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elfriede




Alter: 59
Sexualität: Sexuell
Anmeldungsdatum: 12.09.2024
Beiträge: 16
BeitragVerfasst am: Mi Sep 18, 2024 7:30    Titel: Antworten mit Zitat

Danke für deine Erläuterungen, liebe Aleana. Ich kann das alles auch nachvollziehen. Was ich aber nicht verstehe ist, warum du das alles über dich ergehen lässt? Der ungewollte, jahrelange GV mit und für deinen Mann muss dich doch jedesmal wieder traumatisiert haben. Ebenso traumatisierst du dich jetzt wieder, indem du die Affäre deines Mannes erträgst. Warum tust du dir das an?
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gucki19





Sexualität: Sexuell
Anmeldungsdatum: 22.10.2019
Beiträge: 161
Wohnort: Nordbayern
BeitragVerfasst am: So Sep 22, 2024 0:34    Titel: Re: Hallo Antworten mit Zitat

elfriede hat folgendes geschrieben:

..... Ich denke, das kann man schon auch Liebe nennen.


Hallo Elfriede

Ich bin davon überzeugt, dass das Liebe ist !!! Ich gebe zu, ich habe auch einige Zeit gebraucht um zu der Überzeugung zu gelangen, dass diese Form der Liebe gar nichts an ihrem Wert verliert, wenn die partnerschaftlich-sexuell-leidenschaftliche Form warum auch immer nicht (mehr) zustande kommt. 40 Jahre positive Partnerschaft verliert doch zunächst mal gar nichts an und von ihrem Wert, wenn das Feld der Leidenschaft warum auch immer eingeschlafen ist oder vielleicht auch nie so richtig am Leben war.....

Ich fühle mich mit meiner Frau auf der partnerschaftlichen und auf der freundschaftlichen Ebene sehr enge verbunden. Ich kann ihr auch bis zu einem gewissen Maße körperliche Nähe geben .... da inzwischen das Maß dieser körperlichen Nähe von ihr gesetzt wird haben wir da ein gutes Auskommen gefunden.

Grüße vom gucki
_________________
Viele Grüße vom
Gucki
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elfriede




Alter: 59
Sexualität: Sexuell
Anmeldungsdatum: 12.09.2024
Beiträge: 16
BeitragVerfasst am: So Sep 22, 2024 13:42    Titel: Antworten mit Zitat

Danke Gucki! Ja, ich denke auch, dass meinen Mann und ich eine echte, tiefe Liebe verbindet. Und irgendwie ist es doch total normal, dass die Leidenschaft im Lauf der Jahre abnimmt. Man ist einander nach so vielen Jahren ja so nah, dass man schon die Gedanken des anderen kennt, bevor dieser sie ausspricht. Mein Mann und ich lachen manchmal, wenn wir gemeinsam in den Spiegel sehen, denn man könnte uns inzwischen wirklich für Geschwister halten, so ähnlich sehen wir uns.

Leider wirkt das alles kontraproduktiv auf die sexuelle Lust. Die lebt ja von der erotischen Spannung zweier Menschen, die noch neues aneinander entdecken wollen. Da gibt es naturgemäß nach 40 Jahren nicht mehr viel, was man entdecken könnte. Trotzdem bedauere ich, dass mein Mann und ich keinen Sex mehr haben. Ich mochte besonders das Kuscheln danach sehr und es hat unsere Bindung auch jedes mal wieder gestärkt. Das fällt nun weg. In großen Abständen kommt es zwar ab und an nochmal zu Petting aber echter GV ist nicht mehr möglich und das vermisse ich auch sehr. Ich fühle mich dafür noch nicht zu alt und weiß noch nicht, ob ich mich damit abfinden kann, es nicht mehr zu haben.

Eine Außenbeziehung kommt für mich allerdings ebenfalls nicht mehr in Frage. Ich weiß, dass ich reinen Sex ohne Liebe nicht genießen könnte. Wahrscheinlich würde ich mich in den Mann dann auch wieder verlieben und das brächte großes Leid über uns alle. Die Verarbeitung meiner Außenbeziehung von damals hat mich viel Zeit und Kraft gekostet. So etwas würde ich nicht noch einmal schaffen.

Alles gute Dir!
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Aleana




Alter: 44
Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 13.07.2024
Beiträge: 20
Wohnort: Niederrhein
BeitragVerfasst am: Di Sep 24, 2024 16:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Elfriede,

Ich weiß nicht, wie du darauf kommst, dass GV für mich traumatisierend ist.
Das ist nicht der Fall!
Genauso wie Nägel schneiden, Beine rasieren und Zähne putzen, war GV etwas, was halt zum (Ehe) Leben dazugehört.
Wäre es für mich traumatisierend, hätte es ganz sicher nicht 25 Jahre gedauert, bis ich verstanden habe, dass ich asexuell bin. Wink

Die neue Beziehung meines Mannes ist tatsächlich herausfordernd für mich. Aber nicht weil er Sex mit einer anderen hat. Das interessiert mich ziemlich wenig.
Es sind andere Dinge, wie mein Selbstwertgefühl, die neue Dynamik, die Ungewissheit der Zukunft und die Reaktionen der Umwelt, die mich viel mehr beschäftigen und belasten.

Mein Mann hat, mir zuliebe, 20 Jahre mit (sehr) wenig Sex und körperlicher Nähe ertragen. Soll er das weiterhin?
Und nur weil es gesellschaftlichen Normen nicht entspricht, dass er Frau und Freundin hat?

Ob wir verheiratet bleiben und wie es sich weiter entwickelt, wird die Zeit zeigen.
Ich wünsche uns allen, dass wir glücklich sind und dabei sind mein Glück und meine Erwartungen NICHT wichtiger als die meines Mannes.

Ich glaube, man kann erst von wahrer Liebe reden, wenn man seine eigenen Bedürfnisse nicht höher als die seines Partners wertet. Und wenn die Bedürfnisse dann zusammen passen, ist das der Hauptgewinn.

Liebe Grüße
Aleana
_________________
Nicht alle Stürme kommen, um dein Leben zu erschüttern.
Manche kommen, um dir den Weg freizumachen.
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elfriede




Alter: 59
Sexualität: Sexuell
Anmeldungsdatum: 12.09.2024
Beiträge: 16
BeitragVerfasst am: Mi Sep 25, 2024 7:48    Titel: Antworten mit Zitat

Liebe Aleana,

Vielen Dank nochmal für deine Erklärungen. Irgendwie fasziniert mich deine Geschichte, auch wenn ich Schwierigkeiten habe, deine Denkweise nachzuempfinden. Für mich ist Sex z.b. etwas anderes als Zähneputzen. Es ist etwas sehr intimes, bei dem ich Körper und Seele für einen anderen Menschen öffne. Ich könnte mir nicht vorstellen, das ganz ohne Lust und eigentlich gegen meinen Willen zu tun. Auch nicht für jemanden, den ich liebe.

Nach meiner Außenbeziehung war ich z.b. gefühlsmäßig noch lange bei meinem Affärenmann. In dieser Zeit hätte ich nie und nimmer mit meinem Mann schlafen können, den ich ja auch noch geliebt habe. Ich habe es einmal aus einem Schuldgefühl heraus versucht und musste es unter Tränen abbrechen. Das war ein Trauma für uns beide, kann ich dir sagen.

Auch stelle ich meine Bedürfnisse selbstverständlich an die erste Stelle und würde sie niemals unterordnen. Würde ich physisch oder psychisch von einem Menschen schlecht behandelt, wäre ich weg. Ganz egal wie sehr ich ihn liebe und egal, was die Zukunft bringt. Bin ich deshalb weniger liebesfähig? Vielleicht!

Dir wünsche ich aber das Glück das du dir wünscht. Egal was die gesellschaftlichen Normen vorgeben. Die sind mir nämlich ebenfalls schnurz piep egal!

Alles Liebe dir!
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