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Ich weiß nicht was ich machen soll.

 
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Kanemi




Alter: 30
Sexualität: Graubereich
Anmeldungsdatum: 20.07.2023
Beiträge: 1
Wohnort: Föritztal
BeitragVerfasst am: Do Jul 20, 2023 0:40    Titel: Ich weiß nicht was ich machen soll. Antworten mit Zitat

Ich habe vor etwas mehr als einem Jahr geheiratet und bin seit über sieben Jahre mit meinem Mann zusammen. Sex war schon immer ein Streitthema. Er hat nicht verstanden, warum ich so selten bereit war, ich nicht, warum er es so häufig möchte. Ich dachte lange Zeit, dass ich einfach eine schlechte Libido habe oder ich einfach erschöpft bin etc. Ich konnte mir auch nie vorstellen, dass man wirklich gerne jeden Tag bzw. auch mehrfach am das Ganze haben möchte. Im Endeffekt haben wir uns für eine halbseitig offene Beziehung entschieden, um die Beziehung nicht daran scheitern zu lassen. Aus irgendeinem Grund kam ich nie auf die Idee greysexuell zu sein, da ich seit meiner Kindheit Männer attraktiv fand, ich wollte nur nie viel mit ihnen machen. Die Erleuchtung traf mich dann irgendwann im ersten Ehejahr und ich habe mit meinem Partner auch darüber gesprochen. Er bedrängt mich nicht mehr und wir leben seitdem irgendwie aneinander vorbei.

Er erzählt mir manchmal von seinen „Abenteuern“, aber mittlerweile stört mich die Sache mit der offenen Beziehung teils stark. Ich will ihn nicht verlieren, aber so habe ich mir meine Zukunft auch nicht vorgestellt. Ich weiß nicht, ob eine Trennung nicht besser für beide Seiten wäre. Allerdings habe ich Angst wieder alleine zu sein und mit der zusätzlichen Einschränkung jetzt in einer noch kleineren Gruppe von Menschen einen Partner zu finden, macht die Sache nicht besser. Ich weiß auch nicht wie ich es der Familie erklären soll. Es zerfrisst mich innerlich und ich habe einfach Angst das falsche zu tun. Ich habe leider niemanden zum Reden außer meinem Partner, aber ich will mich erstmal selbst sortieren, bevor ich zu ihm gehe und alles mit ihm bespreche. Ich weiß gerade einfach nicht wohin mit meinen Gedanken.

Entschuldigt den langen Beitrag, aber irgendwohin musste ich mit meinen Sorgen. Vielleicht steckte ja schon jemand in diesem Dilemma und weiß Rat.
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Fichte
Admin auf Aven-Partner.de




Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 27.06.2012
Beiträge: 589
BeitragVerfasst am: Do Jul 20, 2023 19:14    Titel: Antworten mit Zitat

Selbst war ich von deinem Dilemma zwar noch nicht betroffen, aber verstehen kann ich es trotzdem. Sowohl die Angst, nach der Trennung alleine zu sein. Beispielsweise in unserer Partnerbörse für Asexuelle sind die homoromantischen Männer bisher die kleinste Gruppe. Derzeit gerade mal 83. (Obendrein noch 67 bi/panromantische.) Wobei man aber natürlich auch Glück haben kann und auch in einer so kleinen Gruppe einen passenden Partner finden kann.
Obendrein kann ich auch verstehen, dass man sich nicht voreilig trennen will, denn dein Partner wird sicherlich auch viele gute Qualitäten haben. Ich an deiner Stelle würde deinem Partner daher erst mal sagen, dass du das Gefühl hast, dass ihr mittlerweile "irgendwie aneinander vorbeilebt", und dann könnt ihr hoffentlich gemeinsam versuchen, Aktivitäten zu finden, die euch wieder näher zusammenbringen. Vielleicht lässt sich eure Ehe so noch retten.

Kanemi hat folgendes geschrieben:
Ich weiß auch nicht wie ich es der Familie erklären soll.
Darüber würde ich mir am wenigsten Gedanken machen, denn es kommt ja leider allgemein ziemlich oft vor, dass Ehen scheitern. Also falls du und dein Partner letztlich nur die Lösung findet, euch zu trennen, dann werden das letztlich sicherlich auch eure Verwandten akzeptieren, denn Trennung ist auf alle Fälle besser als eine dauerhaft unglückliche Beziehung.
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Fiammetta





Sexualität: Asexuell
Anmeldungsdatum: 02.02.2007
Beiträge: 1068
Wohnort: Hamburg; Jahrgang 1985
BeitragVerfasst am: Fr Jul 21, 2023 19:20    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Gedanken gehen ein wenig in die Richtung von Fichtes - gibt es Sachen, die ihr gern zusammen unternehmt? Und könnt ihr euch körperlich nahe sein, ohne dass es dabei zwangsläufig zu Sex kommen muss? Lässt sich auf dieser Ebene vielleicht etwas tun, um eure Beziehung zu verbessern?
Sollte es zu einer Trennung kommen, musst du bedenken, dass deine Voraussetzungen auf der Suche nach einem neuen Partner jetzt ganz andere sind als zu dem Zeitpunkt, als du deinen Mann kennengelernt hast. Die "Erleuchtung" über deine Orientierung kam erst nach eurer Hochzeit, ihr wusstet lange nicht, was los ist, und konntet deswegen auch nicht richtig darüber sprechen. Das wäre mit einem hypothetischen anderen Mann ja ganz anders.
Was ich jetzt noch sage, ist vielleicht leicht gesagt, da ich nie das Bedürfnis hatte, unbedingt in einer Beziehung zu sein, aber: Meiner Meinung nach sollte man mit einer Person nicht aus Angst vor dem Alleinsein zusammenbleiben, sondern weil man wirklich gern mit ihr zusammen ist.
_________________
"Pour moi l’hétérosexualité n’est pas la norme, ce n'est qu'une majorité statistique."
(Peggy Sastre)
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