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| invertednature

Sexualität: Asexuell
| Anmeldungsdatum: 17.04.2017 | Beiträge: 26 | |
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Verfasst am: So Jun 20, 2021 11:25 Titel: Häufigkeit der Partner bei einem vielleicht sexuellen Mann |
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Bei mir gings die letzte Zeit privat und beruflich drunter und drüber, aber ich kann sagen, dass ich mich das erste Mal in meinem Leben ein wenig "verguckt" hatte in einen Mann. Nicht so viel, aber so, dass ich unbedingt viel näher kennenlernen wollte.
Ich hatte bisher immer nur recht oberflächlichen Kontakt zu ihm und weiß auch, dass er kein Interesse hat an einer Beziehung oder auch an mir, aber immer, wenn wir auch besonders in einer größeren Gruppe beisammen waren, wo der ein oder andere "lewde" Themen ansprach, hatte er sich immer sehr gerne zurück gehalten, oder auch mal gesagt, dass es zu viel sei. Ich fand das ziemlich toll und ich hatte ein wenig Hoffnung, dass er auch asexuell wäre. Ich weiß diesbezüglich nur, dass er manche Menschen als "hot" bezeichnet, dabei weiß ich aber nicht, ob er das nur als klassifizierung sieht, oder tatsächlich diese Menschen als hot bezeichnet. Jeden Falls weiß ich es bei ihm bis heute nicht. Ich habe ihm meine Gefühle gestanden gehabt, dass ich ihn gerne habe, aber recht verwirrt davon bin. Natürlich lehnte er ab.
Nun, letztens in dem Discord Server, wo ich ihn auch kennengelernt habe, hat er sich wie die letzten Tage wohl sehr gerne an seine Vergangenheit zurückerinnert und erzählt, wie viele Ex-Freundinnen er schon hatte. Er ist in meinem Alter bis auf ein paar Monate, aber mit 26 hatte er für meinen Geschmack schon sehr viele Beziehungen gehabt. 5? 6? Ich konnte es aus dem Kontext nicht herausschließen, aber mindestens 5. Als ich das gelesen habe, war ich komplett fertig. Anscheinend ist es normal, in diesem Alter wohl viele fehlgeschlagende Beziehungen zu haben? Er meinte zwar, es war immer ne gewisse Zeit zwischen und bis auf eine 2 Jahres Beziehung der Durchschnitt nur 5 Monate war, aber ich finds wirklich sehr viel.
Besonders, wenn da noch Liebe und Sex im Spiel war. (ich habe damit halt ein Problem, es ist eben so)
Ich habe mich selbst jetzt die letzten Tage zurückgezogen und über alles nachgedacht, weil es doch seine Wunden hinterlassen hat. Ich will langsam über ihn hinweg kommen, besonders, weil er sowieso kein Interesse an mir hat, nicht mal Freundschaftlich, aber ich muss es einfach akzeptieren. Er passt in so vieler Hinsicht leider nicht zu mir und für mich steht es fest, dass ich nicht noch einmal mit einem sexuellen Mann zusammen sein möchte.
Ich habe sehr häufig auch unter gleichaltrigen, asexuellen Menschen gelesen, dass diese auch häufiger Partner gewechselt haben. Ich weiß, dass manche Menschen Zeit brauchen, bis sie merken, was eigentlich los ist. Oder sie das gesamte Beziehungsthema viel lockerer sehen als ich. Dass sie damit viel leichter umgehen, mit einem Menschen langfristig, oder eben temporär so in das Leben zu lassen. Ich denke, aufgrund meiner Eigenart werde ich wirklich damit leben müssen, dass nicht jeder so denkt wie ich. Für mich sind häufige Partnerwechsel wirklich schlimm, weil ich durch meine Hochsensibilität und meinem Ekel vor Fremden Körpern ich dann automatisch auf meinen Partner übertragen würde.
Ich bin mir sicher, dieser Mann hatte bestimmt bei jeder Frau, mit dem er zusammen kam, vllt den Gedanken dahinter, dass es was Ernstes ist. Dass er dachte, er hätte die Liebe gefunden. Oder, was ich auch von ihm las, dass er dachte, er müsste durch die Gesellschaft das Glück in der Beziehung suchen. Ich weiß nur nicht, wie meine romantische Ader damit umgehen soll, dass das auch nochmal eine Hürde ist.
Vielen Dank für's Lesen. Ich musste meine Gedanken frei lassen.
Für's Verständnis: Lewd = offensive sexual _________________ I keep it all inside because I know that man is everything but kind. |
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| dewayne
Alter: 37 Sexualität: Asexuell
| Anmeldungsdatum: 29.04.2020 | Beiträge: 279 | |
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Verfasst am: Mo Jun 21, 2021 0:23 Titel: |
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Das kann man nicht so pauschal beantworten, wie viele Partnerinnen da bei den Männern normal sind. Man weiß ja auch am Anfang oft noch nicht ob es wirklich passt und je nachdem wie viele neue Menschen man so in seinem Umfeld kennenlernt ist es sehr unterschiedlich ausgeprägt. Manche sind jahrelang alleine und mache finden recht schnell wieder jemanden neuen. |
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| Rob Wilkinson

Alter: 29 Sexualität: Graubereich
| Anmeldungsdatum: 18.05.2021 | Beiträge: 26 | Wohnort: NRW |
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Verfasst am: Di Jun 29, 2021 11:40 Titel: |
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Der Ausdruck "normal" ist immer eine zwangsläufig irreführende Sache, finde ich. Als Mann hat man halt (erst recht unreflektiert in den Jahren 15-25) den Druck im Nacken, der durch Hollywood, Musik, gegenseitige Anstachelung etc entsteht. Hier finden wir nämlich das, was in unserer eigenartigen Society als "normal" gilt - was also zwangsläufig irreführend ist.
Auch als Asexueller will man schließlich die Anforderungen von außen (die zu Anforderungen von innen werden) erfüllen. Es ist also keineswegs abwegig, dass man sich, wenn man die Möglichkeit dazu hat bzw wenn man zur Konstellation einer sexuellen Situation gar nicht viel beisteuern muss, im Bett mit zahlreichen Frauen wiederfindet.
Natürlich ist das ein pervertiertes Spiel auf Kosten derer, die "normal" fühlen, aber was tut man nicht alles, um sich selbst eine Illusion der "Normalität" zu kreieren?
Wenn du also felsenfest stehst in deiner Position, bist du ein bemerkenswert starkes Wesen. Ich habe ohnehin die Vermutung, dass Frauen sehr viel eigenständiger sind in den Schlüssen, die sie für sich ziehen. Das Männerkollektiv ist meiner Meinung nach homoromantisch angehaucht - viel geschieht nicht etwa aus Eigeninteresse, sondern aus dem Bedürfnis heraus, "seinen Mann zu stehen".
Auch das ist gaga, aber das sagte ich ja bereits. Hab ein wenig Verständnis für uns. Wir sind nicht so stark, wie wir uns gern zeigen.
Vielleicht hilft dir diese Antwort ein wenig.
Besten Gruß |
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| invertednature

Sexualität: Asexuell
| Anmeldungsdatum: 17.04.2017 | Beiträge: 26 | |
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Verfasst am: Fr Jul 02, 2021 11:14 Titel: |
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Danke für die Antwort.
Ja, ich kann mir vorstellen, dass der Druck der Gesellschaft viel ausmacht. Ich habe durch die Gesellschaft auch ständig zu kämpfen. Ich möchte es aber nicht wirklich immer nur vom Geschlecht ausmachen, aber da ich kein Mann bin, kann ichs nicht beurteilen, ob es wirklich so ist.
Ich werde dann wohl warten müssen um einen Mann zu finden, der trotz der gesellschaftlichen Hürden genauso ist wie ich, reflektiert, mit allen Punkten übereinstimmt und die Gefühle dennoch authentisch zueinander sind.
Wird schwer, aber habe es nicht eilig. Das ist das einzige, was ich für mich tun kann. Auch wenn es unmöglich scheint. Ich möchte keine Zwecksbeziehung. _________________ I keep it all inside because I know that man is everything but kind. |
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| invertednature

Sexualität: Asexuell
| Anmeldungsdatum: 17.04.2017 | Beiträge: 26 | |
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Verfasst am: Sa Dez 04, 2021 11:11 Titel: |
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Letztens Endes habe ich festgestellt, ich war nicht verliebt. Ich habe meine Sorge ihm gegenüber und Angst um mich (ja, klingt komisch) in ihn hineinprojiziert. Ich habe gehofft, dass er der richtige war, weil er asexuell wirkte und nicht, weil er es war. Ich hatte Ängste ihmbezüglich und alles hat gegen ihn gekämpft. Gleichzeitig passierte sehr viel in meinem Leben zu diesem Zeitpunkt, sodass wieder "alles zu laut wurde und ich nicht mehr den Wald lauter Bäumen fand".
Warum er mir bis dahin so wichtig war? Lange Geschichte - aber ich machte mir nur zu viele Gedanken und klammerte daran: sei gesagt, dass ich sehr vorsichtig bin und somit ich ihn sehr beobachtet hatte. Vielleicht, weil ich es unbedingt confirmen wollte und es nicht konnte. Fakt ist, ich wollte etwas finden, was ich nicht herausfinden konnte. Und das gesteigerte Interesse natürlich mit, was auch sonst, Emotionen/Gefühle verwechselt. Ich wollte unbedingt über etwas hinwegkommen, was nicht existierte. Der Druck hat mich am Ende fertig gemacht. Manchmal denke ich, ich lerne aus Fehlern von früher, als ich aufgrund von anderen Menschen Sachen hineininterpretierte und so Gedacht habe, aber am Ende es gar nicht so war. Ich denke schon, dass es Liebe gibt, aber definitiv habe ich noch nie geliebt. Durch das abusen von dem Begriff, unter was andere sich als das vorstellen, sei es auch damals auf dem Schulhof, habe ich seither immer noch keine Ahnung, die Grenze zwischen Freund und Liebe zu unterscheiden. Aber ich weiß, dass ich nichts Liebe(außer Hobbies vielleicht), also ist das schon mal ein Anfang. Ich sollte lernen, nicht mehr auf andere zu hören und erst recht nicht Weisheiten über Gefühle, da ich sowieso anders fühle, dass jeder anders fühlt. Wörter und deren Nutzung ist manchmal sowieso eine subjektive Wahrnehmung.
So leicht können Fehler passieren... und ich hasse es.
Also, bleibt es weiterhin dabei: Entweder ich finde Liebe/den passenden für mich, oder eben nicht. Ist auch egal. Ich will im Moment einfach nur noch Ruhe und mich von abschreckenden Menschen fernhalten. _________________ I keep it all inside because I know that man is everything but kind. |
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