Was zählt zu Asexualität?

Pup_Xenia · Alter: 18 Sexualität: keine Angabe

Hi,
ich befasse mich schon seit einer Weile mit dem Thema Asexualität und zweifle hin und wieder an, ob ich asexuell sein könnte.

Also, ich weiß, dass ich panromantisch bin. Was mich verwirrt ist aber folgendes: Ich liebe es zwar, stundenlang mit jemandem zu küssen oder Kinks auszuleben, aber sobald es daran geht, eine tatsächlich sexuelle Handlung durchzuführen ist es irgendwie… Zeitverschwendung. Ich habe zwar einen Partner, aber ich mache hauptsächlich ihm damit einen Freude und langeweile mich währenddessen etwas, aber es ist auch nicht so als das ich eine prinzipielle Abneigung hätte. Ich habe durchaus ab und an sexuelle Fantasien, aber wie gesagt, in der Umsetzung wird es dann irgendwie langweilig und bedeutungslos.

Was mich auch verwirrt ist wohl die Aussage vieler Webseiten, das z.B. Küssen als sexuelle Handlung anzusehen ist und das wiederum genieße ich ja.

Kann mir irgendwer aushelfen?

Maz · ADMod Team Alter: 47 Sexualität: keine Angabe

Wo der Übergang zwischen sexuell und nicht sexuell (motiviert) liegt ist eine subjektive Frage, die man letztlich nicht allgemeingültig klären kann.

Küsse sind nach allgemeiner Auffassung wohl ziemlich exakt im Grenzbereich. Insbesondere da es stark kontextabhängig ist ob ein Kuss als sexuell interpretiert werden kann oder nicht (wäre jeder Kuss sexuell motiviert hätte zumindest ein durchschnittlicher Franzose ja jeden Tag "Sex" mit Fremden Wink

).

"Kinks" klingen für mich allerdings deutlicher auf der sexuellen Seite. Aber da müsstest du erst erläutern, was du damit meinst.

Es gibt natürlich grundsätzlich auch die Perspektive (die ich nicht vertreten würde) alles was kein Geschlechtsverkehr ist nicht als sexuelle Interaktionsform zu betrachten und ergo keinen Widerspruch zur Asexualität zu sehen, solange man nicht auf GV ausgerichtet bzw. (aktiv) daran interessiert ist.

An dieser Abgrenzung kann man aber meiner Meinung nach keine sexuelle Orientierung mehr festmachen. Asexualität wäre unter dieser Betrachtung imho nur noch eine Sexualpräferenz, die sich darauf bezieht, dass man bestimmte Handlungen aus welchen Gründen auch immer nicht ausführen möchte oder nichts dabei empfindet.

Grundsätzlich sind unterschiedliche Einordnungen natürlich möglich aber dann hat man es eben auch mit unterschiedlichen Bedeutungen des Begriffs der Asexualität zu tun (z.B. Asexualität als (fehlende) Orientierung, Asexualität als (fehlende) Präferenz, Asexualität als (fehlende) Aktivität, Asexualität als (fehlende) Empfindung, Asexualität als persönliche Einstellung, Asexualität als persönliche Identität oder Gruppenidentität, etc.).
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Pup_Xenia · Alter: 18 Sexualität: keine Angabe

Pup_Xenia · Alter: 18 Sexualität: keine Angabe

Maz · ADMod Team Alter: 47 Sexualität: keine Angabe

Meiner Meinung nach geht es jedenfalls um die Frage ob man ein Bedürfnis nach sexuellen Handlungen mit anderen Personen hat oder nicht und für mich sind das was du jetzt beschreibst auch eindeutig sexuelle Handlungen. Es gibt aber natürlich keine Instanz, die festlegen könnte was man mit dem Begriff Asexualität bezeichnen kann/darf und was nicht genauso wenig wie es eine eindeutige Definition von sexuell vs. nicht sexuell gibt. Das bleibt immer etwas subjektiv.

Ich würde aber schon von der allgemeineren Betrachtungsweise ausgehen, da der Begriff sonst eigentlich keine sinnvolle Bedeutung mehr hat und es dann imho naheliegender wäre zu sagen "ich mag keinen GV, OV, whatever" anstatt zu sagen "ich bin asexuell".

Es ist übrigens im Bereich Fetischismus/BDSM denke ich relativ häufig an klassischem GV nichts zu finden. Beim voll ausgeprägten Fetischismus ist die "Unfähigkeit" ohne das Objekt zu "funktionieren" sogar ein zwangsläufiges Symptom, da das Objekt als sexueller Reiz an die Stelle der Person tritt, d.h. Sex funktioniert überhaupt nur noch dann wenn das Objekt mit einbezogen wird.

btw. Breathplay klingt gefährlich, das scheint ja Richtung (Selbst)verletzung zu gehen und erhebliche Risiken mit sich zu bringen. Ich hoffe du kennst deine Grenzen und bist dir sicher, dass deine Motivation dem nachzugehen keine Folge einer anderen Problematik ist, zumal dadurch auf Dauer sicherlich das Gehirn geschädigt werden kann (auch dann wenn kein unmittelbares Ersticken droht). Falls du ganze also nicht mehr im Griff hast such dir bitte rechtzeitig Hilfe.
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