natürlich homo-asexuell. Aber wenn sie nicht weiß, dass die homo ist stimmt sie natürlich auch nicht unter homo ab.
Der Begriff lesbisch kann natürlich auch als Selbstbezeichnung für eine Identität verwendet werden und daher von der Orientierung abweichen aber das sind ja nur semantische Spielereien.

Jeder der Begriffe kann ja prinzipiell sowohl auf die Orientierung, das Verhalten als auch auf die Identität getrennt bezogen werden. Jemand kann z.B. homo im Sinne einer Orientierung sein, aber eine hetero Identität annehmen und ein asexuelles Sexualverhalten zeigen. Das wäre dann homo-hetero-a. Zumindest bei der Orientierung und Identität kann man dann auch noch die Komponenten sexuell und emotional trennen sowie theoretisch nahezu beliebig viele weitere Komponenten unterscheiden. Und dann kann man auch noch die Innen- und Aussenwahrnehmung voneinander abgrenzen wenn jemand z.B. in einer lesbischen Partnerschaft lebt sich aber als hetero identifiziert und eigentlich bi orientiert ist, dann wäre wir mindestens bei Begriffen wie homo-hetero(innen)-homo(aussen)-bi-asexuell.

Viel Spaß mit der Umfrage Wink
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Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 12.06.2022
Beiträge: 30
BeitragVerfasst am: Do Sep 01, 2022 15:02    Titel: Antworten mit Zitat

@Maz: Also erstens ist es nur wichtig, stabile Bezugspersonen beider Geschlechter zu haben. Es gibt soo viele Möglichkeiten, diese Bezugspersonen außerhalb der eigenen Kernfamilie zu finden.
Zweitens halte ich "es könnte jemand die Kinder mobben" nicht als ausreichendes Argument, Homosexuellen das Adoptionsrecht zu verwehren. Ja, das ist ein Punkt, mit dem man sich beschäftigen muss. Genauso gibt es aber viele andere Gründe, aus denen Kinder gemobbt werden könnten, z. B. ausländisches Aussehen oder eine die Erziehungsfähigkeit nicht einschränkende Behinderung eines Elternteils.

Du weichst meiner Frage schon wieder aus und hast den Vergleich mit hetero-asexuell anscheinend nicht verstanden bzw. verstehen wollen.

Eine homosexuelle (ist sich ihrer Orientierung bewusst) Frau, die aus finanziellen Gründen eine hetero Partnerschaft (ohne Anziehung zum Partner) eingeht, ist in deinen Augen lesbisch.
Eine asexuelle Frau, die das gleiche tut, ist aber hetero-asexuell. Doppelmoral at it’s best.
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